Priel - Klettersteig
Toureninfo

Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Wenn man 900 Hm am durchgehenden, 2130 m langen (!!!) Stahlseil hängt, sich dabei immer im oberen und mittleren Schwierigkeitsbereich bewegt, dann ist das Durchhaltevermögen fast bis zum Ende ausgereizt. Mit der Errichtung der langen und schwierigen Verbindung zwischen dem SO-Sporn-Klettersteig und Bert-Rinesch-Klettersteig wurde ein tolles „Gesamtwerk“ geschaffen, welches zu den Mega-Klettersteigen in Österreich gehört. Die lange Ferrata ist ein Mix aus Actionsteig (unten gibt es Seilbrücken, ausgesetzte Traversen und Höhlen) und langem alpinen Klettersteig mit Gipfelgrat. Das Stahlseil endet direkt beim mächtigen roten Gipfelkreuz des Gr. Priel, der höchsten Erhebung des Toten Gebirges - perfekter könnte man eine Klettersteigtour nicht abschließen!
Siehe Topo!
Die größten Schwierigkeiten gibt es im unteren Abschnitt. Am Affenschädel (kann man links umgehen) ist eine überhängende und trittarme D-Passage. An der Querung kommt ein Überhang (D). Die letzte D-Passage ist in der zweiten Höhle, man muss einen Spreizschritt machen und steil an der Südwestwand weiterklettern. Im oberen Wandteil klettert man sehr ausgesetzt und steil (kurz C/D, meist um C und B/C) an den beiden Steilstufen mit den vielen Leitern, naturgemäß packt man dort - den Abgrund unter sich wissend - etwas fester zu. Erst oben auf dem langen Südgrat wird das Gelände leichter.
Alpenverein TK Linz
Komplette Klettersteigausrüstung, Helm; für Anfänger ein Sicherungsseil.
Sehr gut mit Stahlseil und Klammern gesichert.
Einige D-Stellen, oft C und B/C, nur auf dem Gipfelgrat leichter.
Vom Parkplatz steigt man auf dem markiertem Weg zum Talschluss (dort Materialseilbahn; Gepäcktransport möglich) und weiter durch den steilen Wald Prielschutzhaus auf. Vom Prielschutzhaus auf dem Weg bis zum Hubschrauberlandeplatz. Dort auf dem Pfad in Richtung Bloßkogel. Kurz vor dem Gipfel zweigt man links in Richtung Goldkar ab und folgt der Markierung zum Einstieg am schon sichtbaren Gratausläufer.
Auf dem markierten Normalweg entlang des Westgrates zur Brotfallscharte. Dort ins Kühkar und zum Prielschutzhaus (1100 Hm). Achtung, unterhalb der Brotfallscharte (Unterstandshöhle) teilweise versicherte Steilstücke (A/B) und steile Schneereste bis in den Frühsommer!
AV-Karte 15/2 Totes Gebirge Mitte
Extrem langer und ausgesetzter Klettersteig, der viel Ausdauer und alpine Erfahrung erfordert. Man kann den Steig auch in zwei Etappen klettern - einmal bis zum Südostsporn und am zweiten Tag von dort weiter zum Gipfel (dazwischen absteigen und im Prielschutzhaus nächtigen). Nach Regenfällen lange nass; bis zum Frühsommer gefährliche Schneereste. Rückzug ist in der oberen Wandhälfte problematisch; genau auf die Wetterverhältnisse achten!
20.11.2018
Axel Jentzsch-Rabl
Kommentare
AW: Priel - Klettersteig
Wie andere Leute schon gesagt haben, wer die Erfahrung hat, muss man diesen Klettersteig genießen. Wir haben um 6:30 Angefangen und um 20:00 sind müde zurückgekommen. Mit 2 Pausen auf die Hütte, ein paar Mal auf dem Klettersteig, mit ein bisschen Stau und 30 Minuten Rast am Gipfel. Stöcke unbedingt mitnehmen, weil 2100hm Abstieg ist kein Witz ;)
Wasser mit 20°C Wetter: 3-4L, obwohl ich trinke normallerweise eher wenig. Die Hütte hat Trinkwasser bei WC. Sonst nur kleiner Wasserfall nähe Materialseilbahn. Falls man mit Materialseilbahn spielen möchte: +43756420602 (Nummer der Hütte) und 6 EUR pro Gepäck.
Parkplatz Polsterlucke laut Gemeinde bis auf weiteres gesperrt. :( Deshalb hier ohne Problemen geparkt (+1.1km) und ohne Rücksack zurück zum Polsterlucke gelaufen.
AW: Priel - Klettersteig
20.08.2021
Ich meine wer so einen Steig gehen will, muss sich im Klaren sein, dass das nur mit einem gewissen Maß an Kondition und Klettersteig-Erfahrung sinnvoll und verantwortungsvoll ist. Ich hatte das Glück ganz alleine im Steig zu sein und konnte genau mein Tempo gehen.
Der Steig ist super gemacht, sehr Abwechslungsreich und wunderschön! Gratulation an die Erbauer – super Route und ein Genuss für alle Klettersteig Fans.
Die teilweise mit „D“ angeschriebenen Stellen sowie 2 oder 3 Leitern gingen locker auch als „E“ durch – sind aber gut machbar weil kurz.
Also wie gesagt, allen die eine gute Kondition haben ist dieser Steig zu empfehlen. Wer nach einer Stunde müde ist oder Angst vor ausgesetzten Leitern hat, sollte besser nicht einsteigen!
Ich finde die angegebene Zeit von 4,5 Stunde ist absolut ausreichend. Ich war 2:45 Stunden unterwegs ohne besonders schnell zu klettern.
AW: Priel - Klettersteig
Gleich einmal vorweg: für die hier angegebenen 4.30h Kletterzeit muss man den Steig schon bei gutem Wetter sehr fit durchsteigen... bei Alpenverein und auf der Hütte ist die Kletterzeit mit 5.30h bis 6.30h angegeben.
Wir hatten geplant die Tour vorgestern und gestern (23-24.8.20) in zwei Tagen zu gehen. Bei gutem Wetter sicher machbar, bei einer An- und Abreise aus/nach Wien empfiehlt sich jedoch die 3-Tagesvariante mit zwei Nächten am Prielschutzhaus.
Beim Aufstieg wurde gerade jemand per Hubschrauber aus dem Steig gerettet (eine Hubschrauberlandung im Steig ist nicht möglich wurde uns erklärt, daher wurde ein/e Bergführer/in abgesetzt und die gestürzte Person wurde abgeseilt und zu einem Landeplatz gebracht).
Wir haben trotz sehr schwülem Wetter knapp unter zwei Stunden bis zum Prielschutzhaus gebraucht. Am nächsten Tag gab es nur ein beschränktes Wetterfenster und in der Nacht hat es viel geregnet. Wir haben uns dennoch entschieden den Steig anzusehen und zu probieren. Beim Einsteig war es schon gut aufgetrocknet. Bis dorthin haben wir 35min gebraucht.
Die D-Stellen sind fordernd und man braucht gute Trittsicherheit und Kraft. Klettertechnik hilft viel ;) Der Affenschädel hat im Grunde zwei Schritte drin, die besonders schwierig sind (rutschige Platte), die spätere Traverse war extrem rutschig, wir haben sie mit Bandschlinge im Stahlseil überbrückt. Der folgende Überhang ist auch rutschig gewesen und hoch anzusteigen (gute Beweglichkeit lohnt sich). Der Spreizschritt in der Höhle ist wirklich weit, für mich (1.70m) kostete er Überwindung, aber ging sich aus, wenn man weniger gedehnt oder kleiner ist, ist er eher ein Sprung. Die Traverse im leichten Überhang bei der Lokomotive ist wieder sehr rutschig und kraftig.
Bis zum zweiten Notausstieg haben wir knapp 2.30h gebraucht. Wegen zusehends schlechterem Wetter haben wir uns dann entschieden abzusteigen. Der Notausstiegsweg führt zurück zum Einstieg und ist teilweise ein bisschen schwer zu finden. Ab dem SO-Sporn (erster Notausstieg) besser markiert.
Zusammenfassend: ein wirklich schön gemachter Steig. Die D-Stellen sind schwer (im Vergleich zu anderen Steigen), vor allem bei rutschigen Bedingungen oder wenn der Fels in Zukunft vielleicht abgeschmierter ist. Klettererfahrung und Technik von Vorteil, Klettersteig- und Bergerfahrung ein muss!!! Mit 5 Stunden sollte man auf jeden Fall rechnen. Gute Kletter/innen sind bei guten Bedingungen dann eben etwas schneller.
Mir hat er sehr gut gefallen, da er nicht besonders ausgesetzt ist, lang und fordernd ist und eine schöne Möglichkeit auf einen Gipfelansteig bietet. Drei Steigbügel an Affenschädel und den zwei plattigen Traversen mehr würden dem Steig nicht schaden. Wir machen ihn bestimmt bei beständigem Wetter und mit etwas mehr Zeit wieder :)
AW: Priel - Klettersteig
Sind heute den Priel gegangen. Samstag, Wetterprognose: Sonnig, leicht bewölkt, trocken. Start: 05.45h. Zustieg vom Parkplatz Polsterlucke zum Priel-Schutzhaus 1h30M. Rast in der Hütte. Zustieg von der Hütte zum Einstieg: 35 M. Kletterzeit: 3h mit etwas Stau am Südostspornklettersteig, da zwei Damen mit einer D-Stelle gefordert waren. Eine Dame ist dann zurück gegangen. Affenschädel: Da es noch feucht war, hatten wir mit dem Dreck in den Schuhen kaum Grip - dann muss man ordentlich zupacken, mind. D/E. Hat im unteren Teil halt oft erdige Passagen. Die erste Seilbrücke ist gewöhnungsbedürftig, vor allem wenn man nicht so gross ist. Man muss sich nach vorne beugen. Schön wäre ein zweites Stahlseil zum sichern/separat einhängen. Waren schon an einem Steig, wo das einzige Sicherungsseil am Boden lag.
Bert Rinesch Teil: Bis zum Ende der Leitern ein schöner Klettersteig, danach halt ein längeres Geläuf. Der KS ist nicht wirklich schwer - Topo bildet dies korrekt ab. Ist ein KS der die Anforderung vor allem im konditionellen Bereich stellt - kann man trainieren. Natürlich sollten nicht gerade Anfänger hier mit KS beginnen..... Ist ja eigentlich logisch. Der Gipfel lag leider im Dunst und die Fernsicht war nicht gegeben.
Sind momentan noch in AT in den Klettersteig-Ferien und extra für den Priel nach Hinterstoder gereist. Einmal gemacht, das passt nun für uns.
Abstieg: 2h30M zur Hütte, Rast bei der Hütte in der Sonne, 1h45M zum Parkplatz. Abstieg gemütlich und gelenkschonend. Wasser: Hatte 3 Liter dabei, 1,5 Liter hätten gereicht, bin aber vorsichtig und lieber etwas mehr als zuwenig dabei. Partnerin hatte 1,5 Liter dabei.
Die vorgegebenen Zeiten im Topo sollten Leute die nicht so oft KS gehen oder Trailrunner usw. sind einkalkulieren. Unsere Aufstiegszeiten sind nichts besonderes - da gibt es andere Voll-Cracks - einen haben wir im Steig gesehen.
Waren noch im Restaurant Polsterstuberl. Wenn man in Richtung Strasse schaut, sieht man super schöne Felswände - da könnte man mehrere tolle KS in diversen Schwierigkeitsgraden reinzaubern - dann würden wir wohl wieder mal aus der Schweiz anreisen (sowas wie in Mayrhofen).
AW: Priel - Klettersteig
Am 10.8.2019: Tourenbeginn um 05:38 Uhr bei 16°C unter wolkenlosem Himmel beim P „Polsterlucke“. Retour dort um 17:35 Uhr. Alles bei Tageslicht. Ich kam mit 3 Liter Trinkvorrat im Rucksack zurecht u. benötigte für den KS 4 Std., allerdings ohne Pausen und ohne Stau an den Leitern u. Seilbrücken. Und ich verzichtete auf 2. Karabinereinsatz. Für den KS sollte man jedoch wenigstens 5 Std. planen.
Diese in Österreich längste mit 2130 m Seil gesicherte Steiganlage erinnert an die längsten alpinen Steige in den Dolomiten, wo Sonnenausgesetztheit (genügend Trinkvorrat mitnehmen), 9 senkrechte Eisenleitern zu meistern sind, dabei Durchhaltevermögen haben und anschließend für den langen Abstieg noch konzentriert genug sein muss. Für den Rückweg sind Teleskopstöcke von Vorteil, insbesondere ggfs. über die Altschneehänge. Wasser findet man erst im Abstieg nach 70 min. bei einer Mini-Quelle im Schotterhang vor. Bei Nässe sind die vielen auf Felsreibung zu kletternden Traversen in der Nordostwand oberhalb des Goldkars extrem schwierig. Dann sollte man lieber davon die Finger lassen und stattdessen den Stodertaler Steig zur Spitzmauer klettern.
Das Steigbuch in der Wandbox ist uralt, vollgeschrieben und zerfleddert. Wer bringt mal ein neues mit ? Schade, dass die Steigerneuerer, dieses nicht auch erneuerten.
Parkierung auf den 3 Parkplätzen nach dem Ort Hinterstoder kostet € 4,00 pro Tag. Dortige Münzautomaten geben kein Rückgeld heraus. Die WC-Anlagen sind neu und werden von Migranten picobello sauber gehalten (Stand: 2019).
AW: Priel - Klettersteig
DANKE AN DIE ERBAUER <3
Am 26.07.2019 an einem Tag absolviert.
Zustieg Prielschutzhaus 2:20 Std, zum Steig 35 min, Steig reine Kletterzeit 05:45 Std
Abstieg zum Schutzhaus 2:32 Std, letzer Abstieg Parklpatz Polsterlucke 2:12 Std
Start Parkplatz 04:45 Uhr, Einstieg Klettersteig 09:20 Uhr, Abstieg vom Gipfelkreuz 16:45 Uhr,
Abstieg Hütte zu Auto 19:45 Uhr, Ankuft Parkplatz kurz vor 22 Uhr ( wir hatten Stirnlampen dabei)
Im Prielschutzhaus jeweils ne kleine Stärkung und kurze Rast.
Aufgrund der Hitze: Wasserverbrauch 5,5 Liter (ja der Rucksack war schwer) + die Getränke im Schutzhaus!
Wir haben viele Fotos gemacht, das Steigbuch befüllt und auch ab und zu inne gehalten und die Aussicht genossen. Wenn man "durchsteigt", dann sind für den Klettersteig-Ottonormalverbraucher , 5 Std wohl ein guter Richtwert.
Der Steig ist wirklich gelungen! Die ersten 900m (bis 2.Notausstieg) haben wir uns die Kletterschuhe gegönnt. So spart man Kraft & Konzentration. Affenschädel und Querung mit D im unteren Teil sind ganz kurz fordernd aber mit Kletterschuhen keine sehr große Schwierigkeit.
Der Spreizschritt ist sehr "weit" und es geht kurz aber sehr! knackig ums Eck. Bei den Leitern ist ein kurzes Stück ganz leicht überhängeng. Man hats aber schnell hinter sich ;-) Ist für manche wohl eher ne mentale Schwierigkeit. Sonst gibt´s keine bösen Überraschungen am Steig. Die Routenführung ist wirklich gelungen und man hat sehr häufig wunderbare natürliche Tritte im Fels.
Allerdings empfehle ich kleineren Leuten (unter 1,65m) eine Verlängerung da das Stahlseil stellenweise sehr hoch hängt. Besonders bei den zwei Seilbrücken!!!
Beim 2ten Notausstieg (wir waren nach ca. 2 Std dort) kann man kurz unter einen Felsvorsprung absteigen und hat somit einen perfekten schattigen Rastplatz zum Schuhe umziehen, Essen udgl. Dort haben wir unsere einzige richtige Pause im Steig - ca. 30 min - gemacht.
Am Steig gibts eine angenehmes Wechselspiel aus Sonne und Schatten.
Der Absteig vom Gipfelkreuz führt derzeit noch durch ein kurzes Stück Altschneefeld im Kühkar! Der Abstieg war etwas anstrengend weil viel Geröll und kleine Steine für instabile Tritte sorgen. Konzentrieren und auf den Weg schauen ist Pflicht.
FAZIT: Wunderbarer Steig für geübtes Klettersteigvolk, traumhafte Kulisse und ein nachhaltiges Erlebnis. Die Arme können sich bei den leichteren Passagen immer wieder erholen. Bei vielen Stellen kan man aber auch durch technisches knowhow gut zwischen Arm oder Beinkrafteinsatz wählen.
Für die 1 Tages Variante sollte aber schon ordentlich Saft in den Beinen vorhanden sein bzw. viel Wandererfahrung vorliegen ;-)