Pidinger Klettersteig

Klettersteig
Schwer
(7)

Toureninfo

Das sehr steile Finale des Pidinger Klettersteiges
Diff.
Schwierigkeit D
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 750 Hm  /  1300 Hm
3:00 Std.  /  7:00 Std.
Absicherung
Absicherung Sehr gut
Ausrichtung Nord
Ausrichtung Nord
Zustiegszeit
Zustiegszeit 1:30 Std.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 2:30 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Gebirge:
Berg:
Hochstaufen  (1771 m)
Charakter:

Sehr gute und lange Steiganlage durch die Nordabstürze des Hochstaufens. Auf Grund der Höhenlage vor allem für die Übergangszeit ein interessantes Klettersteigziel und auch durch die Nähe zu Salzburg und die schnelle Erreichbarkeit über das Deutsche Eck ein gutes Ziel für den extremeren Klettersteiggeher.

Der Klettersteig wurde 2003 unter der Leitung des Pidingers Sepp Reichenberger in 1500 Arbeitsstunden errichtet. Die Gemeinde Piding finanzierte die Materialkosten, die Arbeitszeit wurde von den Erbauern ehrenamtlich eingebracht. Der Steig führt im oberen Teil über eine alte Klet-terroute, die von Willo Welzenbach und F. Liebler erstbegangen wurde, der Anstieg hat aber seit der Erstbegehung 1921 nur wenig Beachtung gefunden.

Genaue Routenbeschreibung:

1. Teil: Zuerst über die steile Einstiegswand (C) zu einem Flachstück, dieses leitet in ein weiteres Steilstück über (B), das man am rechten oberen Ende wieder verlässt (im zweiten Steilstück kann es sehr rutschig sein, also Vorsicht !). Nun folgt man dem grasigen Grat links der Rinne aufwärts (A), zwei kurze Steilstücke (B) werden überwunden und weiter bis zum Ende der Versicherungen. Hier quert man die Rinne, um auf der rechten Seite mit Hilfe von Seilen weiter aufzusteigen (A). Der Be-ginn der langen Querung – diese ist nicht versichert - ist durch einen Steinmann markiert, man folgt den Steigspuren bis zum Beginn der Versicherungen am Anfang eines gr. Schuttfeldes. Die Versicherungen (A/B) hinauf und zum Beginn des zweiten Abschnittes. Hier zweigt auch der Notausstieg zum Normalweg rechts ab – wer bis hierher schon Probleme hatte, sollte lieber den Notausstieg wählen.

2. Teil: Vom vorgelagerten Pfeiler (hier wird gerne gerastet – ist aber objektiv gefährlich, Steinschlag) steigt man in den ersten steilen Pfeiler ein (C), nach kurzem Flachstück folgt die zweite Steilwand, die einen nach links in eine sehr steile Rinne (C+) führt. Am Pfeilerkopf erreicht man über eine kurze steile Wandstelle (C) einen Blockgrat (A/B). Dieser führt zum letzten Steilstück (C) vor der zweiten langen Querung. Die Querung beginnt bei einer Kante und führt abwärts zu einer Rinne (meist A; Stellen B), auf der anderen Seite der Rinne geht es leicht aufwärts (A), bis man vor dem großen Schuttkessel (Rastplatz vor dem letzten langen Steilstück) noch eine Plattenzone (B) zu meistern hat.

3. Teil: Das letzte Teilstück ist von den Einzelstellen her nicht viel schwieriger als das 2. Teilstück, nun machen sich aber die fehlenden Kraftreserven bemerkbar. Zuerst steigt man noch gemächlich zur ersten Steilwand hinauf (B und B/C), über die es dann sehr steil (C, eine Stelle C/D) zu einer kurzen flachen Passage geht, vor dieser Passage gibt es noch eine glatte trittlose Rampe (C). Nun wieder steil aufwärts (C) links einer Kante, eine kurze Rechtsquerung (B) führt in ein Steilstück (C). An dessen Ende um die Kante und über eine kurze Platte (B) zum Absatz, hier kann man zum Buch hinüberqueren (versichert). Die letzte Wandstelle (C) leitet auf einen Grat (B) der zum Ausstieg hin immer flacher wird (A). Auf dem Plateau trifft man auf den Normalweg, der einen in wenigen Minuten zum Gipfel führt.

Erhalter:

Gemeinde Piding

Ausrüstung:

Komplette Klettersteigausrüstung, Steinschlaghelm und evtl. Sicherungsseil.

Bemerkung zu den Versicherungen:

Bis auf einige Passagen fast durchgehend versichert – meist mit Sicherungsseil und Eisenklammern.

Ergänzung zur Schwierigkeit:

Schwerer, steiler und teilweise ausgesetzter Klettersteig, erreicht den Schwierigkeitsgrad D, für Ungeübte, Kinder und Hunde nicht geeignet, Seilschaftsverband ist für schwächere Geher vor allem im zweiten Teil anzuraten, absolute Trittsicherheit (auch im Schottergelände) und Schwindelfreiheit erforderlich, gesamte konditionelle Anforderung beim Aufstieg vom Tal sehr hoch – es ist auch das Wetter zu berücksichtigen.

Zustieg zur Wand:

Vom Wanderparkplatz der Forststraße Richtung Steiner Alm folgen, zwischen Maier Alm und Steiner Alm links ab (Schild „Pidinger Klettersteig“) zu einer Lichtung (Bank bei Felsblock, hier stellt man am besten das Mountainbike ab). Hier wieder links, zuerst noch auf Forstweg, dann auf Steigspuren zum Einstieg. Weg ist ab dem Wanderparkplatz sehr gut beschildert !

Höhe Einstieg: 

1020 m

Abstieg:

Man folgt dem Normalweg (gleich beim Ausstieg) in Richtung Nordwesten bis man zu der Abzweigung (Piding/Urwies) kommt. Nun in Richtung Piding durch den Wald absteigen, am Schluss trifft man bei einer Wiese im Bereich der Steiner Alpe wieder auf die Forststraße. Diese weiter hinunter, bei einer Abzweigung nimmt man die rechte Straße nach Urwies und folgt dieser bis zum Auto. Wer zu seinem Mountainbike will, zweigt in einer Kurve nach der Kochalpe in Richtung Pi-ding/Staufenbrücke ab, diesem Weg kurz folgen (über eine kl. Holzbrücke) und man kommt wieder zu besagter Lichtung mit der Holzbank beim Felsblock.

Kartenmaterial:

Bayerische Vermessungsverwaltung; Blatt 82/43, 1:25.000

Kompass WK 14 Berchtesgadener Land Chiemgauer Alpen, 1:50.000

BEV ÖK 63, 1:25.000 od. 1:50.000

Bemerkungen:

Die Steiganlage erfordert Bizeps und Kletterkönnen, stellt aber vor allem hohe Ansprüche an die Kondition. Es befindet sich keine Wasserstelle (Quelle) im Steigbereich, also genügend zu Trinken mitnehmen.


Es besteht auch die Möglichkeit über die Steinernen Jäger abzusteigen (kurze Stellen versichert; B).

Infostand: 

12.05.2004

Autor (Referenz): 

Ausgangspunkt / Anfahrt

Bilder (90)

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