Wegrama - Martinswand
Toureninfo

Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Die "Wegrama" ist eine abwechslungsreiche, an den schweren Passagen recht gut abgesicherte Route links der Kaiser Max Spätlese. Viele gut griffige Platten mit kurzen steilen Passagen, aber auch einige Graspolsterstellen. Ein paar Begehungen schaden der Route sicher nicht. An einigen Stellen etwas splittrigen/brüchiges Gesteins, deshalb wird sich die Schwierigkeit evtl. noch etwas verändern. Trotz fleißiger Putzarbeit gibt es stellenweise noch ein paar Graspolster, der Vorsteiger solle den oberen 6ten Grad beherrschen, um in dieser Route ans Ziel zu kommen.
Siehe Topo.
1 SL.: Über Schrofen zum ersten Bohrhaken, dann anfangs plattig unter einem schräg verlaufenden Dach auf schöne Plattenrampe zum Stand.
2 SL.: Über eine Platte ansteigend nach links, dann über einen kleinen Bauch und in typischer (tlw. noch erdiger) Vorbau Kletterei aufwärts, oben plattige Rechtsquerung zum Stand.
3 SL.: Kurze steile, splittrige Passage, aber gut eingebohrt leicht A0 möglich.
4 SL.: Längste Seillänge plattiger, steiler Start, dann aber etwas erdige Schrofen-Kletterei im Mittelteil – Stand auf markanten Pfeilerkopf (rechts sieht man den Standplatz der Kaiser Max Spätlese).
5 SL.: Schöne Quergang nach links, dann steil und plattig aufwärts, dann bei anhaltenden Schwierigkeiten (erdig) gerade nach oben.
6 SL.: Anfangs plattig, dann gute Henkel. Bei kleinem Busch links zum plattigen und schweren Ausstieg aus der Route (A0 möglich Reepschnüre in Bohrhakenlaschen). Alternativ kann beim kleinen Busch über die Spätlese nach rechts ausgestiegen werden. Beide Ausstiege enden beim Stand der Spätlese oder beim Baum darüber.
Christoph Rangger und Stefan Manges im Jahr 2022
1 x 60 m
12
12 Expressschlingen, 1 x 60 m Einfachseil und Helm.
Die Route ist relativ gut mit Haken gesichert (Stände jeweils 2 Bohrhaken) - in den leichteren Seillängen teilweise weitere Hakenabstände.
Ganz oben 7+ (diese Passage kann man auch rechts auf der Route "Kaiser Max Spätlese" umgehen).
Vom Parkplatz in Richtung AV-Klettergarten bis zum WC, an diesem vorbei (in Richtung Zirl) und auf dem Steig leicht ansteigend, bis man der Wand relativ nahe ist. Auf Steigspuren zu einer Schotterrinne, diese überqueren (am Einstieg von Flying Grass vorbei) und dann weiter der Wand entlang. Das Steiglein kommt genau an die Plattenwand, bevor es sich wieder davon entfernt und abfällt. Auf dem Vorbau ist die Route „Kaiser Max Spätlese“, ca. 20 Meter weiter links, etwas unterhalb, beginnt die "Wegrama" (man sieht gut die Bohrhaken unterhalb des Daches). Etwas links der "Wegrama" befindet sich oben auf einem Band die Route Rucola.
800 m
Am schnellsten ist der etwas heikle Fußabstieg: Oben rechts über Bänder, der Abstieg ist leicht markiert und die ganz steilen Passagen haben ein fixes Stahlseil, es ist aber trotzdem alpine Erfahrung nötig! Kurze Passagen leichte Kletterei 1 -2, also die Schuhe mitnehmen.
Es gibt auch die Möglichkeit links neben der Rucola-Tour (4 x 50 m abzuseilen - siehe Topo Rucola). Wenn andere unter einem bzw. in der Rucola klettern, sollte man wegen des Steinschlages aber nicht abseilen!
Mehrere Begehungen schaden der Route sicher nicht – teilweise noch splittrig, viele Graspolster und staubig! Alternativ kann der schwere Ausstieg am Ende rechts über die benachbarte Route Spätlese ausgestiegen werden. Schwierigkeit Ausstieg ca. 5, auch kann vom zweiten Stand die dritte steile Seillänge umgangen werden (siehe Topo).
Wegen der Südlage ganzjährig machbar - außer bei Schneelage. Unbedingt einen Helm aufsetzen, da der Zustieg (= Fußabstieg) zum Ostriss oberhalb der Route verläuft (Schutthalde). Auch bei starkem Föhn ist auf Steinschlag zu achten!
07.11.2022
Christoph Rangger
Kommentare
AW: Wegrama - Martinswand
Gelungene Route!
Teils Schroffig-Botanisch aber einige schöne Klettermeter dazwischen. Unbedingt die 7- und die 7+ Klettern, beste stellen der Route! (Könnte man auch umgehen)
AW: Wegrama - Martinswand
Schön abwechslungsreich. Schön dass auch im Vorbau noch neue Routen entstehen. Natürlich sind die "besten" linien schon erschlossen, aber diese Route ist trotzdem sehr kreativ gemacht. Es dauert natürlich bis alles weggeputzt ist, aber das war bei allen Vorbaurouten der Fall. Ich bin nur den Ausstieg über die Spätlese geklettert, deshalb kann ich zur letzten schweren 7+ Länge nichts sagen.
AW: Wegrama - Martinswand
Im Vergleich mit den anderen neueren Touren unsere subjektive Einschätzung: Besser als der "Brauchtumspfleger" (was die Felsqualität angeht), schlechter und bei weitem nicht so schön zu klettern wie die "Coronaparty". Fels immer noch recht erdig/staubig vom putzen. Teils schöne Platten, teils etwas flechtig. Gelegentich auch splittrig (noch), in der 7-Länge hängen auch größere hohle Teile rum. Meist sehr gut abgesichert, nur in den leichten Schrofenpassagen weite Abstände, was aber nicht stört. Einige lockere Laschen, 17er-Gabelschlüssel mitnehmen wäre sinnvoll. Irgendwie fehlt der letzte Pfiff. Sind deswegen oben über die "Spätlese" raus.
Auch die Seilschaft vor uns war nicht so richtig überzeugt, v.a. auch von der fakultativen 7+ Länge. Insgesamt eher streng bewertet. Wenn Seilschaften in der Route sind, komm allein durch das Seil einiges an kleinerem und größerem Gebrösel daher.
Wenn man alle Vorbaurouten kennt, spricht nichts dagegen. Ansonsten sind die anderen Routen unterhaltsamer, trotzdem vielen Dank für's Erschließen.