Kesselspitze Nordrinne - Nordcouloir
Toureninfo
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Eine sehr ernste alpine Unternehmung, die mehr mit einem Abenteuer zu tun hat, als mit unbegrenztem Fahrgenuss. Für jeden der sich jedoch in das Rinnensystem der Kesselspitze Nordwand traut eine Erfahrung, die noch lange im Gedächtnis verankert bleibt.
Vom Parkplatz auf die andere Bachseite und auf Wiesen bis zum Waldrand. Dort links in einer Schneise hinauf zur Rodelbahn (dorthin kommt man auch vom Parkplatz am Beginn der Rodelbahn). Man kommt zu einer Lichtung, dort hält man sich rechts und geht entweder flach auf dem Forstweg oder abkürzend durch den sog. Burgwald in das große Kar. Dort aufwärts, unterhalb der Kugelwand wird es steil und man kommt links der Kugelwand zu einer breiten Flachpassage zwischen Kugelwand und Kesselspitze.Weiter auf die kurze Steilstufe zu - oft muss man dort Harscheisen anlegen oder kurz die Skier abschnallen. Nach der Steilstufe flacher aufwärts, nach links zum rechten Teil des Gipfelhanges und auf dem Gipfelrücken zum höchsten Punkt (2728 m).
Eine alternative Aufstiegsroute führt von der Matreier Ochsenalm zwischen Peilspitze und Lämpermahdspitze nach Südwest, bis man auf einen Felsriegel namens Kugelwand trifft. Auf diesem Richtung Westen auf den Gipfelrücken der Kesselpitze und dann zum Gipfel (wie Sommerweg).
Abfahrt Nordrinne: Vom Gipfel fährt man kurz entlang der Aufstiegsspur ab, bevor man links in die Nordwand einfährt. Der Einstieg in die Nordrinne befindet sich direkt in der Falllinie des Gipfelkreuzes. Bei wenig Schnee folgt dort die erste Abseilstelle (je nach Schneelage reizt man hier bereits die 30 m fast aus). Nach dieser folgt man einer Rampe nach rechts unter einer sehr beeindruckenden Felsmauer. Bevor es auf der anderen Seite der Rampe wieder bergauf gehen würde, biegt man nach links zur steilsten Stelle der Route ab (45 Grad plus; diese Stelle ist Stand Februar 2024 nicht mehr durchgängig befahrbar, dort wurde inzwischen eine zweite Abseilstelle eingerichtet). Dann erreicht man nach circa 250 Hm die dritte Abseilstelle. Bei dieser Abseilstelle brauchten wir ein 60 Meter Seil! Hat man diese Abseilstelle hinter sich, folgt man der Hauptrinne bis zu dem berühmten großen Klemmblock. Bei diesem ist auf der rechten Seite ein Bohrhaken zum Abseilen. Nach dieser Abseilstelle folgt man der Rinne bis zu ihrem Ausgang. Bei wenig Schnee – oder aufgrund von Veränderungen in der Rinne (man erinnere sich an die Unwetter 2022) - kann man Stand Februar 2024 auch unter dem Klemmblock hindurchfahren. Nach dem Ausgang ca. 50 Höhenmeter abfahren, bis man nach rechts abbiegt und dadurch eine nicht zu befahrende Rinne umgeht. Danach den linken Hang so lange queren bis man zum Sommerweg gelangt. Von dort ist man in 25 Minuten in Kampl.
AV-Karte Nr. 31/5, Innsbruck und Umgebung
Der normale Aufstieg zum Gipfel ist teilweise steil und ausgesetzt und sollte nur bei sehr sicheren Schneeverhältnissen gemacht werden. Im Frühjahr ist zeitiger Aufbruch nötig, da die Hänge im Bereich der Kugelwand schnell in der Sonne sind!
Für die Abfahrt durch die Nordrinne braucht man Nordseitig unbedingt sichere Verhältnisse! Es ist außerdem von Vorteil ein Auto in Kampl (Stubaital) zu deponieren.
4 x muss man abseilen, die Abseilstellen sind eingerichtet (60 m Einfachseil nötig). Bei wenig Schnee kann man unter dem Klemmblock durchkriechen/fahren, sonst abseilen (4. Abseiler).
Erstbefahrung vermutlich durch David Lama und Daniel Steurer am 6.2. 2009.
Tobias Rungg
Ausgangspunkt / Anfahrt
Auf der Brennerautobahn bis zur Ausfahrt Matrei-Steinach und weiter nach Steinach. Dort zweigt man rechts in Gschnitztal ab und fährt bis nach Trins. In Trins am besten bei der Brücke über den Finetzbach parken. Öffis: Mit der Bahn nach Matrei und weiter mit dem Bus.
Trins - 1233 m
Parkplatz Brücke Finetzbach - 1230 m
Kommentare