Weg der Zeit - Furchetta
Toureninfo
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Die schlanke und turmartig aufragende Furchetta, mit seiner 800 Meter hohen Nordwand, galt in der heroischen Phase des Alpinismus als eines der ganz großen Wandprobleme der Dolomiten. Kletterstars wie Angelo Dibona oder Hans Dülfer waren unter der schnurgeraden Gipfelwand abgeblitzt. Die erste Durchsteigung durch Emil Solleder und Fritz Wiessner anno 1925, gilt als ein Markstein in der klettersportlichen Entwicklung.
Der »Weg der Zeit« verläuft mitten durch den steilsten Bereich der Nordwand, und zwar rechts der »Solleder/Wiesner«, die auch den Ausstieg vermittelt. Aufgrund der Länge und der erforderlichen sicherungstechnischen Eigeninitiative, handelt es sich in der Gesamtanforderung um ein anspruchsvolles alpines Unternehmen, das von den bisherigen Wiederholern als durchaus empfehlenswerte, große Dolomitentour bewertet wurde. Meist Platten- und Risskletterei an steiler Wand und in großartiger Position. Die Verteilung der Schwierigkeiten fällt recht homogen aus und auch das Gestein ist, abgesehen von einigen Passagen im oberen Wandteil, durchwegs von guter Qualität. Die moosige und meist Wasser überronnene Verschneidung in der neunten Seillänge bietet eine eindrückliche Passage. Überlegtes und vorrausschauendes Steigen, sowie ein geschultes Auge in Sachen günstigste Wegfindung, ist an diesen teilweise unübersichtliche Platten Voraussetzung, um die Kletterei gebührend genießen zu können. Wegen der geringen Sonneneinstrahlung trocknet das herbe Gemäuer nur langsam ab. Ebenfalls sollte der lange und mühsame Abstiegsweg über die Mittagsscharte nicht unterschätzt werden.
22 Seillängen, Kletterzeit: 9-12 Stunden
Siehe Topo!
Ivo Rabanser und Lino Celva, 21. und 27. August 1994
2 x 60 m
10
Kletterausrüstung, ein Satz Cams (bis Nr. 3), sowie Stopper und Schlingen nötig. Hammer und ein Hakensortiment erforderlich.
Standplätze mit den Haken der Erstbegeher eingerichtet, sowie die verwendeten Zwischenhaken vorhanden. Zur weiteren Absicherung sind ein Satz Cams (bis Nr. 3), sowie Stopper und Schlingen nötig. Hammer und ein Hakensortiment erforderlich.
Eine Stelle 7, sonst recht anhaltend 6 und 5+
Von der Zanser Alm geht man auf dem Forstweg (Nr. 33) zu der auf 1902 m gelegenen Glatschalm. Von dort geht es in Richtung Süden auf einem, im oberen Teil den Adolf Munkel Weg kreuzenden Pfad über steile Schotterhänge und eine mühsame Geröllhalde bis zum Fuß der Nordwand. Der Einstieg befindet sich links der markanten Verschneidung - ca. 50 m tiefer. Siehe Wandbild.
2430 m
Möchte man zum Gipfel absteigen verfolgt man die gestuften Felsen der Südseite, quert oben nach rechts zu einer Gratscharte. Über ein steileren Aufschwung und einen ausgesetzten Grat hinauf zum Gipfelkreuz (I, II und Stellen III).
Vom Ausstieg kann man auch gleich absteigen: Über schuttige Schrofen linkshaltend hinab und den Steinmännern auf Bänder nach links folgen zu einer Rinne (I und II). Kurz hinab und auf ein Bändchen weiter nach links, um durch einige Rinnen und steilere Stufen abzusteigen (II, eine Stellen III). Über flache Felsen und Schutt erreicht man den markierten Steig des Sas Rigais (¾ bzw. 1½ Stunden vom Gipfel). Durch das Wasserrinnental hinab einem Wiesenplateau, wo ein Weg in die Mittagsscharte (2597 m) aufsteigt. Auf der Villnösser Seite mit zahlreichen Kehren hinab zum »Munklerweg« (Mark. 35) und quert zur Glatschalm (1902 m). Auf der Forststraße hinab zur Zanzer Alm (3 Stunden, insgesamt 4½ Stunden).
Deponiert man einen Wagen in Gröden, kann man knieschonender zum Col Raiser bzw. Regensburgerhütte absteigen (vom Wasserrinnental etwa 1¾ Stunden)
27.08.1994
Ivo Rabanser
Ausgangspunkt / Anfahrt
A22 Ausfahrt Klausen – Villnösstal – Zanser Alm (Parkgebühr).
St. Magdalena in Villnöss - 1339 m
Zanser Alm - 1645 m
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