Via Farinetta
Toureninfo
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Unweit des malerischen, um einen alten Burghügel gebauten Ortes Saillon befindet sich die Salentseschlucht, welche oft das Ziel von unerschrockenen Klettersteiggehern ist. In ihr kam 1880 der Geldfälscher Farinet auf der Flucht vor der Polizei um, als er an den engen Wänden der Schlucht ausglitt und in den Tod stürzte. 2011 wurde in der Salentseschlucht eine bestens gesicherte und mit einigen Seilbrücken versehene perfekte Abenteuer-Ferrata angelegt. Man klettert bei der „Höhle des Riesen“ beginnend in zwei Teilstrecken hinauf bis zur gewaltigen Hängebrücke, welche die Schlucht überspannt. Insbesondere der zweite Teil, bei dem man sogar im Berg entlang einer Wasserleitung unterwegs ist, erfordert eine gehörige Portion Mut und reichlich Armkraft. Der vor kurzem hinzugefügte Teil 3 ist zwar nicht besonders lang, bietet aber einige der schwersten Klettersteigmeter in der Schweiz und kratzt damit an der E/F-Marke. Der Abstieg führt durch die Weinberge hinunter zum Burghügel, wo man, wo man mit etwas Glück den kleinsten Weinberg der Schweiz mit nur 3 Rebenstauden finden kann. Dieser gehört heute dem Dalai-Lama und wird von diversen Promis (z.B. Michael Schumacher und Roger Moore) gehegt und gepflegt.
Noch mehr zur Geschichte: Der Falschmünzer Joseph-Samuel Farinet (1845 - 1880), ein Rebell aus dem Wallis hatte 20-Rappen Münzen gefälscht. Vor dem Hintergrund einer Fehlspekulation der Kantonalbank gewannen seine Münzen als Tauschmittel mehr Vertrauen als das Papiergeld und Farinet als Unterstützer der Armen das Vertrauen und den Rückhalt der Gesellschaft. Er wurde 1880 von Gendarmen verfolgt und kam unter ungeklärten Umständen in dieser Schlucht zu Tode.
Teil 1, (B/C): Auf einem erdigen Band leicht (A) aufwärts zu einer Seilbrücke (B). Nach der Brücke steil hinauf und querend zur nächsten Seilbrücke (B/C). Ein glatter Pfeiler mit Klammern (B/C) führt neben einem Wasserfall hinauf in leichteres Gelände (A/B). Über erdige Felsen erreicht man das Ende von Teil 1 bei einer Wasserleitung.
Teil 2, (D): Ausgesetzt aber nicht so schwer (B/C) quert man an der Wand zum Stolleneingang. Im Berg geht man ein Stück auf bzw. neben der rauschenden Wasserleitung, bis man wieder den Stollen verlassen muss. Eine steile Passage (C) leitet das vertikale Finale ein. Eine Rampe (B) führt unter einen überhängenden Fels. Dort muss man kräftig zupacken (D), um bei der nächsten Querung (B) wieder etwas verschnaufen zu können. Dann steil (D), rechts an der Friedenstaube von Hans Henri hinauf und gestuft zum Ausstieg im Wald.
Teil 3, (E, event. E/F): Eine leichte (C) Querung führt zur ersten Aufschwung (D/E). Danach eine kuzre 2-Seilbrücke und die Schlüsselstelle (Überhänge E, event. E/F). Danach geht es (D) zur Schlusswand die nochmal glatt E ist.
TVB
Komplette Klettersteigausrüstung, Helm und evtl. Klettersteighandschuhe; für Anfänger ein Sicherungsseil.
Sehr gut versicherter Klettersteig in französischer Bauart.
Teil 1 ist B/C, danach Ausstiegsmöglichkeit. Teil 2 ist D, Teil 3 ist E (event. eine Stelle E/F)!
Vom Parkplatz geht man auf der Asphaltstraße, parallel zur Hauptstraße, nordöstlich zum Salentse-Bach. Neben dem Bach aufwärts - vorbei an einer malerischen, moosbewachsenen Bachstufe zum Einstieg des Klettersteiges in der Schlucht. Von der Station Saillon – St-Laurent zum Bach und entlang von diesem zum Einstieg.
540 m
Vom Ausstieg links hinunter zum Schotterweg bei der Hängebrücke und rechts auf markiertem Weg zurück zum Burghügel von Saillon. Vom Ausstieg des ersten Teils links auf markiertem Weg in Richtung Burghügel und zurück in den Ort. Keine weglosen Abzweiger durch die Weinberge machen! Alternativ kann man die Hängebrücke überqueren und von Les Places absteigen bzw. an der Straße das Postauto ins Tal nehmen.
Swisstopo 1288 Raron; 274 Visp
Die Tour sollte nicht unterschätzt werden und ist bei Nässe wegen des teilweise glatten Gesteins nicht zu empfehlen. Teil 2 ist anstrengend, wer sich beim ersten Teil schon schwer tut, sollte aufgeben und den Abstieg durch die Weinberge genießen. Teil 3 ist dann noch deutlich schwerer als Teil 2.
Tipp: In Saillon gibt es einige Thermalbäder, genau das Richtige um die müden Muckis wieder auf Vordermann zu bringen - das Badevergnügen rundet man am besten mit einem Besuch in einer Weinschenke ab.
07.08.2019
Andreas Jentzsch
Ausgangspunkt / Anfahrt
Auf der A9 bis zur Abfahrt Saxon, danach über die Rhone nach Mazembroz und weiter nach Saillon. Man parkt entweder beim Park mit der Farinet-Statue direkt an der Hauptstraße oder im Ort hinter dem Burghügel.
Mit Bahn/Bus: Mit der Bahn im Rhonetal nach Saxon und weiter mit dem Bus nach Saillon - St-Laurent.
Saillon - 466 m
Park mit dem Farinet-Statue an der Hauptstraße, 440 m - 440 m
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