Wie a Klassiker

Klettern
Mittel
(5)

Toureninfo

In der 13. Seillänge.
Diff.
Schwierigkeit 5+
Absicherung
AbsicherungAlpin
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 745 m  /  1570 Hm
5:30 Std.  /  10:30 Std.
Ausrichtung Süd
Ausrichtung Süd
Zustiegszeit
Zustiegszeit 2:00 Std.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 3:00 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Gebirge:
Berg:
Ackerlspitze  (2329 m)
Charakter:

Alpine Klettertour im Ostkaiser, die Route kann auch als Verlängerung bzw. als Zustieg für die Riegelekante verwendet werden. Der Charakter und die Schwierigkeit sind ähnlich, oben sind die Touren an einer Stelle nur 10 Meter von einander entfernt. Die Tour wurde im November 2012 clean begangen - im Juli 2013 wurden alle Standplätze mit 2 Bohrhaken versehen, an den neuralgischen Stellen wurden auch Bohrhaken gesetzt. Vom Charakter ist die Tour wie eine klassische Linie - immer dem leichtesten Weg folgen.

Genaue Routenbeschreibung:

Siehe Topo. Die ersten vier Seillängen verlaufen in einer Schlucht, danach eine Seillänge auf einem Grasband, dann Wandkletterei. Der obere Teil verläuft meist auf der Kante.

1.SL.: In direkter Falllinie der Rinne ist in 3 Meter Höhe ein Klemmblock mit Schlinge. Stand.

Vom Stand 5m steil empor und im leichten, gestuften Gelände zum Stand rechts der Rinne.

2.SL.: In der Verschneidung zu gefädelter SU, danach ca. 3m nach links, über glatte Platten hoch in die

Verschneidung, vom BH nach links oben in einen Kessel, geradeaus zu Stand.

3.SL.: Leicht rechtshalten, immer in der Schlucht, nach 10m Zackenschlinge, weiter spreizen zu BH, danach 3m nach rechts und die Rampe hoch zu kleinem Bauch. Gute Sicherungsmöglichkeit. Nach der Rinne nach links zu Stand.

4.SL.: In der Schlucht spreizen zu Klemmblock mit Schlinge, danach leicht über Blöcke zum Stand.

5.SL.: Gerade hoch zum Grat, Spreizschritt nach rechts zu steilem griffigen Aufschwung. Das Grasband queren 2x SU gefädelt.

6.SL.: 6m gerade empor, danach leicht linkshalten zu BH. Den BH am besten von links nach rechts

überklettern. Weiter leicht linkshalten zu BH und weiter zu Stand.

7.SL.: Nach rechts zu einem kleinen Baum an der Felswand. In der Rissverschneidung hoch, kurz nach links

gerade hoch zu BH. Zum zweiten BH in einer Linksschleife, danach nach rechts zum höchsten Punkt der Wand.

8.SL.: Gerade empor und den Grat nach links folgen zu einer kleinen Scharte.

Im leichten Gelände nach links gehen zum großen Schuttfeld. Hier beginnt auch die Riegelekante (V-)

und die Hochgrubach SO Kante (III +).

9.SL.: Der Stand ist links der Kante etwas versteckt (damit Riegelekanten – Begeher nicht in die falsche Tour einsteigen). Gerade empor zu gefädelter SU, weiter auf der Rampe. Nach ca. 30m in der Ver-schneidung auf den Grat spreizen und über eine Platte am Grat zum Stand.

10.SL.: Leicht rechtshalten zur Zackenschlinge, Rechtsquergang über Platte BH zu einem Riss . Diesen empor zu BH. Der Rampe folgen. (Seilzug beachten)

11.SL.: Im leichten Gelände auf den Grat, nach links auf einen kleinen Turm. Spreizschritt zu glatter Platte mit BH. Bei nächstem Turm rechts vorbei, Spreizschritt zu einer Rissverschneidung.

12.SL.: Gerade empor auf den Turm, danach ca. 3m absteigen und auf schmalem Grat zum Stand.

13.SL.: Den Riss folgen zu BH, danach ein steiler Bauch, weiter zu einer spitzen Felsnadel. Gerade empor zum Grat. 2m absteigen und mit einem Spreitzschritt zum Stand.

14.SL.: Gerade empor, dann leicht nach links zu Riesensanduhr, weiter auf dem Grat

15.SL.: Am Grat entlang.

16.SL.: Am Grat entlang zum Gipfel (Wandbuch).

Erstbegeher / Erstbesteiger:

Franz Greiderer und Josef Pluto Astl, 2012

Seillänge: 

1 x 60 m

Expressschlingen: 

10

Klemmkeile: 

Grundsort.

Friends: 

Grundsort.

Ausrüstung:

60 m Seil, Klemmkeile, Friends, Bandschlingen und Helm

Bemerkung zu den Versicherungen:

Alpine Tour! Standplätze sind mit zwei Bohrhaken ausgerüstet.

Ergänzung zur Schwierigkeit:

Passagen bis 5+, oft 5 und 4 selten leichter.

Zustieg zur Wand:

In ca 1:15 zur Ackerlhütte, weiter Richtung Ackerlspitze, bei der ersten Weggabelung nach links (Westen). Nach ca. zwei Minuten nach rechts ins Hochgrubachkar (Steinmann, ausgebleichte Markierung) zum markanten Riss bis zum höhsten rechten Eck des Schneefeldes. Gehzeit ab Ackerlhütte ca. 45 min.

Abstieg:

Auf dem Grat nach Osten, kurz abklettern (Stellen 3) und in ca. 10 Minuten auf den Weg zur Ackerlspitze. Auf dem Normalweg zurück zur Ackerlhütte.

Stützpunkt:
Kartenmaterial:

AV-Karte Nr. 8 Kaisergebirge

Bemerkungen:

Alpine Tour. Für Kletterer die den 5.Grad und den Umgang mit mobilen Sicherungsmitteln beherrschen.

Achtung Schneefeld: Der Routeneinstieg ist meist bis in den Herbst schneebedeckt. Die Route beginnt dann mit dem Standplatz der 2. Seillänge ( rechts der Rinne ). Die ersten drei Seillängen sind westseitig, daher vormittags im Schatten.

Autor: 

Josef Astl

Autor (Referenz): 

Ausgangspunkt / Anfahrt

Bilder (13)

Kommentare

18.08.2019 - 18:25

AW: Wie a Klassiker

Ich bin die Route am 17.08.19 erneut geklettert. 

Das Schneefeld kann man heuer nicht überqueren, es sind große spalten drin, und die Randkluft  ist ca. 5m breit (diese Erkenntnis hat uns 1h gekostet). Man kann es aber rechts umgehen, zwischen Fels uns (teils eingestürzten) Schnee erreicht man die mitte der ersten SL (Klemmblock mit Schlinge). Die zweite SL ist mit einem gelben Schild gekennzeichnet (bei Schneefeld rechts oben)

Diesesmal ist mir die Route bis auf ein paar Stellen im oberen Teil auch recht brüchig vorgekommen. Bewertung passt immer noch finde ich. Die Linie ist schön, deshalb kann ich auch die Bewertung von Markus Stadler mit 3 Sternen bestätigen. 


Noch ein paar Ergänzungen zu der Beschreibung:

2.SL: In der rechten Verschneidung bleiben, nicht auf die glatten Platten.

8.SL: zuerst noch ca. 10-15m gerade nach oben, dann erst zur kleinen Scharte (nicht gleich links, da ist auch eine kleine Scharte)

10.SL: am besten quert man kurz unterhalb des BH (Kopf ca 1m darunter) auf die Platte, dort ist ein markanter Tritt der ausschaut wie festgeklebt. 

Die Tour hat lt. Wandbuch seit 2012 erst ca. 30 Begehungen (5-6 Seiten im WB). Heuer waren wir die zweiten die sich eingetragen haben (Schneefeld?).

16.10.2017 - 08:58

AW: Wie a Klassiker

Kann mich meinen Vorgängern nur bedingt anschließen. Die Route ist sicher ein alpines Erlebnis; wer Freude am selbst absichern hat kommt voll auf seine Kosten :) Nichtsdestotrotz ist viel Gras Gelände dabei und der Fels ist teilweise sehr brüchig. Ich würde nur bei absolut trockenen Bedingungen einsteigen!

Wegfindung war meiner Meinung nach logisch und einfach; die Beschreibung ist super.

Die Ackerlspitze ist ein wunderschöner Gipfel, den Abstieg sollte man nicht unterschätzen (Sehr steil).

25.06.2016 - 21:17

AW: Wie a Klassiker

Sehr schöne Route und insgesamt ein sehr schönes Erlebnis. Die Schwierigkeitsbewertung hat für uns gepasst (ich klettere viel in Innsbruck Umgebung, Martinswand..) wenn es auch oft kurze schwierigere Abschnitte waren statt ganze Seillängen in der Schwierigkeit. 

Die Bohrhaken sind sehr gut gesetzt, großes Kompliment an die Einrichter. Sie entschärfen einzelne Stellen und dienen nebenbei der Wegfindung. Ohne Bohrhaken wäre die Tour auch schön, wenn auch noch ein wenig anspruchsvoller. 

Achtung: Beim Abstieg nach dem Abklettern (bergabschauend links halten) den Roten Punkten nach oben folgen. ca. 100 hm bis zum Gipfel der Ackerlspitze. Ab dann den "Normalweg" folgen, wenngleich dieser bis fast zur Ackerlhütte noch einige Stellen um 2 aufweist. Sogar eine Urversion eines Klettersteigs ist zu finden (nur Klammern zum festhalten, ohne Stahlseil). Also braucht man für den abstieg nochmal Konzentration. 

23.08.2015 - 07:32

AW: Wie a Klassiker

Durchaus nette Route, wobei der zweite Teil klettertechnisch attraktiver und homogener ist. Zusammen mit dem Abstieg über die Ackerlspitze ein schönes alpines Gesamterlebnis in einer eher einsamen, landschaftlich wunderschönen Ecke des Wilden Kaisers.

Den Einstieg mussten wir kurz suchen, da er nicht auffällig gekennzeichnet ist, und das Schneefeld vom Foto dieses Jahr doch sehr geschrumpft ist. Dann haben wir aber die schlecht sichtbare Sanduhrschlinge in ca. 5m Höhe gesehen.

Der weitere Verlauf ist bis auf ein, zwei Stellen meist gut zu finden, da könnte das Topo im unteren Teil etwas genauer gestaltet werden. Man halte Aussicht nach schwer sichtbaren, verwitterten Schlingen.

Sehr sicherungsfreundlicher Fels, man kann überall sehr gut Zwischensicherungen legen.

Im Vergleich zu den klassischen Routen im Kaiser sind die Schwierigkeitsangaben etwas überbewertet. Unsere Einschätzung: 4+ bis max. 5- kommt eher hin (da wir sonst im Kaiser bei 5+ meist an unsere Leistungsgrenze kamen, diese Saison kaum klettern waren, also nicht trainiert sind, in der „Wie a Klassiker“ aber stets Luft nach oben war).

Danke an die Erstbegeher für diese Klettertour!

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