Winterleitengrat - Hochalmspitze
Toureninfo

Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Auf die 3360 Meter hohe Hochalmspitze führt eine der bekanntesten Hochtouren in Kärnten. Neben dem Rudolstädter Weg vorbei an den Steinernen Mandln wird vor allem der Klettersteig auf dem Detmolder Grat frequentiert. Der gigantische Gratanstieg über den Winterleitengrat mit Verlängerung bis auf den Gipfel der Hochalmspitze ist die Königstour an der Südseite. Der Grat ist, je nachdem wie man die einzelnen Passagen meistert, leichter oder schwerer und wird von einheimischen Kletterern auch oft seilfrei bewältigt. Gute Alpinisten, die zügig im leichten Gelände klettern, werden bei dieser Tour ihre Freude haben. Das gewaltige und wilde Bergpanorama entschädigt für den langen Aufstieg!
Siehe Topo. Die schweren Passagen sind diverse Wandstellen und kurze Querungen, dazwischen auch immer wieder langes, leichtes Block- oder Gehgelände. Bis zum Turm mit der Abseilstelle sind vereinzelt Bohrhaken vorhanden, danach nicht mehr. Die meisten sperrenden Passagen werden rechts umgangen. Ab dem Zsigmondykopf auf dem NW-Grat zu den Steinernen Mandln, diese Zacken werden rechts auf dem Gletscher umgangen. Nach den Zacken gelangt man wieder auf den Grat, dem man bis zum Gipfel folgt
Unbekannt
1 x 50 m
5
evt. Gr. 3-4
1 x 50 m Seil, 5 Expressschlingen, evtl. KK-Grundsortiment, Bandschlingen und Helm. Für den Auf- und Abstieg Hochalmspitze ist Gletscherausrüstung nötig!
Vereinzelte Bohrhaken und alte Reepschnurschlingen
Vom Parkplatz auf dem Wanderweg zur Gießener Hütte (ca. 1½ Std.). Hinter der Hütte noch kurz in Richtung Hochalmspitze, dann aber rechts dem markierten Weg auf den Winterleitenkopf folgen.
2500 m
Vom Gipfel der Hochalmspitze zurück zu den Steinernen Mandln und auf einem Klettersteig hinunter zu den Gletscherresten auf der Südseite. Dort dann dem Weg hinunter zur Gießener Hütte folgen. Alternativ kann man über den Detmoldergrat zur Lassacher Winkelscharte absteigen (Klettersteig, aber auch Gletscherpassage im Mittelteil). Von der Scharte zurück zur Gießener Hütte.
Alpenvereinskarte Nr. 44, Hochalmspitze - Ankogel
Der Grat sollte nicht unterschätzt werden - auch der Abstieg ist bei Neuschnee oder aperem Gletscher heikel! Auf dem Grat sind viele Varianten möglich, je nach Variante variieren die Schwierigkeiten. Nur wirkliche Konditionstiger machen die Tour vom Gößkarspeicher aus, besser man startet gemütlich in der Früh von der Hütte.
Der Abstieg über dies sog. Steinernen Mandln kann je nach Beschaffenheit des Gletschers heikel und gefährlich sein (Info beim Hüttenwirt einholen).
11.07.2006
Andreas Riesner
Kommentare
AW: Winterleitengrat
Okay, das Topo ist eine Karte und der Routenverlauf auf dieser großteils neben dem Grat eingezeichnet.
Nachdem auch der Text aus dem Führer keineswegs aktuell und sehr schwammig ist, biete ich hier eine etwas genauere Beschreibung an:
Zsigmondikopf Südgrat Winterleitengrat
IV (Stelle, umgehbar), III, oft leichter, anfangs auch viel Gehgelände
Zugang: Man verfolgt kurz den „Rudolfstädter Weg“, dann rechts abzweigend den markierten Anstieg auf den Kleinen Winterleitenkopf.
Route: Zunächst leicht, zuletzt ein paar Felsstufen (II) auf den Gr. Winterleitenkopf. Nun die bald schärfer werdende Gratschneide verfolgend zu Abseilstelle. Ca. 15m abseilen oder auf Bändern rechts (östlich) herum (III) in die Scharte hinab.
Anm.: Diese Scharte kann von beiden Seiten auch über Schutt erreicht werden, wie sich auch weiter oben am Grat teilweise Fluchtmöglichkeiten vor allem ins östliche Kar anbieten.
Der folgende steile Aufschwung kann direkt über eine Verschneidung (III+) oder auch rechts bzw. links davon überwunden werden (kaum leichter). Dann wieder längere Zeit einfach am blockigen Grat dahin, bis dieser schärfer wird.
Der erste Zacken wird von rechts erstiegen, es folgt eine kurze Abschartung, die unter einem Block vorbei an der Westseite überwunden wird. Der zweite Zacken wird am besten über eine liegende Verschneidung (IV) und an einem Überhang rechts vorbei, direkt überwunden. (Eine Umgehung östlich ist auf abschüssigen Bändern möglich, leichter, aber unangenehmer)
Danach kurze Abseilstelle von Block (10 m) und in die nächste Scharte.
Wieder längere Zeit leicht dahin bis sich der Grat aufsteilt. Nun etwas rechtshaltend oder direkter über sehr schönen Fels aufwärts (II-III), zuletzt an einem sehr glattwandigen, überhängenden Abbruch rechts vorbei und steil aber gutgriffig zur Grathöhe (III, III+).
In der Folge eine Reihe kleinerer Türme, die alle durchwegs in sehr gutem Fels überklettert werden können. Sogar der bizarr geformte Zacken im Gipfelbereich wird von rechts her in bestem Fels erreicht (kurz III+). Abstieg von diesem über einen Plattenschuss, zuletzt hangelnd in die nächste Scharte (Felsenfenster). Nun über Blockwerk (I-II) zum Gipfel.
Abstieg : Über den NW-Grat zur Scharte nach den Steinernen Mandln. Dieser ist sehr eindrucksvoll, einfacher als er aussieht, aber recht ausgesetzt (I +). Beide Steinernen Mandln können nördlich umgangen werden oder man umgeht nur das erste Mandl nördlich, das zweite hingegen südlich auf schmalem, exponierten Band. Danach über eine sehr schmale Schneide (oder am Gletscher darunter) zur Vereinigung mit dem Rudolfstädter Weg.
LG :)