Hindelanger Klettersteig

Klettersteig
Mittel
(9)

Toureninfo

Eine der ausgesetzten Leiterpassagen.
Diff.
Schwierigkeit C , 1-
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 620 Hm  /  820 Hm
4:00 Std.  /  6:15 Std.
Absicherung
Absicherung Gut
Ausrichtung Nordost Ost Südost Süd
Ausrichtung Nordost, Ost, Südost, Süd
Zustiegszeit
Zustiegszeit 0:15 Min.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 2:00 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Gebirge:
Berg:
Großer Daumen  (2280 m)
Charakter:

Ferrata-Fantastico, mehr fällt einem spontan meist gar nicht ein, wenn man auf dem Großen Daumen sitzt und auf den fast 4 km langen Hindelanger-Klettersteig zurückblickt. Ein Grat voller Gegensätze - steile und lange Leitern wechseln sich mit luftigen, fast nicht enden wollenden Felsgratpassagen ab. Der Blick reicht von der Zugspitze bis zum Bodensee - was will man mehr! Beim Hindelanger-Klettersteig gibt es auch eine kleine Schnupperrunde, die jedoch auch nur geübten Ferratisten zu empfehlen ist - für ungeübtere Klettersteiggeher auf jeden Fall ein Sicherungsseil mitnehmen, da auch die Schnupperrunde teilweise sehr ausgesetzt und daher nicht ganz ungefährlich ist.

Genaue Routenbeschreibung:

Über den ersten Turm (Schrofen 1- und A) bis zur ersten Leiter (B). Nach dieser kommt ein luftiger Grat (A/B u. 1-), von dem man nach einer Scharte auf den Westl. Wengenkopf aufsteigt. Von diesem hinunter (A) in die Scharte (1. Zwischenabstieg – Ende der „Schnupperrunde“). Steiler (B) aufwärts über einen langen, tlw. ausgesetzten Grat mit einer Leiter (bis B) im Mittelteil und am Ende (B). Abstieg in eine Scharte (2. Zwischenabstieg) und neuerlich über eine lange Leiter (B) und eine Steilstufe (B/C) auf den Grat. Dieser zieht sich bis zum Östl. Wengenkopf, von dem man wieder abwärts klettert (A/B). Ein ansteigender Grat (bis B) führt zu einer Leiter (A/B), an deren Ende eine Gratpassage (B u. A/B) zur Abstiegsleiter (A/B) führt. Nach einem kleinen Spitz (A) klettert man steil hinunter (C) und gelangt über eine Leiter (A/B) zum letzten Grataufschwung. Dieser ist noch einmal steiler (B) und hat zwei Leitern (B). An deren Ende steigt man zum Wiesengrat und zum Sattel über dem Laufbichelsee ab. Vom Sattel besteigt man in der Regel noch den Großen Daumen (ca. 20 Min. ab Sattel).

Ausrüstung:

Klettersteigausrüstung, Helm und für Kinder ein Sicherungsseil.

Zustieg zur Wand:

Von der Bergstation der Nebelhornbahn (am besten dort anseilen) folgt man dem Grat in östlicher Richtung bis man über die ersten Türme klettern muss .

Abstieg:

Vom Gipfel des Großen Daumens wieder zurück zum Sattel und hinunter zum Laufbichelsee. Von diesem entlang des Wanderweges zurück zur Mittelstation.

Stützpunkt:
Kartenmaterial:

ÖK 2214, Bad Hindelang; Kompass WK 3, Allgäuer Alpen

Bemerkungen:

Anspruchsvolle und sehr lange Klettersteigtour für geübte Klettersteiggeher. Nicht alle Steilpassagen sind mit Drahtseilen und Leitern abgesichert. Es gibt zwei Notabstiege, jeweils in Scharten. Einer ist nach dem Westl. Wengenkopf (für Schnupperrunden-Geher), der zweite kurz vor dem Östlichen Wengenkopf (siehe Topo) - auf keinen Fall auf die Nordseite absteigen! Schnupperrunde: Auch nur für Geübte zu empfehlen - für Anfänger und älte Kinder (Tour ab 14 Jahren empfohlen) auf jeden Fall ein Sicherungsseil einpacken (siehe Bilder; tlw. ausgesetzt).

Autor: 

Axel Jentzsch-Rabl

Autor (Referenz): 

Ausgangspunkt / Anfahrt

Bilder (21)

Kommentare

17.08.2021 - 20:57

Lang und alpin

Sehr viel Felskontakt, wer gern klettert und kraxelt, kommt voll auf seine Kosten. Das Seil ist oft sehr weit unten, würde man immer einhängen, ist die angegebene Zeit nicht zu schaffen, über weite Strecken ist der Grat auch unversichert. So richtig ausgesetzt ist es selten , aber  der Steig verlangt    dennoch sicheren Tritt und vor allem Kondition. Es geht etwa  4,5 Kilometer  nur bergauf und bergab , 11 Leitern und viele Abstiege . Am Ende  des Klettersteiges (wir haben 4 Stunden gebraucht) ist der Gipfel des gr. Daumen noch weit und würde weitere Stunden dauern. Wir haben uns für den Rückweg zur Bergbahn entschieden , der noch mal sehr kräftezehrend da geröllig und bergauf ist. Fazit: alpines Feeling für Gratkraxler , die auch ohne Seil sicher unterwegs sind. 

29.04.2019 - 22:38

AW: Hindelanger Klettersteig

Servus zusammen  

Kann mir jemand sagen, ob der klettersteig zu jeder Jahreszeit voll ausgestattet ist? Ich habe nämlich gehört, das bei einigen Klettersteigen über die Wintermonate bspw Leitern und andere nützliche Eisenteile demontiert werden. Trifft das hier auch zu?

Beste Grüße 

23.09.2018 - 20:54

Zwischenabstiege

Hallo!

Zusätzlich zu den 2 offiziellen Abstiegen gibt es auch im hinteren Bereich noch mehrere ZwischenAbstiege. In der Karte mit dem GPS Track (OpenStreetMap Karten) sind 2 davon eingezeichnet. Wir haben den letzten genommen und dieser war gut begehbar. Auch dahinter war eine Grasflanke sichtbar die nicht sonderlich steil wirkte. Mit dem Wissen darüber kann man - wenn man spät dran ist - ruhig noch etwas weiter laufen, und muss nicht den letzten "offiziellen" nehmen.

Warum der Steig beim Punkt "Absicherung" drei von 4 Kreuzen bekommt ist mir allerdings unklar. Die echten Kletterstellen sind zwar abgesichert und die Sicherungen mechanisch intakt, aber es sind viele viele viele Stellen sehr ausgesetzt (direkt am "Abgrund") ohne das da eine SeilVersicherung vorhanden wäre. Stolpern ist tödlich. Entsprechend gibt es auch immer wieder tödliche Unfälle. Trittsicherheit wird bei allen Klettersteigen gefordert, aber selten ist sie so wichtig wie hier.

Nichtsdestrotz: Ein SPITZEN-Steig :-)

01.09.2024 - 10:51

AW: Zwischenabstiege / Absicherung

Zur Absicherung: Die Seilversicherungen wurden letztens (2021??) komplett erneuert und sind jetzt mehr als perfekt. Das alpine Gelände ist natürlich geblieben ...

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