Free Mathis
Koni, Alex, Flo und ich sitzen mit einem kühlen Bier am Parkplatz und betrachten sorgenvoll unsere Fingerspitzen: Sie gleichen alle einem Babypopo, der aber mit einer Bandschleifmaschine behandelt worden ist.
So perfekt ein Klettertag im Rätikon auch ist, er hinterlässt immer wieder seine Spuren. Flo und ich hatten tagsüber ersten Kontakt mit der messerscharfen Felsoberfläche gleich links von Silbergeier. Eine Route, die schon vor mehr als 10 Jahren von Rochus Mathis und Gefährten eingerichtet worden ist und bislang als „Mathis-Route“ im Kletterführer verzeichnet war. Eine durchgehende Rotpunktbegehung stand aber bis heute noch aus.
Harte Schule im Rätikon
Das Rätikon ist immer wieder eine harte Schule. Auch wenn es rund um Salzburg technisch ziemlich anspruchsvolle Kletterrouten gibt, fühlten sich die Bewegungen in diesem alpinen Ambiente anfangs meistens sehr eckig an.
Die Hakenabstände garantieren – wie fürs Rätikon gewohnt - auch bei dieser Route die eine oder andere „Flugstunde“. Man blickt zwar nicht zwangsläufig dem Tode ins Auge, jedoch muss man beim „Trixen“ schon sehr kreativ werden, um die Flugzeiten begrenzt und die Nerven des Sicherers, speziell bei „Standplatzbrezn“, nicht zu sehr zu strapazieren.
Bewegungsrätzel im 10ten Grad
Ist jedoch erst mal das Bewegungsrätzel gelöst, wendet sich das Blatt. So auch mit dieser Route. Die Belastungszeiten für die scharfen Griffe können reduziert werden, die Bewegungen fühlen sich langsam aber sicher flüssiger an und man hat akzeptiert, dass der letzte Haken mal ein paar Meter vom Bauchnabel entfernt liegt. Ein besonderes Schmankerl wartet bei dieser Route in der letzten Seillänge: Ein zwei Meter auslandender Bauch mit überraschend großen und positiven Griffen. Mutter Natur hat sie aber allesamt in eine ungünstige Position gedreht, damit sich aus drei Kletterzügen gleich mal eine 10- ergibt.
Koni Mathis Finger sind nach der sehr langen und schwierigen Route Akkazia noch übler zugerichtet als meine. Trotzdem kann ich ihn (mit einem Abendessen und einem Flascherl Wein) überreden mit mir in das Projekt zu klettern. Trotz durchgekletterter Finger schlägt er sich tapfer durch die raue Welt am 4.Kirchlspitz und mir gelingt die erste Rotpunktbegehung von „Antihydral“ 9,10, 9-,9, 8+/9-,10-.
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