Steinkarspitze Direkter Südpfeiler
Toureninfo
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Die Kletterei selbst bietet meist besten Fels (fester, dunkelgrauer Hauptdolomit, ähnliche Qualität und Struktur wie an der Wolfebenerspitze oder am Widderstein) und eine geniale Linie auf dem schlanken Pfeiler. Auch die Absicherung lässt kaum Wünsche offen, auch wenn durchaus der ein oder andere Friend zusätzlich zum Einsatz kommen kann. Die schweren Stellen sind nur kurz, lange, genussreiche Platten mit Rissen und Verschneidungen dominieren und der Fels ist so rau wie man es sich nur wünschen kann; Magnesiasackerl überflüssig. Im alten AV-Führer „Lechtaler Alpen“ wird das Gebiet zurecht als „eines der schönsten Klettergebiete der Nördl. Kalkalpen“ bezeichnet.
1. SL: Vom Einstieg etwas trickreicher Quergang links aufwärts (6). Am 2. BH wird’s schon wieder leichter (5) und man folgt einem schönen Riss durch schwarze Platten zum Stand. (20m, 6, 5 BH)
2. SL: Den Riss mit vielen Zangengriffen hinauf (4+), dann leichter (3) und in nicht ganz zuverlässigem Gestein über einen Pfeiler in einer Rinne auf Absatz (5 BH). Über Gehgelände am Abseilstand vorbei zum möglichen Stand und den hier ansetzenden etwas nach links ziehenden Riss (1 versteckter BH, 5-) zum Stand auf Pfeilerkopf unter Überhang. Blick in die HG-Verschneidung. (45m, 4+, 5-, 7 BH)
3. SL: Über steile Rampe zu BH unter Überhang, über diesen (F3, 6) zu Platte (BH) und durch Riss zum linken Pfeilerrand. Plattige Rechtsquerung zum Stand. (22m, 6, 4 BH)
4. SL: Über herrliche Verschneidung (3 BH, 5+) hinauf und nach rechts auf die Geschossspitze. Standmöglichkeit. Über kleinen Wulst (6-) und die folgende Platte (5, 2 BH) in leichteres Gelände und zu weiterer Standmöglichkeit. Weiter über herrliche Platten (5+), dann in leichterem Fels etwas linkshaltend zum Stand auf Band. (60m, 10 BH, 1 NH)
5. SL: Über einen nach links ziehenden Riss (3-) zu Grat und über diesen (2) zu Standmöglichkeit unter der Gipfelwand. Erst gestuft, dann über herrliche Platte (5+, 1 NH, F1, 2 BH) gerade hinauf und an Leiste links zum Stand. Der letzte BH ist für den Nachsteiger ungünstig. (45m, 3-, 5+, 2 BH, 1 NH)
6. SL: Über kleinen Überhang (Schwarte, NH mit alter Schlinge) rechts hinauf zu weiterem NH (Verlängern!). Über schöne Rampe, einen kurzen Riss und eine Verschneidung (5, 4 BH) zum Abseilstand. Eventuell gleich 10m weiter zum Kreuz. (35 bzw. 45m, 5, 4 BH, 3 NH
Albert Zangerle, Heinz Pachler, Norbert Wechner 1962
2 x 60 m
10
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Mittlere Friends
übliche Alpinkletterausrüstung
Schwierige SL meist gut abgesichert (v.a. BH, einige NH), ein paar Klemmgeräte schaden aber sicher nicht. In den leichteren Passagen steckt wenig. Alle Stände sind mit je einem Klebehaken und einem Expressanker versehen, bequem und zum Abseilen geeignet.
In 2 SL 6 (bzw. A0), sonst meistens zwischen 4+ und 5+, selten leichter. Die schweren Stellen sind nur kurz, lange, genussreiche Platten mit Rissen und Verschneidungen dominieren.
Vom Parkplatz geht’s erst einmal 40hm hinunter zum Starkenbach. Von dort folgt man dem teilweise recht steilen Fahrweg mit etwas auf und ab über Vorderstark, 1509m, bis Hinterstark, wo auf 1614m (Koordinaten; N 47°12,951‘/E10°34,942‘) der Wanderweg zur Steinseehütte abzweigt. Wenn man zum Steinkarpfeiler will, ist es wesentlich schneller diese Abzweigung zu ignorieren und dem Fahrweg weiter zu folgen, bis dieser das Gries des Steinseebachs überquert. Mit MTB möglich aber nicht empfehlenswert. Erst weglos durch das flache Gries zur Talstation des Materiallifts der Steinseehütte und dann auf gutem, nicht markiertem Weg immer auf der Westseite des Bachs entlang bis man unterhalb der Hütte links über Latschen und Wiesen zum Weg 601 aufsteigen kann, der von der Steinseehütte zum Württemberger Haus führt. Diesem entlang bis direkt unter den Südpfeiler (Koordinaten: N 47°13,665‘/E10°34,609, 2156m) und über gut gehbare Wiesenhänge steil hinauf zu einer Schlucht, die direkt zu einem kleinen Sattel gegenüber des Einstiegs führt. Im oberen Teil eine kurze Stelle 2 sonst Geröll (Koordinaten: N 47°13,859‘/E10°34,512‘; 2401m). Guter Platz zum Umziehen. Wenige Meter leicht fallend zum Einstieg bei zwei BH.
2400 m
Abseilten über die Route:
1. AS 45m: Vom Abseilstand 10 m unter dem Kreuz (2) über die ganze Gipfelwand;
2. AS 28m: Schräg über leichtes Gelände. Seil kann leicht hängen bleiben => besser kurz und ohne Verbindungsknoten;
3. AS 30m: Knoten kann sich nach dem Stand beim Abziehen leicht verhängen => besser kurz und ohne Verbindungsknoten;
4. AS 55m: Die komplette Platte bis zum Abseilstand auf Absatz über der Einstiegsplatte abseilen.
5. AS 50m: Gerade runter bis zum Einstieg.
Weiterer Abstieg auf dem Zustiegsweg (oder mit Umweg über die Hütte).
AV-Karte 3/3 Lechtaler Alpen Parseierspitze
Da die 10 Seillängen recht kurz sind, kann man beliebig zusammenfassen, denn die gerade Linie lässt kaum Seilzug aufkommen. Wir kletterten die Tour in 6 SL. Meist bester Fels, herrliche Umgebung.
14.10.2017
Ausgangspunkt / Anfahrt
Von der B171 aus Richtung Imst durch den Tunnel bei Starkenbach und weiter Richtung Landeck. Kurz hinter der Autobahnauffahrt „Reschenpass“ und direkt vor einer Lawinengalerie (noch vor Landeck Ost/Zams) bei einem kleinen Wegweiser „Steinseehütte“ (Koordinaten: N 47°10,295‘/E10°35,920‘; 756m) links (nördlich) zum bereits sichtbaren Kieswerk abbiegen. Unter der Autobahn durch, bei einem weiteren Wegweiser „Steinseehütte“ rechts auf einen mehr oder weniger groben, anfangs sehr steilen Forstweg abbiegen und über diesen 4,3km hinauf bis zur Alfuzalm (Koordinaten: N 47°11,719‘/E10°35,797‘; 1269m). Die an sich gesperrte Straße ist für Besucher der Steinseehütte frei. Achtung, die Straße ist schmal. Ausweichen mit größeren Fahrzeugen nicht immer möglich.
Zams - 767 m
Alfuzalm - 1270 m
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