Solo 40-ger Lamsenspitze Nordostkante
Toureninfo
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Die Route Solo 40-ger wurde von Paul Gürtler in 1 Stunde in Turnschuhen seilfrei (also solo) erstbegangen. Man könnten meinen, die Route wäre eine triviale Sache, die man als etwas schwerere Alternative zur Nordostkante in Erwägung ziehen kann - leider ist dem nicht so. Nach drei recht schönen Seillängen ist im Mittelteil eher der gestandene Alpinist gefragt - an brüchigem Fels folgt man drei Seillängen durch eine Art Rinne. Der Vorsteiger bekommt bei jedem Standplatz ein extra Lob, wenn er es geschafft hat, keinen Stein auf den immer in der Falllinie befindlichen Standplatz ab zu lassen. Gesamt aber durchaus eine Empfehlung für Kletterer, die ihren alpinen Horizont etwas erweitern wollen - man muss im Grunde nur drei Seillängen überstehen.
Siehe Topo.
Paul Gürtler, solo in Turnschuhen im Jahr 1998.
1 x 60 m
7
Grundsort.
Grundsort.
60 m Einfachseil, 7 Expressschlingen und 3 bis 4 lange Bandschlingen. KK-Grundsortiment und/oder Friends sind zu empfehlen. Die Stände sind mit Bohrhaken eingerichtet, dazwischen nur vereinzelt Bohrhaken. Auf jeden Fall den Helm aufsetzen!
An allen Standplätzen sind Bohrhaken, nur wenige Bohrhaken dazwischen. Klemmkeile sind nur sehr schwer anzubringen.
In der dritten Seillänge ein kurzer Riss mit 5+, eine weitere Seillänge 5-, sonst meist leichter. Der 5te Grad sollte sehr solide geklettert werden!
Von der Gramaialm (1263 m) in den Talgrund und über den Wanderweg hinauf zur Lamsenjochhütte (1953 m, zur Lamsenjochhütte kann man auch durch das Stallental aufsteigen, ist aber deutlich länger). Von der Hütte entlang des Normalweges auf die Lamsenspitze zu, bis etwa 50 m unterhalb der Felswand, dort wo der Weg nach links über Schotterreisen weiterführt zweigt man rechts ab und gelangt über einen Grasrücken direkt an die Kante. Der Einstieg ist bei einer Rissspur links von einer markanten gelben Markierung (senkrechtes Rechteck). Der Routenname ist angeschrieben.
2150 m
Vom Ende der Kletterei (auf einem Vorgipfel mit kleinem Kreuz) auf Steigspuren und Schrofen hinüber zum Hauptgipfel. Vom Hauptgipfel auf dem markierten Normalweg hinunter, nach einer Steilstufe (Stahlseilsicherung, leichter Klettersteig, B) nach links über eine große Schutthalde zu Wegweisern. Dort nicht nach rechts in Richtung Brudertunnel sondern kurz hinauf in die Scharte und ostseitig stahlseilgesichert absteigen. Man kommt zu einer großen Schutthalde, dort entweder direkt im Schutt oder auf dem markierten Wanderweg hinunter zur schon sichtbaren Lamsenjochhütte. Von der Hütte auf dem Zustiegsweg zum Ausgangspunkt.
Die Route ist tlw. gelb markiert - man muss etwas auf die Markierung achten. Der Steinschlag ist vor allem in der 4-6 Seillängen nicht zu unterschätzen (die Standplätze hätte man bei der Sanierung etwas aus der Schusslinie nehmen müssen).
In einigen Führern wird die Route als genussreiche Alternative zur Nordostkante angepriesen - der Solo 40-ger ist aber deutlich anspruchsvoller.
Links vom Einstiegsbereich befindet sich der neue Klettergarten Dreamland.
Alternativprogramm: Nach der zweiten Seillänge kann man noch gut nach rechts in die Nordostkante ausweichen.
15.08.2017
Axel Jentzsch-Rabl
Ausgangspunkt / Anfahrt
Auf der A13 bis zur Ausfahrt Wiesing-Achensee, weiter auf der Bundesstraße Richtung Achensee. In Maurach zweigt man nach Pertisau ab. Am Ortsanfang links in Richtung "Karwendeltäler" zur Mautstelle. Weiter auf der Mautstraße zur Gramaialm (1263 m, großer Parkplatz). Öffis: Mit dem Zug nach Jenbach, mit der Achenseebahn bis zur Station Pertisau, mit dem Bus oder mit dem Taxi zur Gramaialm.
Pertisau - 952 m
Parkplatz Gramaialm - 1263 m
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