Uno - Durrerspitze
Toureninfo
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Lohnende alpine Route, begeisternde Riss-, Schuppen und Verschneidungskletterei auf strukturiertem, griffigem und kompaktem Tonalitgestein
Fels: sehr gut bis ausgezeichnet, einige kurze blockige Intermezzos
Bereits seit einigen Jahren gab es in meinem Kopf die Idee in der Westwand der Durrerspitze, eine Route zu eröffnen. Insbesondere nach den Skitouren am Antholzer See erstrahlte diese recht kompakte Wandflucht in der Nachmittagssonne. Mehrmals als wir bei der Huber Alm auf eine gelungene Skitour anstoßen konnten, blickte ich hoch zu dieser auffallenden plattigen Wand und war stets beeindruckt. Einige Tage bevor wir schlussendlich die Erstbegehung starteten, erkundete ich nochmals Zustieg, Einstieg und die Felsbeschaffenheit der ersten Metern. Dieselbe war sehr vielversprechend. Am Samstag den 19. September stiegen Jakob und Ich dann in die Wand ein. In Wechselführung konnten wir recht genussvoll den logischen Riss- und Schuppensystemen folgen. Die Felsqualität war stellenweise von hervorragender Qualität. Einige kurzen Stellen dazwischen aber auch manchmal etwas delikater. Voller Tatendrang und Begeisterung meisterten wir auch die Schlüsselstelle in der vorletzten Seillänge. Eine sehr feine Rissspur gibt den logischen Weg vor. Die Schwierigkeiten werden sich zwischen den oberen sechsten und unteren siebten Grad einpendeln. Die letzte Seillänge entpuppte sich nochmals als wunderbar zu kletternde und recht gut absicherbare Seillänge, die durch zahllose Schuppen geprägt ist. Wenn man den ziemlich anstrengenden Zustieg nicht scheut, kann man an der Westwand der Durrerspitze großen Gefallen finden. Im Spätsommer und Frühherbst findet man die besten Verhältnisse vor. Die Stände sind alle mit mindestens einen gebohrten Haken und Schlingen eingerichtet. Für die Zwischensicherungen muss allerdings immer selbt gesorgt werden. Die Route ist für gehtüchtige Kletterer ein sehr lohnenswerter alpiner Anstieg mit Hochgebirgsambiente.
Siehe Topo!
Manuel Gietl und Jakob Steinkasserer onsight am 19.9.2020
2 x 60 m
10
Alpine Standardausrüstung, 2 Set Friends, Klemmkeile, evt. Hammer und Haken, Doppelseile
Standplätze mit Bohr- und Normalhaken, Zwischensicherungen clean bzw. müssen alle selber gelegt werden
Vom Antholzer See Richtung Norden Weg Nr. 39 (Riepenscharte) - nach ca. 800 Hm den markierten Weg nach Westen hin verlassen - dort auf grasigem Gratrücken direkt zum Fuße des rechten Südpfeilers des Hochgalls - dann wiederum den breiten Schottergraben leicht aufsteigend in Richtung Osten queren - Einstieg befindet sich gleich links des Schnee-bzw. Eisfeldes bei markanten gelbweißlichen Rissformationen (ca. 1100hm - Einstieg bei ca. 2700m - 2 h)
Abseilen über Route oder beim letzten Standplatz in Nördlicher Richtung über Blockiges und steiles Gelände Richtung Patscher Kees abseilen und absteigen - dann über gerölliges Gelände ostwärts zur Riepenscharte - über den Weg 39 zurück zum Ausgangspunkt
19.09.2020
Manuel Gietl
Ausgangspunkt / Anfahrt
Vom Pustertal bei Olang nach Norden ins Antholzer Tal abbiegen und bis zum Antholzer See fahren.
Anholz - 1250 m
Antholzer See - 1680 m
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