Via ferrata Mario Zandonella

Klettersteig
Mittel
(1)

Toureninfo

Die Leiternpassage
Diff.
Schwierigkeit C
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 300 Hm  /  1450 Hm
1:30 Std.  /  8:30 Std.
Absicherung
Absicherung Gut
Ausrichtung Südost
Ausrichtung Südost
Zustiegszeit
Zustiegszeit 3:30 Std.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 3:30 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Gebirge:
Berg:
Sextener Rotwand  (2965 m)
Charakter:

Die Via ferrata Zandonella besteht genau genommen aus zwei Klettersteigen. Die beiden Varianten Süd und Südost tragen zwar denselben Namen „Zandonella“, sind aber voneinander unabhängige Klettersteige ohne  gemeinsame Steigabschnitte. Den beiden abwechslungsreichen Steigen gemein ist, dass sie - teilweise recht ausgesetzt - beeindruckende Ausblicke auf die faszinierende Felskulisse des Vallon Popera bieten und direkt beim Gipfelkreuz auf einem Nebengipfel (2936 m) der Sextener Rotwand enden. Wie viele Dolomiten-Klettersteige verlaufen auch diese meist auf Bändern entlang von Kriegssteigen aus dem Ersten Weltkrieg. Aufgrund der Geröllabschnitte der Variante Südost empfi ehlt sich diese eher für den Abstieg. Trotz erhöhter Steinschlaggefahr durch Vorausgehende, eine insgesamt sehr lohnende Tour!

Genaue Routenbeschreibung:

Siehe Topo!

Vom Einstieg bei einer alten Kaverne nach rechts (A/B) zu einem kleinen Steilstück (B/C) vor einer Leiter (A/B) aufsteigen. Eine Steile Rampe (B/C und B) führt in eine Ecke. Im gestuften, von Rinnen und Bändern durchzogenen Schrofengelände (A/B bis B/C) gelangt man zu einer steilen Rinne (C).  Es folgt die zweite Leiter (A/B) und eine breite Rinne (A/B bis C), durch diese lange steil zu einer Stellungsanlage auf einem überdachten Band. Wenn man ein Stück nach links geht, kommt man zu einem tollen Aussichtspunkt. Der Klettersteig führt jedoch auf dem Band nach rechts (meist A oder Gehgelände) und quert einige Rinnen (Vorsicht bei Altschnee!). Am Ende in einem steilen Kamin (B/C; große Steinschlaggefahr!) in eine Scharte. Auf der anderen Seite ein Stück abklettern (A/B) und – vereinigt mit dem Sextener Rotwandsteig – in Kürze zum Gipfelkreuz (2936 m).

Ausrüstung:

Komplette Klettersteigausrüstung und Helm.

Ergänzung zur Schwierigkeit:

Die Ferrata Zandonella (Süd) ist deutlich anspruchsvoller als der Südostklettersteig (Zandonella Circolo Est), in der Regel wird der Zandonella (Süd) im Aufsteig und der Südostklettersteig im Abstieg gemacht.

Zustieg zur Wand:

Vom Kreuzbergpass direkt hinauf zur Arzalpenscharte (am Ende teilweise Versichert bis A/B - schwarzer Bergweg). Von der Scharte zuerst waagrecht, erst etwas später steil in den Kessel absteigen. Im Talkessel in Richtung Rotwand und am Ende steil im Schutt hinauf zum Einstieg des Zandonella (Süd) Klettersteiges. Alternativ kann man auch am Rifugio A. Berti vorbei zusteigen, das dauert aber ca. 30 Minuten länger.

Höhe Einstieg: 

2700 m

Abstieg:

Über den Südostklettersteig (Circolo Est) abklettern: Vom Gipfel ein Stück im Gehgelände den Markierungen folgend zum Beginn der Versicherungen (A). Ein gestufter Grat führt zu einer Rinne (B), nach dieser folgt eine kurze Querung (A) und an einer steilen Platte (B/C) in steiles Schrofengelände (B bis B/C) hinunter auf ein großes Schuttfeld. Auf dem Schuttfeld über gestuftes Felsgelände abwärts, man folgt den Pfadspuren zu einem Aufschwung. Zuerst gestuft, dann steiler durch eine Verschneidung zu einer Scharte (zuerst B, B/C, dann B). Auf der anderen Seite auf einem Band (Stellungen, A) querend weiter, bis man am Ende wieder zu einer steilen Wandpassage (B/C) kommt. Am Schluss im sehr steilen Schutt auf Pfadspuren in den Talkessel hinunter. Dort entweder wieder über die Arzalpenscharte (unten kann man den Opera 10 Tunnel - Stirnlampe nötig!) mitnehmen oder wieder vorbei am Rif. Antonio Berti zum Kreuzbergpass absteigen.

Kartenmaterial:

Tabacco WK 010, Sextener Dolomiten; Kompass, WK 57, Bruneck-Toblach

Bemerkungen:

In den schattigen Passagen (vor allem am Südostklettersteig) oft länger Schneereste. Gesamt mit Start am Kreuzbergpass eine sehr lange, aber eindrucksvolle Bergtour.

Lässt sich mit dem Sextener Rotwandsteig zu einer lohnenden Überschreitung kombinieren.

Infostand: 

01.08.2023

Autor: 

Axel Jentzsch-Rabl

Autor (Referenz): 

Ausgangspunkt / Anfahrt

Bilder (7)

Kommentare

11.10.2023 - 10:23

AW: Via ferrata Mario Zandonella

Variante SÜD: Ein wunderbarer Dolomiten-Klettersteig. Es gibt reichlich Griffe und Tritte. Also eine Hand am Stahlseil und eine Hand am Fels - Klettergenuß garantiert! Ich bin vom Fischleintal PP via Sentinellascharte zugestiegen und dann über den Rotwandsteig abgestiegen.

Anmerkung zum oberen Beitrag: Ich finde die Bewertung mit C absolut passend. Auch gibt es zahlreiche Stellen an denen man wenn nötig rasten kann. Die konditionelle Gesamtanforderung ist tatsächlich hoch. 

19.08.2022 - 11:15

AW: Via ferrata Mario Zandonella

Die Angaben hier sind irreführend:

Der Klettersteig hat wie auf anderen Seiten angegeben einen höheren Schwierigkeitsgrad.

Der Aufstieg ist über 300hm nahezu vollständig in einer Steilwand und bietet zeischendurch nur wenig Möglichkeiten zum ausruhen. Manche Tritte sind relativ weit voneinander entfernt und erfordern teilweise Steigen über Reibung der Schuhsohle. Eine Bewertung mit Niveau D ist hier vll angemessener. 

Die Südost-Variante ist flacher und vielseitiger, hat leichtere Passagen zwischendurch und ist wesentlich einfacher. Der Abstieg durch das Geröllfeld ist jedoch eine zusätzliche Herausforderung, da der Weg nicht gekennzeichnet und sehr steil ist. Wahrscheinlich ist beim letzten Starkregen einiges ins Tal gerutscht, bei anderen Klettersteigen in der Region gab es auch abgerutschte Stellen (August 22). Das Geröllfeld ist zudem sehr aktiv, über die Tour waren mehrere Steinschläge hörbar, die nicht von Wanderern ausgelöst wurden. 

Auch die Zeitangabe ist durch die Zusammenführung beider Klettersteige irreführend. Die reine Kletterdauer für Auf- und Abstieg beträgt mindestens 3h (bis zum Ende der Seilsicherung, danach folgt ein schwerer Abstieg durchs Geröllfeld), also ist allein der Aufstieg 1,5h - 2h steiles klettern. 

Zusätzlich kann man anmerken, dass zum Gipfel ein wesentlich leichterer Zugang besteht, den man bei Bedarf in die Tour einbauen kann. 

Insgesamt eine trotz allem eine schöne Tour, viele ausgesetzte Ausblicke in die zerklüftete Sextner Rotwand und die Nebengipfel, sehr schönes Felsband beim Abstieg, sehr gut erhaltene Weltkriegszeugnisse und sehr wenig los. Allerding sollte man vor allem für den Aufstieg gut trainiert und schwindelfrei sein.

11.05.2022 - 20:48

AW: Via ferrata Mario Zandonella

Hat jemand Erfahrung mit der Route Anfang Juni. Ist da noch sehr viel Schnee?

29.06.2023 - 19:42

AW: AW: Via ferrata Mario Zandonella

Heute am 29. Juni 2023 mussten wir die Variante Süd nach der Stellungsanlage erwa 80 hm unter dem Gipfel abbrechen, und wieder absteigen, da in den Rinnen zu viel Altschne lag. Dort gibt es keine Sicherungen mehr. Die Gruppe vor uns ist auch umgedreht.

Ist also eher was für den Hochsommer.

29.06.2023 - 19:42

AW: AW: Via ferrata Mario Zandonella

Heute am 29. Juni 2023 mussten wir die Variante Süd nach der Stellungsanlage erwa 80 hm unter dem Gipfel abbrechen, und wieder absteigen, da in den Rinnen zu viel Altschne lag. Dort gibt es keine Sicherungen mehr. Die Gruppe vor uns ist auch umgedreht.

Ist also eher was für den Hochsommer.

22.08.2022 - 21:18

AW: AW: Via ferrata Mario Zandonella

Fast 3000 m und Anfang Juni ist generell schwierig, es gibt natürlich Ausnahmen. Ich persönlich finde das  "Ampelsystem" auf der Seite https://www.alpinschule-dreizinnen.com/bedingungen-klettersteige/ recht hilfreich zur Orientierung.   

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