Hans von Haidsteig
Toureninfo
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Der Haidsteig ist wohl einer der bekanntesten Klettersteige im Raxmassiv und gehört zu den kühnsten Steiganlagen in Österreich. Der Haidsteig überwindet in sehr exponierter Linienführung das Preinerwandmassiv und gehört zu den größten und beliebtesten Klettersteigabenteuern im Ostalpenraum. Er ist mit allem gespickt, was einen echten Klassiker ausmacht: einmaliges landschaftliches Ambiente, Schwindel erregende Tiefblicke gepaart mit großer Ausgesetztheit, beachtliche Länge, große anhaltende Schwierigkeiten, spektakuläre Einzelstellen und abwechslungsreicher Verlauf. Im Gesamten eine der besten Klettersteige in unserer Sammlung, die man auf jeden Fall, sofern man das Können besitzt, gemacht haben muss.
Im Winter eine besondere Herausforderung:-)
1. Teil: Die vorgelagerte Wandstufe wird mit Hilfe eines locker gespannten Stahlseils über eine rinnenartige Rampe (B/C) überwunden. Danach Gehgelände (blaue Markierungen) über einen Schrofenhang zum eigentlichen Beginn des Steigs. Nach einer kurzen Plattenquerung (B) folgt der erste 15 Meter hohe, nahezu senkrechte Steigbaum (B). Anschließend ausgesetzte Querung über Platten mit Klammern (C) und kurz aufwärts zu einer steilen, anstrengenden Wandstufe mit verbogenen Klammern (C/D). Ziemlich gerade aufwärts (C) in nur teilweise versichertes Gehgelände (max. A).
2. Teil: Vom ersten großen Absatz (Vereinigung mit altem Haidsteig) unter Überhängen waagrecht zum zweiten Steigbaum queren (B). Der Steigbaum (B) und eine ausgesetzte Querung (B) bringen in einen eindrucksvollen tiefen mit Geröll gefüllten Felskessel vor der nächsten Steilstufe. Über abgeglättete, oft feuchte Reibungsplatten in einer Schleife (B/C) in eine enge Steilrinne (C). Nach dieser über eine kurze abdrängende Leiter (C) in einen engen Kamin, der die Schlüsselstelle des Steigs darstellt. Den Kamin mit stark abgeglätteten Fels (C/D, bei Nässe D) möglichst weit "außen" hochklettern. Nach einer Querung mit anschließender kurzer Steilstufe mit Eisenklammern (B) wird der zweite große Absatz erreicht.
3. Teil: Das Steigbuch befindet sich bei der "Schwarzen Madonna" (1.585 m). Aufgrund der schönen Aussicht bietet sich die Stelle als idealer Rastplatz an. Über Gehgelände und einen Schrofenrücken in teils ganz leichter Kletterei (1-, blaue Markierungen) zum letzten Aufschwung in einer Felsrinne. Hinter der Pfeilerkante links haltend aufwärts und in einer fortlaufenden diagonal ansteigenden Querung, über einige Felskanten hinweg, zum Ausstieg am Rand der Hochfläche (max. B).
Oesterreichischer Alpenverein, Sektion Reichenau
Komplette Klettersteigausrüstung und evtl. Sicherungsseil
Zwei Eisensteigbäume, eine Leiter, Trittbügel, Stahlseile. Nicht durchgehend versichert.
Absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich, erdige Stellen bei Nässe sehr rutschig
Vom Parkplatz der Forststraße bis zur ersten Kehre folgen. Kurz danach rechts abzweigen und auf gelb markiertem Steig steil durch den Wald. Zweimal die Forststraße queren. Nachdem man das dritte Mal die Forstraße erreicht hat (schöner Blick auf die Preinerwand) nach wenigen Metern rechts auf grün markierten Steig abzweigen. Drei Forststraßen queren und beim Wegweiser "HAIDSTEIG" links auf roter Markierung durch den Wald. Beim Wegweiser "Alter u. Neuer HAIDSTEIG" (hier Abzweigung zum Preinerwandsteig) links halten. Unmittelbar danach befindet sich die Quelle "Bachinger Bründl" (1.280 m, einzige Wasserstelle am Weg). Auf rot markiertem Weg "Holzknechtsteig" bis zum Einstieg bei einem vorgelagerten Felsen mit roter Einstiegsaufschrift "HAID" und einem Pfeil.
1360 m
Über Holzknechtsteig: Links blau markiert zur Wegkreuzung mit dem NÖLRWW absteigen. Dort links rot markiert Richtung Neue Seehütte. Kurz danach nochmals links auf den rot markierten Holzknechtsteig abzweigen. Über diesen zurück zum Einstieg des Haidsteigs und von dort am Aufstiegsweg zum Parkplatz.
Über Holzknechtschütt: Zum Holzknechtsteig und über diesen zur Holzknechtschütt. Die Geröllhalde möglichst weit ablaufen. Am Ende des am weitesten hinunterreichenden Geröllfelds führt ein kurzer Steig zur Forststraße. Diese links zur Vereinigung mit dem Aufstiegsweg und weiter zum Parkplatz.
Über Preinerwandsteig: Rechts blau markiert zum Preinerwandgipfel (1.783 m). Nordöstlich vom Gipfel rechts (Wegweiser "Preinerwandsteig") auf den rot markierten Preinerwandsteig (A/B; Trittsicherheit) abzweigen. Diesen zum Bachinger Bründl (1.280 m) absteigen und von dort am Aufstiegsweg zurück zum Parkplatz.
Kompass WK 210 Wiener Hausberge, 1:35.000, ISBN: 3-85491-552-7
Freytag & Berndt WK 022 Semmering - Rax, 1:50.000
Achtung: Absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich - es gibt einige ungesicherte Passagen!. Erdige Stellen, bei Nässe, Eis und Schneelage ist die Tour sehr rutschig (gefährlich!).
Camillo Cronich ließ den Haidsteig um 1910 durch den Wiener Kunstschlosser August Cepl erkunden. Cronich finanzierte die Errichtung des Steigs und ließ ihn schließlich 1913 eröffnen. Der direkte Einstieg in Form des "Neuen Haidsteigs" wurde erst 1921 eröffnet. Der Kunstmaler Gustav Jahn hatte damals das künstlerische "Projektmanagement" inne. Aus seiner Hand stammen auch die zwei langen Eisensteigbäume. Sie sind mittlerweile legendäre Objekte, die der Witterung schon seit damals standhalten.
31.05.2008
A. + A. Jentzsch
Ausgangspunkt / Anfahrt
A2 bis Knoten Seebenstein, dann die S6 zur Abfahrt Gloggnitz. Nun Richtung Reichenau an der Rax und von dort nach Prein an der Rax. Am Ortsende (kurz vor der scharfen Linkskurve vor der ersten Steigung zum Preiner Gscheid) bei einer Kreuzung mit den Hinweistafeln "Klettergebiet Preinerwand/Griesleitenhof" rechts abzweigen und bis zum Ende (Forsthaus mit Schranken, dort Parkmöglichkeit) fahren.
Mit Öffis: Mit der Bahn nach Payerbach-Reichenau, von dort mit dem Bus (Linie 1748) bis Prein an der Rax.
Prein an der Rax - 680 m
Parkplatz Griesleitenhof - 843 m
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