Nasenwand Klettersteig Ginzling

Klettersteig
Schwer
(3)

Toureninfo

Schlüsselstelle
Diff.
Schwierigkeit E  Var. D
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 300 Hm  /  336 Hm
2:30 Std.  /  3:10 Std.
Absicherung
Absicherung Sehr gut
Ausrichtung Südwest
Ausrichtung Südwest
Zustiegszeit
Zustiegszeit 0:10 Min.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 0:30 Min.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Berg:
Nase  (1310 m)
Charakter:

Endlich hat auch das Tiroler Bergsteigerdorf Ginzling einen Klettersteig – und was für einen! Ganz bergsteigeruntypisch erreicht man in weniger als 10 Min. den Einstieg des Klettersteiges, dann geht es aber auch gleich zur Sache. Der Steig teilt sich in zwei Teile, die beide als "schwer" einzustufen sind. Erreicht man das Band unter der Nasenwand, muss man sich entscheiden, ob man in den extrem schweren oberen Teil einsteigt oder den Steig über einen eigens angelegten Fluchtweg verlässt. Wer die Kraft hat, wird durch eine fantastisch luftige Schlüsselstelle in mehr als 200 m Höhe belohnt. Gesamt gesehen eine sehr schöne und auch anspruchsvolle Steiganlage, fast immer ist man gefordert, selten gibt es leichtere Passagen auf dem Weg in Richtung Ausstieg. Hat man das Steigende erreicht, schweift der Blick zu den meist weißen Gipfeln, die einen wunderbaren Kontrast zu den grünen Almlandschaften im Tal darstellen.

Genaue Routenbeschreibung:

Vom Einstieg steil (C) aufwärts, bis man nach einer Querung (B/C) einen Absatz erreicht. Von diesem über eine Wandstelle (C) höher und über weitere zwei Wandstellen (B/C und B) zu einem Band. Dort sehr steil und abdrängend (D) eine Art Verschneidung hinauf, dann hat man das Ende der Neu-Ginzlingwand erreicht. Über eine Stufe (B/C) erreicht man einen leichteren Steigabschnitt (A und B), das sog. Birkenwald’l. Leicht querend erreicht man eine Steilstufe (B/C) mit einer Schuppe, die den Übergang in die „Bunkerwand“ darstellt. Es folgt ein sehr schöner, nach oben hin recht luftiger Pfeiler (C/D und D), bei dem man erstmals länger kräftig zupacken muss. Danach folgen die sog. Floitentritte, kurze, aber teilweise auch etwas kräftigere Stufen (bis B/C), über die man schlussendlich das Ende des ersten Teiles auf einem großen Band erreicht. Wer dort keine Kraft mehr hat sollte auf jeden Fall den Notausstieg nutzen und den Steig links verlassen (siehe Topo). Der Einstieg in den zweiten Teil beginnt recht harmlos (B), stellt sich dann aber rapide auf (C/D) und man erreicht sehr steil (C und C/D) einen Absatz (A). Von diesem weiter sehr Kraft raubend (C/D) höher, bis man den Beginn der Querung am Indianerkopf erreicht hat. Die Querung (E) beginnt leicht ansteigend, mit jedem Schritt kommt mehr Belastung auf die Armmuskulatur. Hat man sich nach dem überhängenden Teil (E und D) an die Kante gerettet, kann man dort an einem Punkt kurz im stehen verschnaufen, bevor man über eine steile Verschneidung (D) leichteres Gelände (B) erreicht. Über Platten (B) erreicht man einen kleinen Turm, nach dessen Umrundung kommt die erste Dreiseilbrücke (B), an die unmittelbar die zweite Dreiseilbrücke (D) anschließt. Eine steile Stufe (C) führt auf einen Absatz unter die sog. Nase. Das letzte Steilstück beginnt wieder leicht (B) wird aber abrupt steiler (C/D), am Ende quert man wieder sehr ausgesetzt (D) an eine Kante. Mit einem Mal steht man im flachen Gelände (A) und erreicht gehend mit wenigen Schritten das Steigende.

Erhalter:

Bergrettung Ginzling / Erhalten = TVB-Mayrhofen/Hippach

Ausrüstung:

Komplette Klettersteigausrüstung und Helm

Bemerkung zu den Versicherungen:

Sehr gut mit dickem Stahlseil und Klammern abgesichert.

Ergänzung zur Schwierigkeit:

Eine Stelle E, sehr oft D, selten leichter als C.

Zustieg zur Wand:

Im nördlichen Ortsteil folgt man dem Weg in Richtung Tristner (er ist der Hausberg von Ginzling), kurz nach erreichen des Waldes steigt man direkt zu den schon sichtbaren Felsen auf (Einstieg: 1030 m).

Höhe Einstieg: 

1030 m

Abstieg:

Vom Ausstieg rechtshaltend auf einem gut ausgetretenen Steig (tlw. versichert; A/B) bis zum Normalweg (Wanderweg zum Tristner), auf diesem steigt man nach Ginzling ab.

Kartenmaterial:

AV-Karte Nr. 35/2, Zillertaler Alpen Mitte

ÖK 149, Lanersbach

Bemerkungen:

Der Steig sollte auf keinen Fall unterschätzt werden, wer nach dem ersten Teil schon Probleme hat, sollte auf jeden Fall nach links über den Notausstieg absteigen!

Infostand: 

19.11.2008

Autor (Referenz): 

Ausgangspunkt / Anfahrt

Bilder (36)

Kommentare

20.08.2022 - 12:10

AW: Nasenwand Klettersteig Ginzling

One of my favourite vias ferratas. Beautiful views of green walley and mountains from the top. Also some views of glaciers. Not an easy via ferrata. Equipment in perfect condition. 

08.08.2019 - 19:53

AW: Nasenwand Klettersteig Ginzling

Zum ersten Mal musste ich bei einem Klettersteig den Notausstieg wählen,  und es war die richtige Entscheidung.

Nach Gewittern mit Starkregen am nächsten Vormittag bei trockenem Wetter eingestiegen. Am Einstieg angekommen war klar, dass der ganze Fels nass, sogar sehr nass war. So wurden die D-Stellen plötzlich zu großen Herausforderungen, da ein Klettern am Fels praktisch unmöglich war, und lediglich die Tritthilfen verwendet werden konnten, diese zum Teil aber weit auseinander liegen.

Nach 2/3 war dann beim Notausstieg Schluss, nachdem sogar eine einfache Querung zu einer einzigen Rutschpartie wurde. Da auch der Abstieg glitschig, nass und anangenehm war, rate ich allen, auf einen Einstieg bei nassen Verhältnissen zu verzichten. Ansonsten ein Megaklettersteig, den ich demnächst bei trockenen Verhältnissen wiederholen werde.

03.06.2015 - 14:37

AW: Nasenwand Klettersteig Ginzling

super toller Klettersteig. Nicht ganz einfach aber dafür immer abwechlungsreich und an den Schlüsselstellen eine super Aussicht auf Ginzling und das Tal. Kraftaufwand nicht unterschätzen, nicht bei der E-Stelle komplett auspowern, sonst wird der Ausstieg (D) nicht so spaßig. Gerne jederzeit wieder.

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