Bettelwurf Überschreitung
Toureninfo
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Daß der Bettelwurf im Winter ein eher selten besuchter Gipfel ist hat mehrere Gründe. Einerseits braucht es einen sehr schneereichen Winter mit einem sehr guten Schneedeckenaufbau (Lawinengefahr!), andererseits bleibt die Besteigung im Winter auch bei optimalen Verhältnissen eine äußerst anspruchsvolle Unternehmung die erfahrenen Alpinisten und sehr guten Skifahrern vorbehalten bleibt.
Neben sehr steilen Hängen über welche mit den Fellen aufgestiegn wird, müssen Felspassagen im 2. Schwierigkeitsgrad, 45° steile Schneeflanken und der mit D bewertete Bettelwurf-Klettersteig bewältigt werden.
Neben den großen technischen Anforderungen wird auch die Kondition bei über 2000 Hm auf die Probe gestellt.
Vom Parkplatz entlang der Rodelbahn ins Halltal. Zwischen der 2. und 3. Ladhütte (auf Höhe der Issbrücke) nach rechts zu den sogenannten "Platten" abzweigen und steil über diese aufwärts. Nach etlichen Spitzkehren legt sich das Gelände wieder zurück und man erreicht die Hänge des Speckkars. Jetzt leicht rechtshaltend in nordöstliche Richtung weiter aufwärts, bis man auf ca. 2140 m den Graben hinüber zur Bettelwurfhütte überquert. Den weiteren Aufstieg zum Kl. Bettelwurf gibt der markante Südrücken vor. Im oberen Abschnitt muss ein steiler Felsriegel entweder direkt überklettert (ca. II) oder rechts im steilen Schnee (45°) stapfend umgangen werden. Zuletzt wieder mit Fellen zum Gipfelkreuz.
Es folgt eine kurze Abfahrt unterhalb der Gratschneide in die Scharte zwischen den beiden Gipfeln, wo der Klettersteig berginnt. Den Sicherungen folgend geht es über mehrere Steilaufschwünge kletternd auf den zuletzt flacheren Grat und weiter zum Gipfel des Gr. Bettelwurf.
Die Abfahrt erfolgt direkt über die Südflanke parallel zum Eisengatterergrat. Unterhalb der felsdurchsetzten Flanke noch ein Stück über den nun breiteren Hang abfahren, dann aber rechtzeitig auf den Rückem queren. Über den nach Westen gerichteten Hang steil hinunter und anschließen fast waagrecht zur Bettelwurfhütte, wo man wieder auf die Aufstiegsroute trifft. Um die freien Hänge des unteren Speckkares zu erreichen wird noch einmal aufgefellt und mit genug Höhengewinn aufgestiegen. Die weitere Abfahrt folgt der Aufstiegroute.
Zusätzlich zur üblichen Skitourenausrüstung sollte man Harscheisen, Steigeisen, Klettersteigset, Helm und evtl. einen Pickel dabei haben.
AV-Karte Nr. 5/2, Karwendelgebirge - Mitte
ÖK 118
F&B WK 323
Die beste Zeit für die Tour ist der Hochwinter da das felsige Gelände im oberen Drittel und die Platten" unten sehr viel Schnee brauchen - verlangt allerdings absolut sichere Verhältnisse! Im Frühjahr, wenn die Lawinengefahr geringer ist, liegt meistens schon zu wenig Schnee.
18.01.2012
A. Riesner
Ausgangspunkt / Anfahrt
Auf der Inntalautobahn bis nach Hall (Abfahrt Hall Mitte) und weiter nach Absam, der Beschilderung "Halltal" folgen. Parkmöglichkeit am Taleingang (Ende der Rodelbahn) bzw. etwas unterhalb (Beschilderung u. evtl. Fahrverbot beachten).
Absam - 632 m
Parkplatz am Beginn des Halltales - 780 m
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