Höllental Klettersteig Zugspitze
Toureninfo

Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Der Klettersteig auf den höchsten Berg Deutschlands ist ein Abenteuer – und was für eines! Man taucht ein, in eine Mixtour aus landschaftlichem Hochgenuss beim Zustieg durch die „Wasserwelten“ der Höllentalklamm und vertikalem Drahtseilvergnügen, welches am sog. Brett seinen Anfang nimmt. Die Zugspitze hat wirklich alpines Flair zu bieten, das merkt man spätestens dann, wenn man an der Randspalte zum im Spätsommer recht weit entfernten Felsen hinüber muss. Dass man dem höchsten Punkt der Bundesrepublik recht nahe ist, spürt man dann an der recht mühsam laufenden „Pumpe“ auf den letzten Metern zum goldenen Gipfelkreuz. Schlussendlich bahnt man sich den Weg durch die an schönen Tagen erhebliche Touristenschar hinunter zur nahen Seilbahnstation, um dort an der höchsten Würstelbude Deutschlands den gewaltigen Tourentag mit Weißwurst und Bier würdevoll ausklingen zu lassen. Fazit: Imposante und sehr anspruchsvolle Klettersteigtour, die in keinem Tourenbuch fehlen darf.
Vom Einstieg leicht aufwärts (A/B) zu einer langen Klammernreihe (A/B) auf einer Platte. Danach Querung und über eine kurze Stufe (B) in gestuftes Gelände (A). Eine Platte mit Klammern (A/B) führt zu einem Kessel, und Schrofenkletterei (1-) zum Gehgelände. Man folgt dem Weg bis zum Gletscher, dieser ist am Anfang etwas steiler (im Spätsommer heikel). In einem Bogen umgeht man eine Spaltenzone und gelangt wieder zur Felswand. Je nach Möglichkeit und Besucherandrang entweder links oder rechts (jeweils B/C) über die Randkluft an den Fels. Über eine Rampe und gestuftes Gelände (A/B, Stellen B) steigt man weiter bis zum Grat auf (toller Eibseeblick). In einer Scharte (B) steigt man zur Rinne (A/B, Stellen B) und gelangt dann auf einem rampenähnlichen Gelände (A/B) zur Gipfelkuppe mit dem goldenen Gipfelkreuz. Auf der Rückseite des Gipfels steigt man seilgesichert (A/B) in wenigen Minuten zur Bergstation der Zugspitzbahn ab.
Komplette Klettersteigausrüstung und Helm, zusätzlich muss auch die vollständige Gletscherausrüstung (Pickel, Steigeisen und Sicherheitsausrüstung für Spaltenbergung) mitgeführt werden. Da es auf der Zugspitze bei Wetterumschwüngen sehr ungemütlich werden kann, ist auch im Sommer warme Kleidung mitzuführen.
Von Hammersbach auf dem Wanderweg zur Höllentalklamm und die wirklich sehenswerte Tunnelstrecke hinauf zur Höllentalangerhütte (die „mautpflichtige“ Tunnelstrecke kann man auch rechts umgehen, ca. 25 Minuten Mehraufwand). Nach der Höllentalangerhütte folgt eine Bachquerung (Brücke) und der Aufstieg zum sogenannten Brett. Dort beginnt der eigentliche Klettersteig.
In der Regel fährt man mit der Zugspitzbahn hinunter zum Eibsee und mit der Bahn zurück nach Hammersbach. Hartgesottene und konditionsstarke Geher steigen über den Stopselzieher- Klettersteig zur Wr. Neustädterhütte, von dieser geht es dann zurück zum Eibsee – 2200 Hm Abstieg (siehe bei Tour Stopselzieher)!
AV-Karte 4/2, Wetterstein Mitte; ÖK 116, Telfs; F&B, WK 352
Diese Tour ist kein Sonntagsspaziergang. Der Höllentalferner ist das gefährliche Bindeglied zwischen Brett und Schlussanstieg – liegt viel Schnee auf dem Gletscher besteht Spaltensturzgefahr, ist der Ferner aper ist solides Gehen auf 30° steilem Blankeis gefragt (mit Steigeisen, Pickel und Seil muss man umgehen können).
Axel Jentzsch-Rabl
Kommentare
AW: Höllental Klettersteig Zugspitze
Wir sind die Tour gestern am 16.08.22 gegangen. Früh aufstehen lohnt sich. Waren bis zum ersten Klettersteigteil allein und zu früher Stunde ist die Klamm um sonst =). Sonnenaufgang am Brett ist atemberaubend.
Auf dem Geröllfeld zum Gletscher nicht zu weit aufsteigen. Die Wegspuren verleiten dazu. Ein etwas unscheinbarer Abzweiger auf höhe des Gletscherzustiegs spart Höhenmeter und ist besser zu gehen. Die Bergsteiger weiter oben waren viel am rutschen.
Anschließend früh auf den Gletscher queren. Auf dem Normalweg weiter hinten gab es in den vergangenen Tagen vermehrt Steinschlag. Auf dem Geltscher sind zu dieser Jahreszeit Steigeisen in jedem Fall empfehlenswert, da nur Blankeis vorhanden. Unerfahrene sollten zudem am Seil gehen. Die Randkluft war am rechten Steigeinstieg unproblematisch. Allerdings ist der rechte Einsteig etwas schwieriger.
Der Steig ist an ein paar Stellen ausgesetzt. Aufgrund der Gesamtanforderungen ist die Tour nicht für Anfänger geeignet (zumindest nicht ohne Bergführer). Ansonsten eine wunderschöne Tour auf den höchsten Gipfel Deutschlands.
AW: Höllental Klettersteig Zugspitze
Am 07.11.2011: Wir sind diesmal nur über die Leiter und das Brett bis auf das erste Plateau danach, da wir keine Zeit hatten, die ganze Tour zu laufen. Zurück ging es somit auch wieder über den unteren Steig und das Höllental
Am 09.08.2012: Wir haben die Tour mit Übernachtung auf der Höllentalangerhütte gemacht, da ich nicht so schnell bin wie die „fitten Leute“. Trotzdem war es eine tolle, natürlich auch anstrengende Tour mit schönen Ausblicken ins Tal. Bei uns war zum Glück nicht so viel los, so dass man in Ruhe sein Tempo laufen und klettern konnte. Das lockere Seil hat mir an 2 Stellen ein wenig Schrecken in die Glieder gejagt, der Rest war gut versichert. Wir waren zwar die letzten auf dem Gipfel, wurden aber freundlich mit in die „Übernachtungsgemeinschaft“ aufgenommen.
AW: AW: Höllental Klettersteig Zugspitze
Memo für mich, das ist meine Bewertung, alter Account wurde bei Seitenumstellung leider gelöscht und ist somit nicht mehr als "meiner" erkennbar.
AW: AW: Höllental Klettersteig Zugspitze
Korrektur 2011 war im September
AW: Höllental Klettersteig Zugspitze
Danke für den Hinweis Fred - wir haben da wirklich etwas zu viel Zeit angegeben, wir haben das jetzt etwas nach unten korrigiert.
AW: Höllental Klettersteig Zugspitze
Die Zeitangaben sind ziemlich daneben. Für den Klettersteig selbst (ab Randkluft) habe ich weniger als 90 Minuten gebraucht (trotz langem Gipfelstau). Insgesamt ab Hammersbach waren es ca. 6h (mit Pausen).
AW: Höllental Klettersteig Zugspitze
Informativer Beitrag. Danke
Die Topos sind auch richtig gut, hätte mir sehr viel Arbeit gespart, wenn ich die vor meiner Bergbesteigung gefunden hätte.
Ich habe eine Art Checkliste gemacht. Für die Erstbesteiger bestimmt sehr hilfreich.