Salbitschijen - Westgrat
Toureninfo
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Der Salbitschijen-Westgrat gehört wohl mit zu den schönsten und eindrucksvollsten langen Granittouren in den Alpen. Mehr als tausend Klettermeter und 33 Seillängen lang über sechs Türme hinweg machen diese kühne Linie zu einem ganz besonderen Erlebnis. Griffiger Fels, durchgehend allerbeste Felsqualität und unglaubliche Ausgesetztheit bei megaschönen Seillängen setzen da noch eins drauf!
Die 1. SL (VII, 40 m) ist gleich mal eine der Schlüsselseillängen der Tour. Die folgenden sechs Seillängen am Turm 1 sind eher einfach (Stellen bis V). Die Ausstiegsverschneidung auf Turm 1 (8. SL, VI+) ist wieder etwas fordernder. Die 9. SL (IV+) führt zum zweimaligen Abseilen vom Turm 1.
Nun folgen an Turm 2 zwei Risslängen, wobei besonders die zweite (insgesamt die 11. SL, VI+, 45 m), der sogenannte „Holzkeilriss“, auf den Vorsteiger wartet (Cam 3 und 4 verwendbar). Nach der 12. SL unbedingt südseitig vom Grat bleiben und beim Ausstieg der „GKG“ vorbei. Mit der 14. SL steht man am Turm 2. Nun zweimal abseilen (10 m und 45 m) in die Scharte vor dem Turm 3.
Es folgt eine leichtere Seillänge (15. SL, V-, 40 m), bevor man an einer fast unscheinbaren sechs Meter hohen Wandstelle anlangt (laut Topo 16. SL, VI/ A0), die aber viel schwerer ist als gedacht. Nach zwei leichteren Seillängen (V und III) ist Turm 3 erreicht (einmal 40 Meter abseilen).
Seillänge 19 und 20 führen zum Beginn des sog. „Schinderrisses“ (Körperriss, 21. SL, VI, 40 m). Die 22. SL (VI, 40 m) ist ein highlight in Sachen Kletterei und endet am Top von Turm 4 (Abseilen nordseitig 45 m).
Nun nicht zu weit waagrecht queren (10 Meter): die erste Möglichkeit rechts über eine gelbe Verschneidung (2 NH, IV+, 50 m) hinauf zu super Biwakplatz und zum Beginn der 24. SL rauf. Bei dieser (V, 50 m) nicht bis zur alten, weißen Schlinge rauf, sondern schon vorher rechts weg. Mit der nächsten kurzen Seillänge (V-, 30 m) folgt die 26. SL (VI, 50 m) über eine kühne und nicht wirklich absicherbare Plattenquerung (früher wurde oberhalb der Platte an einer schmalen Leiste A1 gequert- noch gut sichtbar). Zunächst leicht abwärts (am besten den Vorsteiger rund vier Meter runterlassen) und dann wieder schräg rechts aufwärts. Nicht schwer zu klettern, aber eben kühn. Danach folgt eine weitere sehr schöne Länge durch eine markante Verschneidung (27. SL, VI-, 40 m) und man steht auf Turm 5.
Rund 15 Meter abseilen und über eine fast waagrechte Querung zu Kettenstand (III, 30 m). Hier nun den Vorsteiger rund sechs Meter ablassen, dann rechts aufwärts in eine seichte Verschneidung (sandig und grasig, 1 NH) und bis zum Top bei Bohrhaken (29. SL, V+, 40 m) gerade hinauf. Am besten gleich weiter leicht absteigend zum Stand. Die nachfolgend berühmte „Bohrhakenleiter“ (VI+/ A0) hinauf zu Zwischenstand an lediglich einem NH (30. SL, 30 m). Die 31. SL führt unmittelbar an der Gratkante in ausgesetzter Kletterei nach oben (30 m, 2 BH) und ist wahrscheinlich die schönste der ganzen Tour. Die 32. SL (V+, 35 m) an der Südseite zuerst waagrecht rund 10 Meter nach rechts und dann eine schöne Verschneidung (2 NH) hinauf. Die finale 33. SL eher rechts haltend gestuft hinauf bis zum Ende der Kletterschwierigkeiten (V, 45 m). Nun im Schrofengelände nordseitig des Gipfels um die Nadel rum. Die Salbitnadel (V-, 10 m, 1 NH) gehört dann noch dazu.
Weitere Details siehe Topo!
1948 erstmals in seiner ganzen Länge und durchgehend in drei Tagen durch Louis Henchoz, Betty und Ernest Favre.
2 x 50 m
10
BD Satz 0,3 bis 3
Komplettes Felskletterzeugs, 10 Expressen, Satz Friends bis Gr. 4, 4-5 lange Schlingen 120 cm, Doppelseil 50 m.
Grundsätzlich gut eingebohrt, d.h.in den Seillängen an den richtigen Stellen auch mal ein Bohrhaken. Sonst gute Normalhaken mit weiten Abständen. Die leichteren Längen sind wirklich weit abgesichert, können aber sehr gut mit Friends zusätzlich entschärft werden.
Nach der 30. SL ("Bohrhakenleiter") sollte ein Zwischenstand genutzt werden, da ansonsten die Seilreibung sehr hoch wird. Allerdings steckt dort lediglich EIN Normalhaken- nicht fürchten: drei Friends rein in die Risse und es passt!
Weite Hakenabstände. Vieles ist zwingend zu klettern. Gute Möglichkeiten für Friends.
2,5 Std ab PP Grit (1.195 m). Von Grit über den Regliberg (1.681 m) zur Salbithütte (2.105 m) aufsteigen (ca. 1,5 Stunden). Nun dem markierten Wanderweg in Richtung Voralphütte folgen, über die Salbitbrücke (2.395 m) drüber und unmittelbar beim Salbitschijen- Biwak (2.400 m) zum Einstieg des Westgrates aufsteigen. Der Einstieg ist mit einer Metallplakette gekennzeichnet (ca. 2.450 m).
Vorteilhafter ist natürlich der Stützpunkt Salbithütte. Bei Nächtigung dort verkürzt sich der Zustieg auf eine Stunde.
2450 m
Vom Gipfel auf dem Normalweg Richtung Osten über gut erkennbare Steigspuren (rot markiert, im oberen Teil Stahlseilversicherungen) hinunter zur Salbithütte.
Swisstopo 1231 Urseren, 1:25.000
Keine Ahnung, was ich da noch schreiben soll- wohl nur, dass die Tessiner Schwierigkeitsbewertung nix für Warmduscher ist. Selbst die 4er Längen sind anhaltend und die 6+ Längen sind woanders wahrscheinlich 7…
Vielleicht noch eins: wenn`s wirklich warm ist, brennt es dir das Hirn aus dem Kopf- viel Wasser mitnehmen...
Wenn am 1 Turm bereits viel los ist, kann man rechts über die Geier/Furrer 375m, 7- und besser gesichert als der Westgrat ausweichen (siehe Topo!)
18.06.2022
Michael Kräftner/bergtraum.at
Ausgangspunkt / Anfahrt
Auf der A2 nach Göschenen und durch das Göschenertal zum Parkplatz Grüt (Tafel "Salbit") fahren. Mit Öffis: Mit der Bahn nach Göschenen und mit dem Postauto zur Haltestelle "Göschenen, Abzw. Salbit" fahren.
Göschenen - 1102 m
Parkplatz Grit - 1210 m
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