Tobias - Jungk - Klettersteig

Klettersteig
Mittel
(1)

Toureninfo

Kurz vor dem Ausstieg- die Felsen werden runder (Gletscherschliff).
Diff.
Schwierigkeit C
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 120 Hm  /  1500 Hm
0:30 Min.  /  10:00 Std.
Absicherung
Absicherung Gut
Ausrichtung West
Ausrichtung West
Zustiegszeit
Zustiegszeit 4:30 Std.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 5:00 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Gebirge:
Berg:
Pitztaler Urkund  (3197 m)
Charakter:

Schöner, jedoch relativ kurzer Klettersteig in einer grandiosen Umgebung. Empfehlenswert ist, nicht wie auf der Tafel beim Einstieg angegeben, den Klettersteig abzuklettern, sondern ihn mit einer Umrundung des Pitztaler Urkund zu kombinieren. Man steigt also weiter auf dem flachen Gletscher zum Urkundsattel auf und auf der Ostseite des Pitztaler Urkund wieder zum Taschachhaus ab - tolle Runde mit etwas Klettersteig-Action.

Genaue Routenbeschreibung:

Siehe Topo.

Erhalter:

DAV Sektion München.

Ausrüstung:

Komplette Klettersteigausrüstung und Gletscher-/Hochtourenausrüstung.

Bemerkung zu den Versicherungen:

Gut mit dickem Stahlseil gesichert - dazwischen immer kurzes, ungesichertes Gehgelände.

Ergänzung zur Schwierigkeit:

Am Einstieg kurz C, dann B/C ab der Mitte B

Zustieg zur Wand:

Vom Parkplatz auf dem meist flachen Forstweg vorbei an der Taschachalm bis zur Talstation der Materialseilbahn (Bikedepot). Von dort auf dem markierten Weg zum Taschachhaus. Von der Hütte auf dem markierten Weg rechts vom Richtung Urkundsattel in Richtung Ölgrubenjoch. Auf ca. 2620 m schwenkt man nach links zur Felswand unterhalb des Sexegertenferner. Rechts vom Gletscherbach ist der Einstieg bei einer Tafel.

Höhe Einstieg: 

2700 m

Abstieg:

Vom Ende des Klettersteiges über den Bach und zum Gletscher. Auf dem flachen Gletscher hinauf zum Urkundsattel (3060 m). Nordöstlich am linken Rand des Gletschers absteigen (zwei steilere Stufen, max. 35°). Auf ca. 2850 m im Geröll weiter, man trifft auf auf der linken Moräne auf eine Pfad (Steinmännchen, schwache rote Punktmarkierung) der hinunter zum markierten Weg führt. Auf diesem nach links zum Taschachhaus und weiter ins Tal.

Stützpunkt:
Kartenmaterial:

Alpenvereinskarte Nr. 30/6 Ötztaler Alpen, Wildspitze

Bemerkungen:

Der Steig wurde 2015 von der Sektion München des DAV in memoriam Tobias Jungk in Auftrag gegeben. Dieser stürzte am 20. Juli 2015 nahe des Klettersteiges am Sexegertenferner in eine Gletscherspalte und verstarb kurz darauf in der Innsbrucker Klinik.

Besonders lohnend ist der Klettersteig, wenn er in Kombination mit einer "Pitztaler Urkund-Umrundung" gemacht wird. Vom Tal aus ist die Tour recht lang - wer von der Hütte startet kann bei der Gesamtzeit 5 Stunden abziehen, vom Taschachhaus sind es nur 670 Hm.

Die Umrundung des Pitztaler Urkund gilt als leichteste Geltschertour im Tourengebiet um das Taschachhaus. Man kann die Tour natürlich auch in die andere Richtung machen und über den Klettersteig abklettern.

Wer die Runde als Tagestour macht, tut sich mit dem Mountainbike leichter (flaches Tal bis zur Materialseilbahn).

Autor: 

Axel Jentzsch-Rabl

Autor (Referenz): 

Ausgangspunkt / Anfahrt

Bilder (17)

Kommentare

07.09.2022 - 23:11

AW: Tobias - Jungk - Klettersteig

Am 5.9.:  Kombinierte Bike-, Hike, Steig- und Eistour über 2 Gletscherreste zwischen Pitztal und Taschachtal.

Tourenbeginn am 5. bei 8°C unter klarem Himmel. Tagsüber wurde es dann bedeckt. Den östlichen Sexegerten-Ferner konnte ich sogar ohne Steigeisen hochlaufen.

Von Mandarfen bis zur Talstation der Materialseilbahn vom Taschach-Haus und zurück fuhr ich mit meinem E-Mini-Rad. Die Gegend ist von 3 Felsabstürzen in den letzten 10 Jahren gekennzeichnet. Das sollte man wissen und akzeptieren. Nachdem ich auf dem Rückweg (Nordroute) die Traverse zwischen Ostausläufer vom Pitztaler Urkund und westliche Seitenmoräne vom westl. Taschaferner in Richtung Ostflanke vom Urkundkopf passierte, purzelten eine Menge Felsklamotten aus sichtbarer Lücke in der NO-Flanke unterhalb vom Nordgrat des Pitztaler Urkund hinunter bis zur Traverse der alpinen Route. Staub und der typische Feuersteingeruch machten sich bemerkbar wie immer in solchen Fällen. Meinem Schutzengel war ich jedenfalls dankbar, dass ich 5 min. früher dort durch war.

Der direkte Bergweg zwischen Taschach-Haus und Einstieg vom Klettersteig ist gesperrt wegen Felssturzgefahr. Es sind somit längere Zustiegs- und Abstiegszeiten einzuplanen. Die Zeitangaben in bisheriger Literatur stimmen vorne und hinten nicht mehr. Der Abstieg vom Urkundsattel über die (einst kürzere) Nordroute zum Taschach-Haus ist inzwischen wirklich keine Empfehlung (mehr). Der Gletscher reicht nicht mehr soweit runter, als dass man über ihn noch weit hinabsteigen könnte. Auch ist er inzwischen im unteren Teil immer mehr zerklüftet, so dass man besser auf seine westlichen Hinterlassenschaften ausweicht, bevor man Zickzack läuft, und sich verzettelt. Besser man arbeitet sich über die linken eisfreien Geröllstufen hinunter – allerdings zeitaufwendig und trittsicher - bis zur Traverse über westliche Seitenmoräne ehem. westl. Taschachferners. Obendrein liegt die Traverse noch im Fallbereich der Felsausbrüche unterhalb des Nordgrats vom Pitztaler Urkund. Besser, man klettert über sicheren Klettersteig wieder zurück. Ist zwar weniger aufregend, aber inzwischen erheblich schneller und wohl auch zukünftig wenig riskanter.

Alle bisherigen Beschriebe in einigen Medien über das „bewundernswerte“, oder „einfach zum Aufstieg einladende alpine Gelände“ in dieser Gegend ist darum besser mit Vorsicht zu genießen. Jene Zeiten haben sich inzwischen geändert.

Bei der Talstation der Materialseilbahn zum Taschach-Haus ist der weiße Container offen. Dort stehen MTB und Helme zur Selbstbedienung zur Verfügung. Diese kann man benutzen und anschließend beim Sportgeschäft „PitzRentTal“ gegenüber der Talstation der Rifflsee-Seilbahn in Mandarfen abgeben und dafür € 15,00 bezahlen täglich von 09:00 bis 19:00 Uhr (Kasse des Vertrauens). Auch kann man sich dort ein MTB ausleihen zum Hinauf- und Runterfahren (Bike Hotline: 0043 660 755 8485).

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