Stüdlgrat - Großglockner
Toureninfo
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Der beste und beliebteste Gratanstieg auf den höchsten Berg Österreichs, fantastisch ausgesetzte Kletterei ueber den SW-Grat des Großglockners. Dieser hochalpine Anstieg auf den Glockner wird meist unterschätzt, Höhe, evtl. Vereisung und die Länge des Anstieges machen ihn zur ernsten Tour, obwohl die schwierigen Stellen oft Haken, Eisenstiften und sogar mit Drahtseilen entschärft wurden (Dies ist aber nur an kurzen Passagen der Fall - auch werden die Versicherungen von lokalen Bergführern oft verändert). Dieser Anstieg ist vor allem an schönen Herbstwochenenden zu empfehlen (meist wenig Schnee), bei schönem Wetter ist die Route fast immer überlaufen. Der Abstieg (2- und 40°) sollte vor allem bei großem Andrang zum Gipfel nicht unterschätzt werden, im Bereich des Glocknerleitls kommt es sehr oft zu stauähnlichen Zuständen.
Stüdlgrat mit Bergführer: Wer sich diese durchaus ernste Tour nicht sicher zutraut, dem empfehlen wir, die Tour mit einem Bergführer zu machen! Unsere Bergführer-Empfehlung für diese Tour ist Stefan Leitner von der Bergsteigerschule Berggfühl. Er kennt den Glockner gut und führt den Stüdlgrat individuell. Als bergsteigen.com Leser bekommt ihr für den Stüdlgrat mit dem Gutscheincode: BERG20 eine Ermäßigung von 20,- Euro (einfach bei der Anmeldung angeben!).
Siehe Topo. Einstieg bis Gipfel ca. 500 Hm. Von der zwischen Luisenkopf und Peterstiege gelegenen Luisenscharte (Tafel) geht es etwas links vom eigentlichen Grat (auch direkt möglich; 3) über Blockgelände (1-2) aufwärts (am Beginn sogar Wegspuren, dann rechtshaltend aufwärts zu einem flacheren Gratteil), bis man auf eine kaminartige Rinne trifft. Diese Kaminrinne (2+) aufwärts und weiter, immer links vom Grat (1-2; Schattenseite) über Blockgelände, bis man wieder zum Grat zurück kommt (2) und auf ein kleines Band (Frühstücksplatzl mit gelber Tafel) trifft. Hier beginnen die eigentlichen Schwierigkeiten: Zuerst eine Art Verschneidung hinauf (3), dann etwas aufwärts (2) und wieder nach rechts um eine ausgesetzte Kante südöstlich herum (Kanzel; 3). Ein Turm wird westseitig umgangen (2) und weiter, knapp unterhalb des Grates (2), bis zur Steilstelle mit Drahtseilversicherung. Am Drahtseil hinauf (3/A0), ein kl. Turm wird westlich umgangen (2) und man gelangt auf ein Flachstück am Grat. Nun den Grat weiter (2) auf eine große Steilstufe zu. Hier zuerst westlich am Grat kurz Hangeln (Haken; 3), dann südöstlich auf einer Platte (3 Haken; 3) hangelnd aufwärts. Danach auf der südöstlichen Gratseite weiter (2) bis zu einem Haken, hier wieder zum Grat hinauf (2) und zu einer kurzen Platte (3). Nach der Platte kurz westseitig hinunter und wieder auf den Grat (2), den Grat weiter (2) bis zum sog. "Klapfl" = Gipfelaufschwung. Diesen mit Hilfe von Stiften und einem herabhängenden Seil hinauf und mittels einer kurzen Drahtseilquerung (3/A0) in flacheres Gelände. Es folgt noch ein kurze Rampe (2+) auf der Südostseite und man erreicht das flache Blockgelände und in weiterer Folge den Gipfel.
J. Kerer u. P. Groder 1864
1 x 50 m
7
Grundsort.
Keine
Einfachseil (es reichen auch 25 m), 3 -5 Expressschlingen, mehrere lange Bandschlingen, Gletscherausrüstung (Steigeisen, Pickel, Eisschrauben) und den Helm nicht vergessen!
Die Route ist mit Bohrhaken, Eisenstangen und an den schweren Stellen mit Drahtseilen versichert.
Meist 2 - 3 und Stellen 3+ (einige Versicherungen vorhanden).
Als Hochtour ist der Stüdlgrat mit AD+ - wiederholte Sicherung notwendig, längere und exponierte Kletterstellen einzustufen!
Von der Stüdlhütte (diese ist vom Parkplatz beim Lucknerhaus in ca. 2 Stunden/800Hm zu erreichen) zuerst nördlich über einen Rücken zum Teischnitzkees und westlich des Luisengrates (ist die Verlängerung des Stüdlgrates) bis zur Luisenscharte (Tafel), welche den Stüdlgrat vom Luisengrat trennt bzw. zu der etwas westlich von der Scharte gelegenen Blockrinne.
3175 m
Zuerst hinab in die ausgesetzte Glocknerscharte zwischen Groß- und Kleinglockner (1-2; Stangen und Hakensicherung), hier auf die andere Seite wechseln, mit Hilfe eines Fixseiles auf den Kleinglockner hinauf (eventuell ist das Seil unterm Schnee). Nun auf dem Gipfelgrat weiter (2-; zahlreiche Stangen, evtl. überwechtet !) und dann abwärts über plattiges Blockgelände zu einer Scharte ( 1 – 2; zahlreiche Stangen und Haken). Von der Scharte über steilen Firn bzw. Eis hinab über das sogn. „Glocknerleitl“ auf das Kleinglocknerkees (40°). Nun weiter in einem Bogen (von Ost nach SSO, links vom flachen Grat) zur Adlersruhe (Erzherzog Johann Hütte). Hinter der Hütte beginnt ein Klettersteig der kurz durch flaches Gelände und einem Gletscherstück unterbrochen wird, diesen hinab zum Ködnitzkees und über dieses zurück zur Stüdlhütte (ab Adlersruhe versichert und unten markiert) und von dieser zurück ins Tal.
Alpenvereinskarte Nr. 40 Glocknergruppe
Alpenvereinskarte Nr. 40, Glocknergruppe
Kompass Nr. 48, Kals am Großglockner
Trotz des logischen Routenverlaufes sei der Bergsteiger gewarnt: gute Akklimatisation, Gehen am kurzen Seil, sicheres Gehen mit Steigeisen, langer Abstieg mit steilen Passagen im Firn (der am Nachmittag auch noch anstollt!) und eine gute konditionelle Verfassung sind die Voraussetzungen fuer dieses wunderschöne, hochalpine Unternehmen.
Tipp: Auf der Stüdlhütte gibt es Kästchen, in denen man nicht benötigte Ausrüstung zurücklassen kann (Schlüsseleinsatz 10 Euro).
22.06.2004
Ausgangspunkt / Anfahrt
Kals am Großglockner ist von Matrei (N) oder von Lienz (S) gut zu erreichen, bei Huben fährt man nach Kals hinauf und von Kals zum Lucknerhaus (Parkplatz; Straße ist mautpfl ichtig). Öffis: Mit dem Bus von Lienz zum Lucknerhaus. Von dort durch das Ködnitztal und in ca. 2 Stunden zur Stüdlhütte aufsteigen.
Kals - 1334 m
Stüdlhütte - 2802 m
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