Welser Weg - Schermberg Nordwand
Toureninfo
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Die Nordwand des Schermberges gehört mit ihren 1400 Metern zu den höchsten Wänden der Nördlichen Kalkalpen, der Vergleich mit einer Watzmann Ostwand oder einer Hochstadel Nordwand drängt sich auf. Der Welser Weg schlängelt sich geschickt durch den linken Teil dieser gewaltigen Wandflucht, steile Passagen werden immer durch leichte Bänder überwunden bzw. umgangen. Es gibt nur wenige Passagen im 3ten Grad, oft ist das Gelände leichter bzw. man gelangt auf Pfadspuren zu Fuß höher. Im oberen Teil kann man auf dem großen Schuttfeld, dem sogenannten "Achter" noch einmal verschnaufen, danach klettert man an einem Grat und steigt am Ende auf dem Klettersteig zum höchsten Punkt. Nach dem fantastischen Blick auf die Karstlandschaft des Toten Gebirges folgt der doch recht lange Abstieg, vorbei an der Welser Hütte, hinunter zum Almtaler Haus. Am späten Nachmittag kann man von der Hüttenterrasse noch einmal zur mächtigen Nordwand blicken und hat die Gewissheit und ist vielleicht sogar etwas stolz, eine der höheren Ostalpen-Nordwände bezwungen zu haben.
Siehe auch Topo. Der Einstieg ist im Bachbett bei einem Ringbohrhaken (ca. 1040 m), dort leicht rechts haltend höher (BH) auf einen Grasabsatz. Auf Steigspuren weiter ansteigen bis man zu einem Grat mit BH gelangt, der recht steil abfällt. Bei einem Ringbohrhaken mit Steinmann quert man flach die rechts vom Grat befindliche Rinne. Man geht zu einer weiteren Felszone, leicht absteigend (kurz 2) wieder zu einer Gehpassage. Die nächste Rinne hat etwas Schutt (1-), leicht ansteigend hinauf in steileres Gehgelände (kurze Passagen 1). Dann hinauf zu den Latschen am oberen linken Rand der großen Rinnen und die große Rinne oben, leicht, überqueren. Auf der anderen Seite hinauf (kurz 1-) zu einem großen Absatz mit Bäumen (ca. 1400 m), den man am linken Rand erreicht (Anmerk: Bis dorthin gibt es vermutlich mehrere Möglichkeiten). Den großen Kessel nach dem Absatz etwas aufwärts, man kommt zu einem breiten Band (darunter sind ein paar markante Höhlen/Nischen). Auf diesem Band einfach nach rechts, bis das Band schmaler wird und man zu einer Ecke kommt. Dort noch etwas das Band weiter und bei Bohrhaken (ca. 1500 m) aufwärts, links haltend durch eine Latschenzone, rechts haltend durch Latschengasse höher. Weiter leicht nach rechts, dann links, dann wieder rechts (einfach den BH folgen ...) zu einer Stufe auf einem kleinen Band. Bei Bohrhaken steil gerade hinauf (kurz 3, ab dort klettert man wieder richtig) über eine Wandzone zu einer großen Latsche (man folgt im Idealfall den Bohrhaken, wenn man sie findet), auf Höhe dieser Latsche quert man nach links zu einem schon sichtbaren, markanten Turm (ca. 1650 m). Hinter diesem Turm (bei Bohrhaken) leicht abwärts auf einem kleinen Band etwas absteigen. Dann aber gleich (bei Bohrhaken) wieder gerade hinauf, über gestuftes Gelände höher bis man die glatte Plattenrampe (Kirchdach) erreicht. Am rechten Plattenrand entlang den Bohrhaken folgen (rechts der Haken leichter 2/2+, links von den Haken schwerer 3+/4-). Dort, wo die Plattenrampe schmaler wird, zieht ein Band mit einer gut sichtbaren Gedenktafel nach links, auf diesem Band erreicht man das große Schuttfeld, den sog. "Achter" (ca. 1740 m). Das Wandbuch befindet sich am Ende des Bandes mit der Gedenktafel an einem BH. Beim Achter-Schuttfeld besteht die Möglichkeit nach links zur Welser Hütte aus der Wand auszusteigen. Der Weiterweg verläuft über das "Achter"-Schuttfeld etwas mühsam aufwärts, an dessen oberen Ende kommt man zu einem großen, breiten Band, welches nach links zu einem Grat zieht (der Grat beginnt bei einem Grasabsatz, ca. 1940 m). An der Gratkante gerade aufsteigen, der Grat ist anfangs leicht (2), wird dann aber etwas schwerer (3). Bei einem kleinen Fachstück (auf ca. 2120 m) verlässt man den Grat nach links zu einer leichten Rampe. Man steigt diese Rampe im Zickzack höher, oben steigt man links, dann rechts zu den schon sichtbaren Klettersteig-Seilen auf den Grat zwischen Almtaler Köpfl und Schermberg (auf ca. 2160 m). Der Weiterweg erfolgt nach rechts auf dem Tassilo-Klettersteig (C) bis zum Gipfel des Schermberges (ca. 200 Hm, ca. 30 Minuten).
S. Huber und K. Edlinger im Jahr 1920. Die sehr üppige Bohrhakensanierung wurde vermutlich von Helmut Mittermayr (Grünau) angebracht.
1 x 50 m
4
Grundsortiment
Die Tour wird meist ohne Seilsicherung begangen, wer die schweren Passagen sichert, braucht ein 50 m Einfachseil und 4 Expressschlingen (evtl. ein Klemmkeil Grundsortiment). Evtl. ein Klettersteigset für den Klettersteig auf dem Gipfelgrat.
Stand August 2015: Im unteren Teil bis zum Achter-Schuttfeld sind die schweren Passagen gut mit Bohrhaken gesichert, auch im Bereich des "Achter" stecken Bohrhaken (wer genau Infos hat bitte melden, damit wir die Tourenbeschreibung ausbessern). Anm: Vor dem markanten Turm auf ca. 1650 m haben wir die BH kurz nicht gefunden, wir sind dort zu einer Latsche hinauf, dort nach links zum Turm gequert (war leicht machbar...). Vermutlich kann man auch direkter zum Turm klettern...
Wenige Stellen 3, meist um 1-2 und leichter.
Vom Almtaler Haus folgt man dem Weg in Richtung Welserhütte. Kurz nach der Materialseilbahn steigt der Weg etwas an, man kommt in ein Bachbett und verlässt den Weg bei der ersten Kehre. Ein paar Schritte das Bachbett hinauf zu Ringhaken an der rechten Wand.
1040 m
Vom Gipfel des Schermberges steigt man auf dem Wanderweg zur Welser Hütte ab (eine Steilstufe unten ist versichert, A/B, der Weg ist gut markiert). Von der Welser Hütte hinunter zum Almtaler Haus.
Alpenvereinskarte Nr. 15/2 Totes Gebirge, Mitte Literatur: Totes Gebirge - Alpenvereinsführer für Wanderer, Bergsteiger und Kletterer, von Gisbert Rabeder, Ludwig Krenmayr, Gernot Rabeder (für Leute die auch an anderen alten Klassikern im Toten Gebirge interessiert sind).
Sehr lange und trotz der Bohrhaken alpine Tour! Nur bei sehr sicheren Wetterverhältnissen in die Wand einsteigen. Bei Schneelage (auch oben auf dem Plateau) ist die Tour nicht zu empfehlen. Beim großen Schuttfeld im oberen Teil, dem sog. Achter kann man nach links zur Welser Hütte flüchten (tlw. etwas heikles, brüchiges Gelände). Die Tour wurde bis zum Achter-Schuttfeld auf weite Strecken mit Bohrhaken durchgesichert, der obere Teil wird vermutlich auch irgendwann mit Bohrhaken ausgestattet werden. Man findet die Haken aber im leichten Gelände nicht immer.... Achtung: Für den Zustiegsweg bis zum Materialaufzug würde sich ein Mountainbike sehr gut eignen (flache Forststraße), das Fahrradfahren ist aber ab dem Almtalerhaus strengstens verboten. Strafen bis zu 800 Euro sollen schon verhängt worden sein. Weiters ist die Straße zum Almtaler Haus vom 15. September bis zum 15. Oktober wegen der Jagd gesperrt, auch die Welser Hütte muss in dieser idealen Kletter- und Wanderzeit schließen! (Jagdsperre Hetzaustraße)
Axel Jentzsch-Rabl u. Erhard Mitsche
Ausgangspunkt / Anfahrt
Auf der Westautobahn bis nach Steyrermühl bzw. Vorchdorf und weiter nach Scharnstein fahren. Im Ort in das Almtal abzweigen und in Habernau beim Ghf. Jagersimmerl nach li. zum Almtalerhaus abzweigen, dort parken. Öffis: Mit der Bahn nach Grünau, weiter mit dem Bus nach Habernau - dann langer Fußmarsch.
Grünau im Almtal - 528 m
Parkplatz beim Almtaler Haus - 714 m
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