Schermberg Klettersteig Tassilo
Toureninfo

Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Großartige Klettersteigtour an der Ostseite des Schermberges, die wegen der gewaltigen Höhendifferenz den Vergleich mit anderen Grat-Klettersteig-Klassikern nicht zu scheuen braucht. Hat man einmal den Einstieg erreicht, folgt eine Mischung aus kurzen, doch recht kräftigen Vertikalpassagen und sehr eindrucksvollen Felsgraten. Kaum zu glauben, dass man diese lange Steiganlage in nur 8 Tagen Bauzeit fertiggestellt hat, sind es doch alleine schon fast 600 Hm vom Einstieg bis zum Schermberg-Gipfel. Vor allem die Kombination mit dem Priel Klettersteig an der Südseite des großen Priels ergibt eines der besten Klettersteigwochenenden in den Ostalpen!
Siehe Topo: Über eine Rampe (B) erreicht man die erste schwere Stelle (C/D), die zu einem gestuften Grat (A/B) führt. Über grasiges Gelände (A) quert man nach links in eine Plattenzone (C) und erreicht nach einer Ecke (C/D) eine Querung (B). Am Ende der Querung über eine Stufe (B/C) aufwärts zu einer Rastmöglichkeit. Es folgt ein lange, grasige, rückenartige Gratpassage (A/B, A), der man bis zum nächsten Aufschwung folgt. Über gestuftes Gelände (A/B und B) erreicht man eine steile Stufe (B/C), die zu einer schönen Plattenrampe (A) führt. Nach der Rampe folgt die steile Stufe (D), eine kurze Steilwand muss überwunden werden. Nach einer weiteren Stufe (C/D) erreicht man wieder leichteres Gelände (A). Die folgende Stufe (C) leitet die letzte gestufte Gratpassage (mit einer kurzen C/D Stelle, dann A/B) hinauf zum Almtaler Köpfl ein. Vom Gipfel folgt man dem Grat in Richtung Schermberg (Stellen A) bis man zu einer Abkletterpassage (B) vor einem Felsturm kommt. Weiter auf dem Grat (A, eine Stelle B) bis zum Felsenfenster. Danach über den immer plattiger werdenden Gratrücken (A/B) zur Platte (B) in der Gipfelwand. Nach der Platte kommt noch eine ganz kurze Stufe (B/C) und man erreicht auf dem gestuften (A/B), nach oben hin flacheren Grat den Gipfel des Schermbergs (2396 m).
Alpenverein Sektion Wels
Komplette Klettersteigausrüstung und Helm.
Gut mit Stahlseil und wenigen Klammern gesichert.
Stelle D, Stellen C/D, wenige Passagen C, meist aber B und A.
Vom Almtalerhaus (714 m) folgt man dem flachen Weg, der meist auf der Forststraße verläuft in den Talschluss zur Talstation der Materialseilbahn. Von dort über eine Felsstufe (versichert, max. A) steil hinauf einen Kessel. Von dort die Schutthalde hinauf zu einer kurzen Leiter (max. A), dann links hinüber zur schon gut sichtbaren Welser Hütte. Von der Hütte folgt man dem markiertem Weg in Richtung Großer Priel, nach der ersten Leiter erreicht man eine Senke (sumpfig, mit großen Felsblöcken), dort zweigt man rechts ab und folgt der Punktmarkierung zum Einstieg (3,5 Stunden vom Tal, ca. 30 Min. von der Welser Hütte).
1800 m
Vom Gipfel westlich dem Grat kurz folgen, man erreicht eine Abzweigung. Dort folgt man der Markierung (Welser Hütte; Hermann-Wöhs-Steig; Weg Nr. 263) hinunter in eine Senke (Vorsicht, scharfes Gestein!). Dort links dem markierten Weg in Richtung Welserhütte folgen, bis man nach einer Rechtsquerung auf den Aufstiegsweg zum Gr. Priel trifft. Auf diesem (Weg Nr. 215) steigt man über das Hansbauer-Band (Felsstufe mit Seilen und zwei Leitern versichert) wieder zur Welser Hütte ab (ca. 1 Std. vom Gipfel).
AV-Karte Nr. 15/2; Totes Gebirge Mitte
Kompass Nr. 19; Almtal, Steyrtal, Totes Gebirge
ÖK 97; Bad Mitterndorf
Lange, nicht zu unterschätzende Steiganlage, die nur für sehr konditionsstarke Geher in einem Tag zu empfehlen ist. Die Tour erfordert etwas alpine Erfahrung und Trittsicherheit!
Auf stabiles Wetter ist auf jeden Fall zu achten!
Achtung: Die Straße zum Almtalerhaus ist nur in der Bewirtschaftungszeit im Sommer offen! Jagdsperre von 15 September bis zum 15. Oktober beachten!
Hinter der Hütte gibt es drei neue Übungsklettersteige (C, D/E und A; ca. 15 Hm hoch).
Sehr gut mit dem Bert-Rinesch-Klettersteig an einem Wochenende zu kombinieren:
Von Norden:
Freitag: Aufstieg Welser Hütte.
Samstag: Schermberg Klettersteig und Übergang zum Priel-Schutzhaus
Sonntag: Bert-Rinesch-Klettersteig und Abstieg über Welser Hütte ins Tal
Von Süden:
Freitag: Aufstieg Priel-Schutzhaus.
Samstag: Bert-Rinesch-Klettersteig und Abstieg zur Welser Hütte
Sonntag: Schermberg-Klettersteig und Abstieg über das Prielschutzhaus ins Tal
27.07.2009
Kommentare
AW: Schermberg Klettersteig Tassilo
Am 11.8.2019: Tourenbeginn um 08:30 Uhr bei 18°C unter bedecktem Himmel nachdem der Regen aufhörte.
Restliche Altschneefelder im Abstieg boten gute Trittschnee-Möglichkeiten, auf denen man erheblich schneller vorwärts kommt (besser mit Teleskopstöcke) als über nervige Schrattenkalkhänge.
Ausgesprochen schöner alpiner Klettersteig ohne viel Schnickschnack. Eisenbügel sind nur dort, um die Schwierigkeit nicht zu hoch werden zu lassen. Sehr viel Reibungskletterei auf dem Kalkstein. Darum ungut bei Regen. Trotz Regen in der Nacht, war die Oberfläche vom Kalkstein schnell wieder trocken. Auch das gehört zum Toten Gebirge.
Im Steig vor mir waren 3 Leute unterwegs. Nach mir folgten 6 Klettersteigler. Das Wandbuch beim Felsenfesnter fehlt. Wer bringt ein neues mit ? Das blaue Gipfelbuch ist vom 6.7.2017 und wurde von Silvie von der Welser Hütte hochgebracht. Es wird bald vollgeschrieben sein.
Vom 6.8. bis heute hielt Landesverband Oberösterreich des Bergrettungsdienstes einen Felskurs im Zustiegsbereich ab. Welser Hütte hat geöffnet vom 1.6. bis 15.9.2019.
Mit meiner Erfahrung und im Vergleich nach über 1000 Klettersteigen stufte ich den KS in die Schwierigkeit KS 4+ ein (entspricht C/D). Die "D-Stellen" sind nur dann "D", wenn der Kalkstein nass ist. Denn dann muss Armkraft am Seil herhalten, anstelle der Sohleneibung auf dem Fels.
AW: Schermberg Klettersteig Tassilo
Wir sind im Juli 2017 den herrlichen Klettersteig gegangen. Am Einstieg wird auf der Hinweistafel auf D-Stelllen hingewiesen!
AW: Schermberg Klettersteig Tassilo
Bin den Klettersteig am 19.7.2014 mit meiner Freundin gengangen --> Lt. Topo beim Almtalerhaus schwierichkeit D und nicht C wie hier angegeben!!!
Klettersteig ist meines erachtens ein D weil keine Metallstifte als Tritte vorhanden sind und somit die schwereren Stellen mittels Reibung am Fels (meist auch keine natürlichen Tritte vorhanden) und hochziehen am Seil bewältigt werden müssen. Gute Kondition auch im Oberkörperbereich sind erforderlich.
Noch eine kleine Korrektur beim Abstieg --> "Welser Hütte; Hermann-Wöhs-Steig; Weg Nr. 263" ist in wirklichkeit der Weg Nr. 265 nicht 263, ist jedoch gut beschildert.
AW: AW: Schermberg Klettersteig Tassilo
auf dem alten weißen Blechschild im Schrattenkalk-Kar ist der H. Wöhs Steig mit den Nrn. 265 u. 215 angegeben. In neuester (4. Auflage von 1994) AV-Karte 15/2 wird der Abstiegsweg mit Nr. 263 bezeichnet.
AW: Schermberg Klettersteig Tassilo
Also Menge an Trittstiften oder subjektive Wahrnehmung von Tritten macht in der Regel nicht die Bewertung eines Steiges aus, die Frage ist eher wie sehr man Tritte im Fels findet und weiß sie zu belasten, ist wohl auch wieder (ähnlich des Absamer Klettersteig zu dem es ähnlich Diskussionen gibt) ein Steig in dem gewisse Klettererfahrung vieles erleichtert, weil man dann ganz anders greift & tritt.
Mir ging es selbst mal vor Jahren so, das ich beim Absamer bei der ersten Begehung geflucht hab wie ein Rohrspatz über hochziehen am Seil & keinen Tritt-/Griffmöglichkeiten, und ein Jahr später ein 2. Mal gegangen mich fast für das viele Fluchen geschämt, weil es von natürlichen Griffen & Tritten nur so wimmelt... nur ein wenig Klettererfahrung lässt einen da wirklich gleich so einiges mehr sehen.