Quer zur Ewigkeit - Hochiss

Diese Mehrseillängenroute besticht durch exzellenten, teilweise extrem rauen Fels, der an vielen Stellen solides und genussvolles Klettern ermöglicht. Die Linie folgt einem natürlichen Verlauf und sollte dank der sehr guten Absicherung keine größeren Schwierigkeiten bei der Wegfindung bereiten.

Kletterer, die die Anforderungen der Route meistern, erwartet herrliche Freikletterei. Trotzdem ist ein gewisses Maß an Erfahrung notwendig, um die technischen Schlüsselstellen auf Anhieb zu überwinden.

Ein besonderes Highlight ist sicherlich, dass die Route direkt zum Gipfelkreuz des Hochiss führt.

Vom Gesamterlebnis her ist diese Linie definitiv eine der besten Mehrseillängenrouten im Rofangebirge.

Erklärung der 3 Nexus:

• Seillänge 3 und 4: "Auf moderne Zeiten": Diese Passage bietet einen spektakulären und kühnen Quergang, der sowohl Mut als auch Geschick und gute Fußtechnik erfordert.
• Seillänge 6: "Auf alten Spuren": In dieser Seillänge bewegt man sich zu Beginn in einer alten, bestehenden Linie mit alpiner Absicherung (Route "Direkter Weg"), die dem Kletterer ein Gefühl von Tradition und Beständigkeit vermittelt.
• Seillänge 10: "Götterquerung": Ohne zu viel zu verraten: Für uns war dies die Brücke zur Ewigkeit, eine Passage, die an Intensität und Exponiertheit kaum zu übertreffen ist. (4 lange „Alpin-Exen“ notwendig um die Seilreibung zu reduzieren)

Die Tour belohnt Kletterer nicht nur mit dem großartigen Ambiente einer Nordwand, sondern auch mit einem Gipfelerlebnis und einer wildromantischen Naturlandschaft am Fuße der Route. Alte Almen und ein beeindruckender Fernblick zum Guffert, Wilder Kaiser und den Rofan-Nordwänden runden das Erlebnis ab.

Hinweis: In heißen Wochen trocknet die Wand nach leichten Gewittern/Regenfällen relativ schnell aus, so dass eine Begehung am nächsten Tag teilweise problemlos möglich ist.

siehe Topo.

Erschließer: Roland Laucher & Hanspeter Gärtner am 08. August 2023, 02 & 03. September 2023 und am 10. September 2023.

Erste Rotpunkt-Begehung: Roland Laucher & Hanspeter Gärtner am 10. August 2024.

2 x 60m Halbseile, 12 Expressschlingen (4 lange „Alpin-Exen“), Friends, Helm.

Mit Bohrhaken (Spreizanker) perfekt abgesichert. Ausnahme ist die 6. Seillänge, die teilweise in eine alte bestehende Linie (Route "Direkter Weg") übergeht. Um den Charakter der bestehenden Linie zu bewahren, haben wir auf Bohrhacken verzichtet, sondern zu den bestehenden Schlaghacken ein paar neue Schlaghacken hinzugefügt.

Alle Stände haben jeweils zwei Bohrhaken und sind bereits mit einer Standschlinge verbunden.

Wir bewerten die Ernsthaftigkeit der Route mit E2- gemäß der "Wilden Kaiser Skala".

E2-: Aufgrund der Querung in SL 3&4, einem etwas weiteren Abstand im leichteren Grad in SL 5 (kann mit mobiler Sicherung entschärft werden) und dem alpinen Charakter und Absicherung in SL6, wobei diese in gutem Zustand sind. Ansonsten ist die Route eigentlich E1+

Von der Bergstation der Rofanseilbahn rechts vom Gschöllkopf vorbei und dem Weg in Richtung Hochiss folgen. Am Gamshals (Scharte wo der Klettersteig vom Spieljoch beginnt) steigt man in nordwestlicher Richtung zu den ersten Felsen, die sich am Grat Richtung Hochiss zeigen, auf. (vom Gamshals ca. 70 HM) Dann sieht man eine markante Edelstahltafel mit der Aufschrift "Abseilpiste Hochiss", 3m dahinter ist die erste Standplatzkette zum Abseilen.

Empfehlung für die Abseilpiste mit 2 x 60m Halbseile: Abseilstände von oben: Nr. 1, Nr. 2, Nr. 3 und Nr. 5, d.h. die Abseilstände Nr. 4 und Nr. 6 können übersprungen werden.

Am Ende der Abseilpiste ca. 100m in westlicher Richtung auf dem Band zum Einstieg gehen.

Der Beginn der Route ist deutlich erkennbar durch die Bohrhacken von der 1. Seillänge.

Siehe Topo für nähere Details.

Vom Gipfel über den Wanderweg zurück zur Bergstation.

Im Notfall: Abseilen und unter der Wand ganz nach Osten queren & absteigen und über selten begangenen Steig zum Gamshals steil aufsteigen (tlw. grasig, rutschig, Geröll). Es sind ein paar Wegspuren mit Erfahrung erkennbar, aber es gibt keine Wegmarkierungen.