Hoachwool Klettersteig

Klettersteig
Schwer
(3)

Toureninfo

Auf der Leiter beim normaler Hoachwool-Klettersteig.
Diff.
Schwierigkeit D  Var. E/F
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 630 Hm  /  670 Hm
3:00 Std.  /  4:30 Std.
Absicherung
Absicherung Gut
Ausrichtung Südwest
Ausrichtung Südwest
Zustiegszeit
Zustiegszeit 0:25 Min.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 1:05 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Gebirge:
Berg:
Schnatzereck  (2301 m)
Charakter:

Einen gewaltigen Klettersteig haben die Verantwortlichen am Beginn des Schnalstales - genau gegenüber der Reinhold Messner Burg Juval - erschaffen. Obwohl "nur" ein Talklettersteig, erfordert diese Tour viel Durchhaltevermögen, ähnlich wie an einem 8000er kommt die Schwierigkeit erst kurz vor dem Ziel. Der lange Klettersteig quert im Mittelteil auf einem alten Waal (Wasserleitung zur Bewässerung der Landwirtschaft im Tal). Auf einem kurzen Stück wurde das alte Holz-Kanalsystem sogar nachgebildet. Auf den alten Eisenstreben war die Jahreszahl 1855 zu lesen, es dürfte sich somit um eine sehr alte Waalanlage gehandelt haben. Im oberen Teil gibt es eine knackige D/E-Variante und eine ausgesetzte Riesenleiter (auch als Varianten C/D) zu bezwingen. Den Klettersteig sollte man als Bergsteiger unbedingt mit einem Besuch des Schlosses Juval verbinden. Das Schloss ist das erste Messner Museum und wurde eindrucksvoll gestaltet - ein guter Mix aus alter Burgruine und dem "Mythos Berg" - vom Expeditionskeller bis hin zu eindrucksvollen Kunstwerken, man taucht in die Welt von Reinhold Messner ein.

Achtung: Die kurze E/F Varianten (ist vor Ort mit F angeschrieben) haben wir selber noch nicht angeschaut und nur ein Video gesehen. Evtl. gibt es Kletterer, die fix schon andere F-Klettersteige gemacht haben und sich das anschauen können - über Rückmeldungen zu der kurzen, direkten Varianten wären wir sehr dankbar!

Genaue Routenbeschreibung:

Siehe Topo. Im ersten Teil, bis zur alten Straße nach der Seilbrücke, kurze Passagen bis C/D, meist ist das Gelände aber leichter (B) - zu Beginn sehr viele Gehpassagen. Bei der langen Seilbrücke (B/C) kann man auf der alten Talstraße die Ferrata verlassen. Der zweite Teil beginnt steil (C/D), danach folgt eine lange Plattenpassage (bis B/C), welche zur Waalquerung (B und B/C) führt. Dann kommt eine sehr steile Wandpassage (D) vor einem Rastplatz. Man folgt links einem Pfad (tlw. absteigend, rot markiert) und erreicht nach einer kurzen Stufe (C/D) die Rampe (C). Vor der Rampe zweigt beim Steigbuch links die Plattenpanzervariante ab (D/E; direkt E/F), oben rechts gibt es die Varianten Riesenleiter (C/D - siehe Topo). Nach der C-Rampe steil (D) zur kleinen Leiter, danach kommt eine Linksquerung mit Steilstufen (bis D). Eine lange Wandpassage führt hinauf zum Gehgelände mit Buschwerk. Man folgt dem Pfad zum letzten Pfeiler und erreicht sehr steil (C/D) den Ausstieg.

Erhalter:

TVB Naturns

Ausrüstung:

Komplettes Klettersteigset und Helm.

Bemerkung zu den Versicherungen:

Gut mit dickem Stahlseil gesichert.

Ergänzung zur Schwierigkeit:

Bis zur alten Talstraße nach Seilbrücke C/D, danach Stellen bis D - auch ganz oben kommen einzelne, schwere Passagen bis D! Im oberen Teil gibt es zwei Varianten - die ersten links D/E bzw. direkt E/F, die Riesenleiter ist C/D.

Zustieg zur Wand:

Vom Parkplatz in Richtung Westen bis zum Beginn des Schnalstales, dort ist auch der Parkplatz für die Besucher des Reinhold Messner Schlosses Juval. Auf dem Parkplatz zum Schnalser Bach (Eisenfigur und Bienenhäuschen), am Bach entlang bis zum Einstieg.

Höhe Einstieg: 

570 m

Abstieg:

Vom Ausstieg folgt man der roten Punktmarkierung entlang des Zaunes in Richtung Osten bis man auf den Wanderweg trifft. Ab dort gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Man steigt 180 Hm/25 Min. zur Bergstation der Unterstell-Seilbahn auf und fährt mit dieser hinunter ins Tal.

2. Auf dem Wanderweg nach Naturns absteigen.

Bemerkungen:

Achtung: Die Plattenpanzervariante (D/E bzw. dir E/F), ist relativ weit oben im Klettersteig. Für einige, die dort schon müde sind, wird sich diese Variante eher wie E anfühlen!

Stand 10. Juni 2023: Die Schwierigkeitsangaben auf den Schildern vor Ort (bei den Varianten im oberen Teil) stimmen nicht mit den tatsächlichen Schwierigkeiten überein - das bergsteigen.com Topo ist aber korrekt. 

Sehr langer Klettersteig, der nicht unterschätzt werden sollte. Vor allem im zweiten Teil geht vielen Begehern oben, an den vielen steilen Vertikalpassagen die Kraft aus! Es gibt nach der alten Talstraße keinen Fluchtweg  - wer also bis zur Straße nach der Seilbrücke schon Probleme hat, sollte genau überlegen, ob ein weiterer Anstieg noch sinnvoll ist.

Genug zu trinken mitnehmen - es wird an der Südwestflanke schnell sehr warm. Daher ist auch von einer Begehung in den Monaten Juli und August bei warmem Wetter abzuraten!

Bei Nässe ist der Klettersteig wegen der vielen erdigen Passagen (die bei Trockenheit aber nicht stören) nicht zu empfehlen!

Anm.: Vor der Seilbrücke hat es 2021 einen Felssturz gegeben - die Route wurde auf die andere Bachseite verlegt. Die Seilbrücke kann man trotzdem Begehen (Hin und gleich wieder zurück).

Schloss Juval (Messner Mountain Museum): Das Schloss Juval ist vom vierten Sonntag im März bis 30. Juni und vom 1. September bis zum ersten Sonntag im November geöffnet (im Sommer geschlossen, da Reinhold Messner mit seiner Familie dort wohnt). Deshalb bietet sich ein Besuch im Frühjahr oder im Herbst an - dann ist es auch bei der Begehung des Klettersteiges nicht so heiß. Das Schloss ist wirklich sehenswert!

Infostand: 

23.05.2023

Autor: 

Axel Jentzsch-Rabl

Autor (Referenz): 

Ausgangspunkt / Anfahrt

Bilder (26)

Kommentare

02.10.2024 - 08:15

AW: Hoachwool Klettersteig

Habe den Klettersteig gestern gemacht und die schwere Variante inklusive E/F-Überhang gemacht. Die E/F-Bewertung passt. Es ist allerdings nur der kurze knackige Überhang. Sowohl dafür als auch für die auf Reibung zu kletternden anschließenden Platten sind Kletterschuhe von Vorteil. Ich hatte allerdings davor und danach wieder Zustiegsschuhe an, da dazwischen immer wieder Gehpassagen kommen. Der Klettersteig hat mir sehr gut gefallen. Schön angelegt, schön lang und sehr schöne Aussicht. 

02.11.2023 - 18:04

Hoachwool Klettersteig Variante Riesenleiter

Wir haben den Klettersteig mit der Variante Riesensleiter gemacht. Es ist wirklich einer der schönsten Klettersteige in der Region! Nach der Riesenleiter ist es noch C/D, aber danach würden wir es schon wesentlich schwieriger einstufen. Stimmt da euer Topo wirklich? 

30.08.2023 - 15:04

AW: Hoachwool Klettersteig

Hello Guys i just come back from this ferrata and new rating for the large ladder at the end is D/E (displayed on the sign next to the entrance). The parallel part on the left is C/D. Cheers

25.05.2018 - 10:03

AW: Hoachwool Klettersteig

Es ist einer der schönsten Klettersteige die ich kenne. Landschaftlich traumhaft gelegen, super Kletterabschnitte in allen Varianten (A bis D). Konditionell und kraftmäßig forderd, man sollte ihn aber nicht unterschätzen. Kann den Klettersteig nur empfehlen. Begangen am 20.05.18.

15.04.2017 - 14:52

Hoachwool Klettersteig

Mir hat der Steig heute (15.04.17) Spaß gemacht, allerdings ist er leider nicht sehr homogen und kann mit knackigen und anhaltend fordernden Sportklettersteigen nicht mithalten. Einige schwierigere Passagen wechseln mit langen Gehabschnitten. Mit entsprechender Grundkondition, dem kurzen Zustieg und den vielen Rastmöglichkeiten ist er kein extrem schweres Unterfangen. Allerdings nur für denjenigen Begeher, der weiß, worauf er sich einlässt.

06.11.2016 - 11:12

AW: Hoachwool Klettersteig

Liebe Bergfreunde, Ich konnte den Klettersteig am 03.11.2016 an einem sonnigen Spätherbsttag gehen. Diese Jahreszeit ist sicherlich eine tolle Alternative zum heißen Sommer mit den u.a. Problemen bezüglich Temperaturen und Flüssigkeitsnachschub. Aber man sollte den Steig hinsichtlich Länge und Verteilung der Schwierigkeiten auf keinen Fall unterschätzen. er wird halt oben raus nicht einfacher, sondern eher schwieriger, rechnet man auch noch Kraftverlust und Geamtläge ein. Aber, wenn man dem Ganzen gewachsen ist und auf die Ratschläge von Erfahrungsträgern hört und sein Können über leichtere Klettersteige an dieses Niveau heranbringt, ein toller Steig. Und wie immer mein TIP: Eine gute Fußtechnik spart Kraft. Nicht nur zerren, sondern hochstehen....   Sportliche Grüße AB

20.05.2016 - 06:18

AW: Hoachwool Klettersteig

Christjan, vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar. Bezüglich der Gebirgsgruppen halten wir uns (mit ganz wenigen Ausnahmen) an die offiziell anerkannte Alpenvereinseinteilung (AVE). Diese wird auch in der Wikipedia verwendet. Demgemäß ist die Texelgruppe eine Untergruppe der Ötztaler Alpen.

19.05.2016 - 14:38

Voraussetzungen, Schwierigkeiten usw.

Der Hoachwool Klettersteig für auf keinen Gipfel oder "Eck" sondern endet bestenfalls bei der Bergstation der Unterstell Seilbahn. Außerdem liegt er nicht in den Ötztaler Alpen, sondern in der Texelgruppe, die ein eigenständiger Gebirgszug ist. Im Namen der Bergrettung Meran und des Tourismusvereins Naturns mcöhte ich noch die folgenden Bemerkungen einfügen.  Der Klettersteig ist nicht nur äußerst schwierig, sondern auch sehr lang. In den Sommermonaten erreicht die Sonne gegen 11 Uhr den Rastplatz im mittleren Abschnitt und in der steilen Wand wird es sehr heiß, bis zum Abend gibt es kaum noch Schatten. Zudem werden dann die Stahlseile teils so aufgeheizt, dass man sie kaum noch angreifen kann. Im Sommer ist es ratsam, zwischen 6 und 7 Uhr einzusteigen, um spätestens gegen 11 Uhr am Ausstieg zu sein. Genügend Flüssigkeit ist ein Muss! Bitte die Tour gut planen; letzen Sommer musste die Bergrettung mehrmals wöchentlich ausrücken, um verspätete, total verausgabte und dehydrierte Bergsteiger aus der Wand zu bergen, und dies einige Male im heftigen Nachmittagsgewitter, welche hier recht häufig sein können. Die einzelnen Abschnitte des Klettersteiges sind mit nummerierten Metallplaketten von 1 bis 28 gekennzeichnet. Daran kann der Bergsteiger erkennen, wie viel Wegstrecke er schon zurückgelegt hat, sie erleichtern auch die Stadtortbeschreibung bei Bergnot. Ausrüstung: Komplette Klettersteigausrüstung, Klettersteighandschuhe; nicht allzu steife Berg- oder Trekkingschuhe (es wird viel auf Reibung geklettert). Im Sommer toben am Eingang ins Schnalstal oft Gewitter; auch an warmen Tagen unbedingt Regenschutz und eine Reservejacke mitnehmen, sowie jede Menge Getränke! Man sieht am Hoachwool Klettersteig immer wieder Bergsteiger ohne Klettersteigausrüstung. Ein kleiner Fehler bei der Begehung der Seilbrücke, ein loser Stein oder ein beschädigtes Seil am Klettersteig können ohne die richtige Ausrüstung tödlich enden. 

14.08.2015 - 15:01

Traumhaft

Ich habe in meinem Leben noch nicht so wahnsinnig viele Klettersteige gemacht, aber das wird wohl einer der schönsten sein die es gibt. Der Anfang ist bis auf 2 kurze C Stellen easy zu laufen und führt am schönen Fluss entlang.  Danach folgt die Seilbrücke, die sicherlich nicht jedem Spaß macht. Mir zum Beispiel nicht ;) Sie ist natürlich nicht sonderlich schwer zu überqueren, aber gerade im mittleren Bereich doch sehr wackelig. Nach der Brück kann man dann die alte Straße entlang ins Tal zurückgehen. Teil 2 des Klettersteigs ist lange Zeit von der Schwierigkeit her überschaubar. Man kann richtig schön die Landschaft (u.a. Reinhold Messners Wohnsitz) genießen.  Richtig knackig wird es dann aber der Hälfte des Klettersteiges. Es kommen einige D Stellen, die nicht übermäßig schwer sind, aber in der Summe dann doch anstrengend. Das große Hindernis/Risiko an diesem Klettersteig ist, dass es er in der 2 Hälfte richtig schwer wird. Es gibt auf dem gesamten Weg nach oben keine Einkehrmöglichkeit oder Quelle. Also reichlich proviant mitnehmen. Gute 4 Stunden ist man schon unterwegs. Oben angekommen lohnt es sich den schönen Weg zur Bergstation zu nehmen und dann für 8€ runter zu fahren.   Viel Spaß bei dem Klettersteig Micha

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