Die ersten 500 Meter der noch nie zuvor gekletterten Route entlang dem Gipfel Picco Muzio (4.235 m) im Aostatal führten durch ein steiles, vereistes Couloir. Darauf folgten 700 Meter über brüchigen, bröckelnden Matterhorn-Fels, der den Aufstieg besonders beschwerlich machte. Trotz starker Winde mit Geschwindigkeiten bis zu 60 km/h hielt sich das heitere und trockene Wetter über die gesamten fünf Tage, die Hervé Barmasse alleine an der Südwand verbrachte.
„Als ich den Picco Muzio erreichte, waren der ganze Stress und die Angst, es nicht zu schaffen oder bei einem Steinschlag umzukommen, plötzlich wie weggeweht. Was blieb, waren reine Freude und eine tiefe innere Ruhe. Mir war klar, dass ich etwas Schwieriges und Einzigartiges geschafft hatte. Ich war einfach nur unendlich glücklich, nicht mehr über diese brüchigen Bröckelfelsen klettern zu müssen. Über mir waren nur der Himmel und die ersten Abendsterne“, beschreibt Barmasse seine Erleichterung.
„Mit unserem Partnereinsatz für dieses Projekt möchten wir den Menschen die Welt der Berge und ihre natürliche Schönheit nahe bringen und den Alpinismus im Aostatal fördern“, so Aurelio Marguerettaz, Direktor für Tourismus, Sport, Handel und Verkehr in der Region Aostatal. „Die Expeditionsreihe ‚Exploring the Alps’ erweckt den echten Geist des Alpinismus zu neuem Leben, und zwar genau dort, wo er auch geboren wurde.“
Die Matterhorn-Besteigung durch Barmasse ist Teil einer Kletter-Trilogie im Rahmen der Expeditionsinitiative ‚Exploring the Alps’ von The North Face®. Die Trilogie umfasst drei neue Routen auf drei der höchsten Gipfel in den Alpen, in drei verschiedenen Stilen. Damit werden die Grenzen des Bergsteigens in den Alpen, der Geburtsstätte des Alpinismus, neu gesteckt.
Das 4.478 m hohe Matterhorn liegt auf der Grenze zwischen der Schweiz und Italien und überblickt Cervinia, das Aostatal und Zermatt im deutschsprachigen Schweizer Kanton Valais.
Der Picco Muzio, 4.235 m ist ein kleiner Vorgipfel des Matterhorns am Furggengrat, der auch als einzelner 4000er gilt.
Hervé Barmasse zur Schwierigkeit der Tour: "Da ich alleine unterwegs war, war es nicht einfach die Route zu bewerten. Ich denke 6c / A2." Zur Frage nach dem Bohrhakeneinsatz meinte er: "Ich habe an jedem Stand Bohrhaken verwendet, um mich zu sichern. Ich habe niemals welche in den Aufstiegslängen oder zum Klettern benutzt."
Hervé Barmasse | Solo on Matterhorn
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Erst im vergangenen Jahr eröffnete Hervé Barmasse gemeinsam mit seinem Vater Marco eine neue Route an der Südwand des Matterhorns, zu der es auch diesen Film gibt:
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Webtipp:
Erstbegehung NW-Wand Cerro Piergiorgio
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