Ostgrat - Berglasspitze
Toureninfo
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Große Klassiker in den Stubaier Alpen – da fällt einem der Maningkogel / Acherkogel NO-Grat bzw. der Wilde Leck Ostgrat ein, sicher aber nicht der Berglasspitze-Ostgrat. Der Gratanstieg hat aber durchaus Potential - könnte der ein Soft-Klassiker werden: Langer Zustieg, ansprechende, wenn auch etwas zu suchende Routenführung auf dem Grat und ein alpiner Abstieg mit Gletscherberührung. Wenn man vom Tal aus beginnt eine satte Tagestour, bei der man am Ende spürt, was man geleistet hat. Bohrhakengesichertes Klettern inmitten der Stubaier Gletscherwelt - so etwas findet man nicht alle Tage, deshalb ist dieses Kletterabenteuer durchaus zu empfehlen!
Siehe Topo. Die Schwierigkeiten (6- bwz. 5-/A0) liegen im oberen Wandteil, unten am Anfang der Grattour (bei den Türmen) muss man schauen, dass man beim Abseilen bzw. Ablassen nicht zu viel Zeit verliert. Die Route führt bis zum Gipfel und ist im Grunde einfach zu finden (Topo und nach den Bohrhaken Ausschau halten).
Mit Bohrhaken ausgestattet durch Thomas Fankhauser und Gef.
1 x 60 m
8
Grundsort.
Kletterausrüstung, 1 x 60 m Einfachseil, 8 Expressschlingen, ein paar Bandschlingen. Wenn man die an sich gute Absicherung noch etwas verbessern will evtl. ein Grundsortiment Klemmkeile. Für den Abstieg Gletscherausrüstung (ging im August 2017 aber auch ohne) - vor allem für Bergsteiger ohne viel Hochtourenerfahrung.
Die Klettertour über den Ostgrat ist für Stubaier Alpen-Verhältnisse gut abgesichert. Der Abstieg auf dem SW-Grat verlangt aber etwas alpine Erfahrung. Reine Plaisirkletterer sind dort oben alleine vermutlich überfordert.
Eine Seillänge 6- (viele Haken, kann man technisch klettern), eine Seillänge 5, sonst meist um 3-4.
Auf dem markierten Weg zur Franz-Senn-Hütte. Bei der Hütte rechts in Richtung Rinnenspitze, Rinnennieder und Rinnensee gehen. Bei einer Abzweigung auf ca. 2400 m hält man sich links in Richtung Rinnennieder/Rinnensee. Mann erreicht den Rinnensee und folgt dort noch etwas dem markierten Wanderweg in Richtung Rinnennieder. Kurz bevor der markierte Weg aus dem Schutt nach rechts in die steile Wiese leitet, verlässt man den Weg und geht weglos über Schutt auf die schon sehr gut sichtbaren Türme auf dem Ostgrat zu. Am Ende wird das Gelände steiler und man kraxelt in einer steilen Schuttrinne (auf Steinschlag achten!) auf die flache und breite Gratkuppe links von den Türmen. Dort nach rechts zum Einstieg an einer Gratwand (Steinmann, Bohrhaken).
2920 m
Vom Gipfel auf dem SW-Grat abwärts. Es kommt bald eine kurze Stufe (Abseilhaken), diese abklettern (2). Dann weiter im Bereich des Grates (nur wenige Bohrhaken, Stellen 1) abwärts. Man kann weiter unten rechts (westlich) vom Grat im Schutt unterhalb der Gratkante leichter absteigen (gehen). Im Schutt erreicht man eine Gesteinstrennung bei einer Rinne (oben rotbraun, unten hell) dort auf der südwestlichen Rinnenseite entlang von Steinmännern im Schutt westlich (in Richtung Gletscher) absteigen. Man erreicht eine Abseilkette. Dort mit 60 m Seil 2 mal (1 x Kette, 1 x dünne Blockschlinge direkt unterhalb eines Abseilhakens) abseilen. Man kommt genau zum Eisbeginn auf dem Lüsener Ferner (Stand 2017, lt. Hüttenwirt ist angedacht, dort noch ein oder zwei Abseiler zusätzlich zu setzen). Vom Eisbeginn ca. 20 Meter über das Eis steil hinunter auf den flachen Gletscher (Randspalten beachten, man kann das Seil oben evtl. über ein Köpfl legen und sich runter hanteln). Auf dem flachen Lüsener Ferner unterhalb der Felsen zum Rinnennieder absteigen - das ist der Übergang zurück zur Franz-Senn-Hütte (südwestlich der Rinnenspitze steht ein markanter rotbrauner Felsturm, südwestlich davon ist die Rinnenniederscharte). Man steigt über steilen Schutt unter den Felsturm links von der Scharte und quert dann rechts (kurz Eisberührung, evtl. heikel) zu Pfadspuren die hinauf zum Rinnennieder leiten. Auf der anderen Seite auf dem markierten Weg hinunter zum Rinnensee und auf dem bekannten Zustiegsweg zurück zur Franz-Senn-Hütte und weiter ins Tal.
Alpenvereinskarte Nr. 31/5 Innsbruck und Umgebung
Die Tour sollte - trotz der Bohrhakenabsicherung - nicht unterschätzt werden! Bei Start/Ziel Franz-Senn-Hütte sollte man mit ca. 11 Stunden kalkulieren. Stabiles Hochdruckwetter ist nötig. Je nach Gletscherstand und Schneelage kann der Zu- bzw. Abstieg von unserer Beschreibung abweichen. Am besten man führt zur Sicherheit Leichtsteigeisen und Pickel mit, dann kann man evtl. auftauchende Probleme beim Abstieg bzw. Aufstieg zum Rinnennieder besser bewältigen. Infos über die Verhältnisse vor der Tour evtl. beim Hüttenwirt der Franz-Senn-Hütte einholen.
Abseilen/Ablassen an den Türmen zu Beginn: Bei uns ist der Seilerste hinauf zum Abseilhaken (IQ-Haken) und wurde immer gleich abgelassen, der Seilzweite ist dann auch bis zum Abseilhaken normal nachgeklettert und wurde dort ebenfalls abgelassen. Unten am Standplatz muss sich der zweite Kletterer aus dem Seil ausbinden, dann kann man das Seil abziehen. So geht es am schnellsten...
Axel Jentzsch-Rabl
Ausgangspunkt / Anfahrt
Auf der Brennerautobahn bis zur Abfahrt Stubaital. Im Stubaital weiter bis Neustift. In Neustift oder etwas weiter - gleich nach der Bachbrücke bei Schaller - nach Milders abzweigen. Dort der Beschilderung zur Franz-Senn-Hütte ins Oberbergtal folgen. Ganz hinten auf dem gebührenpflichtigen Parkplatz bei der Oberrissalm parken. Öffis: Mit dem Zug nach Fulpmes und weiter mit dem Bus nach Neustift - von dort per Taxi oder Anhalter zur Oberrissalm.
Neustift im Stubaital - 993 m
Parkplatz Oberrissalm - 1740 m
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