Sentiero dei Fiori - Adamello
Toureninfo
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Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Der Sentiero dei Fiori ist ein alter Kriegssteig, auf dem man einen langen Bergkamm immer an der 3000er Grenze an der Westseite quert. Die Anlage wurde jüngst durch zwei gewaltige Hängebrücken erweitert und so wurde dieser fast schon vergessene Steig wieder äußerst beliebt. Richtige Klettersteigpassagen gibt es auf diesem Sentiero wenig, trotzdem ist dieser Steig für komplette Alpin-Newbies nicht wirklich zu empfehlen. Wer aber etwas alpine Erfahrung hat, wird mit einer grandiosen Runde in atemberaubender Berglandschaft belohnt – toller Ausblick auf die Parade-3000er der Adamello Gruppe!
Siehe Topo: Der eigentliche Klettersteig beginnt bei einer Stellung etwas oberhalb des Passo del Castellaccio (die Klettersteigausrüstung legt man aber schon am Passo an) und endet bei der Biwakhütte unterhalb des Corno di Lago Scuro. Höchster Punkt ist der Corno di Lago Scuro (3166 m) am Ende der Ferrata.
Grundsätzlich ist es auch möglich, den Klettersteig (die beschriebene Runde) in der anderen Richtung zu begehen (dafür fährt man mit der Seilbahn bis zur Cima Presena weiter).
Komplettes Klettersteigset und Helm, vor allem im Frühsommer festes Schuhwerk (Schneefelder und Blockgelände). Wer durch den langen Stollen gehen will, sollte eine Stirnlampe mit dabei haben.
Stand Sommer 2020: Die mächtigen Seilbrücken und der Aufstieg vom ersten Stollenloch zum Aussichtspunkt sind neu, die restliche Steiganlage ist aber eher mittelmäßig versichert.
Kurze Stellen A/B, meist A und viel gehen, nur kurze Kletterstellen bis 1-. Wer vom 1. Stollenloch die kurze Variante zum Aussichtspunkt hinauf klettert, muss B/C meistern.
Vom Passo Paradiso (bis dorthin mit der Seilbahn; Info:https://www.pontedilegnotonale.com ) folgt man dem markierten Weg über tlw. steileres Blockgelände hinauf zum Passo del Castellaccio (2963 m). In dem breiten Sattel legt man am besten die Klettersteigausrüstung an. Dann hält man sich links, im Blockgelände noch etwas aufwärts, bis man eine alte Kriegsstellung erreicht. Dahinter beginnt die Seilsicherung.
Vom Bivaco Amici della Montagna (Capanna Lagoscuro; 3160 m) steigt man im Blockgelände auf Pfadspuren (teilweise kurze Seilsicherung) abwärts. Unterhalb eines Felsturms mit Sender vorbei, man erreicht eine Scharte (dort zweigte früher der direkte Abstieg zum Presena-Gletscher ab - diesen gibt es NICHT mehr). Weiter der Markierung im Blockgelände abwärts folgen, am Ende auf Treppenstufen von alten Stellungen hinunter zum Passo Lascuro (2970 m), dort gibt es auch eine Biwakhütte. Vom Passo Lascuro nach Osten, kurz steil, seilversichert hinunter auf das Schuttfeld. Dort beginnt eine sehr lange, aber einfache Querung weit oberhalb des Lago die Scuro, immer dem Hang entlang bis hinüber zum Passo Presena. Am Ende steigt man etwas zum Passo Presena (Bergstation Seilbahn) auf.
Kompass Nr. 71, Adamello La Presanella
Tabacco Nr. 052, Adamello Presanella
Man sollte die auf dem Papier nicht all zu lange Runde nicht auf die leichte Schulter nehmen – Blockgelände beim Zustieg, ein längerer, am Vormittag schattiger Steig und ein langer Abstieg mit kurzem Wiederaufstieg zum Passo Presena (Seilbahnstation).
Wer am Passo Lagoscuro noch gut in der Zeit liegt, kann dem Grat auf die Cima Payer folgen und von dort zum Passo Payer absteigen. Der Weg führt dann hinunter zum Lago Scuro, von dort steigt man wieder zum Passo Presena auf.
Der alte, direktere Abstieg hinunter auf den Presena-Gletscher oberhalb des Rifugio Presena existiert nicht mehr (Markierung wurde übermalt, Sicherungsseil abgebaut).
Grundsätzlich kann man diese Tour auch ohne Seilbahnhilfe machen, dann erhöht sich der Aufwand natürlich gewaltig. Auch sollte man evtl. Gletscherausrüstung dabei haben.
Vor allem im Frühsommer ist mit Schneefeldern zu rechnen (teilweise ist das Sicherungsseil dann unter den manchmal sehr steilen Schneefeldern).
Axel Jentzsch-Rabl und Daniel Rieser
Kommentare
AW: Ave Maria - Rote Wand
Mit Spannung sind wir in diese Tour eingestiegen, da man von vielen Seiten Unterschiedliches liest und hört. Der Fels ist tatsächlich so traumhaft wie oft beschrieben - v.a. in den Längen 2, 4 und 5. Die letzte Länge hat mir, im Gegensatz zu meinem Kollegen, nicht gefallen. Die 7er Platte ist jedoch schön zu klettern. Das Highlight der Tour ist imo die 5. SL. An einigen Stellen muss man zupacken, die Seillänge ist aber nicht anhaltend schwer. Mit ein wenig Gespür findet man immer gleich die guten Griffe. Die Tritte sind allgemein ziemlich gut. Zur Absicherung: Teilweise etwas weitere Hakenabstände, jedoch insgesamt gut abgesichert. An Stellen, an denen man sich einen zusätzlichen Haken wünschen würde, kann man weder Friends noch Keile legen - diese können also zuhause bleiben, da sie sich schlichtweg nix bringen. 6+ obligat trifft zu (laut GBL Führer 7- obligat). Noch ein paar Infos... Die 5. SL ist nicht 50m lang, eher 35m. Mann kann vorm Gehgelände in der 4. SL Stand bauen. Der Fels zeigt an ganz wenigen Stellen Begehungsspuren, jedoch überhaupt nicht störend. Die Tour trocknet nach Regen sehr schnell, nur die 1. SL braucht da etwas mehr Zeit, jedoch sind die Griffe und Tritte so gut, dass es nicht stört.