Der 3. Eiger Award wurde am Samstag, 19. Juni 2010 um 20 Uhr im Kongresssaal Grindelwald in «alpin-festlicher» Runde mit viel Prominenz aus Bergsteiger- Tourismus- und Wirtschaftskreisen vergeben.
Der rote Teppich durfte nicht fehlen, er war aber mit Steinen vom Fuss der Eigernordwand zugedeckt. So setzten die Gäste ihre Füsse konzentriert auf, wie wenn sie sich am Berg und nicht im Festsaal befinden würden. Auch der Zustieg zur Bühne war als Steintreppe errichtet. Der Extremalpinist, Bergführer und Ausbildner Marko Prezelj nahm dieses Hindernis locker in Angriff, als ihm der Eiger Award überreicht wurde. Mit dieser Auszeichnung, dem «Oscar des Bergsports» werden Menschen ausgezeichnet, die durch ihre alpinistischen Spitzenleistungen einer breiten Öffentlichkeit den Wert und die Faszination der Berge näher bringen. Marko Prezelj freute sich sichtlich über die Ehre und zeigte sich überrascht: «Nur schon nebst den beiden grossartigen Alpinisten Jeff Lowe und Catherine Destivelle nominiert zu sein ist eine Ehre für mich. Dass ich nun den Eiger Award gewonnen habe, macht mich beinahe sprachlos.»
Marko Prezelj
Der Slowene wurde am 13. Oktober 1965 in Ljubljana geboren. Bereits in früher Kindheit erlernte er neugierig das Bergsteigen. Neugier leitet ihn auch heutzutage. Zu seiner Begeisterung zum Bergsteigen meint er: «In climbing, style is my first concern. The decision-making process is the challenge. Doubt and uncertainty are the essence; trying to balance them with my choices is the passion.» Mixed-Routen sind dem Vater von zwei Kindern am liebsten: «Mixed» nicht nur im Sinne von einer Route, in der sich Schnee, Eis und Fels abwechseln. Je komplexer eine Route ist, desto mehr interessiert es ihn, diese zu bewältigen. Am Cho Oyu, einem Achttausender im Himalaya, eröffnete er 1988 beispielsweise eine neue Route auf der Nordseite. Am Cerro Torre in Patagonien fand er gemeinsam mit Dean Potter und Stephen Koch eine neue Linie zur so genannten Kompressor-Route. Auch im Charakusa Valley, Karakorum gelangen ihm mit Steve House großartige Neutouren.
Vor drei Jahren hatte Marko noch die Annahme des Alpin Oscars Piolet d'Or verweigert und sich in einem offenen Brief GLADIATORS AND CLOWNS D'OR an die Öffentlichkeit gewandt. Im Schatten der Eiger Nordwand kam bei Marko jedoch Freude auf.
Special Award an Michael Pause
Mit dem Special Award wurde Michael (Micky) Pause geehrt. Der Deutsche ist vor allem als Leiter und Moderator des Bergmagazins Bergauf-Bergab beim Bayerischen Fernsehen bekannt, ist aber auch Autor, Journalist und Filmemacher. Mit dieser Auszeichnung werden Menschen geehrt, die einen ausserordentlichen Beitrag zur Erhaltung der Bergwelt beitragen – sei es kulturell, ökologisch, touristisch, im Rettungswesen oder in der Forschung und Lehre.
Alpin-festlicher Anlass
Die Verleihung 2010 fand in einem alpin-festlichen Rahmen im Kongresssaal Grindelwald statt. Röbi Koller, bekannt als Radio- und Fernsehmoderator und zudem Koordinator der Jury, führte durch das Programm. Im Saal herrschte Bergatmosphäre, die durch eindrückliche Bergbilder von Extremsportler und Bergfotograf Thomas Ulrich unterstrichen wurde. Der Musiker Linard Bardill liess eigens für den Eiger Award komponierte Liedern erklingen. Abgerundet wurde der Abend mit kulinarischen Köstlichkeiten, die von den Hüttenwarten der Berghütten der Berner Alpen angeboten wurden
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