Olperer Nordgrat

Klettern
Leicht
(2)

Toureninfo

Auf dem Grat
Diff.
Schwierigkeit 3-
Absicherung
AbsicherungMittel
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 350 m  /  1150 Hm
1:30 Std.  /  8:30 Std.
Ausrichtung Nord
Ausrichtung Nord
Zustiegszeit
Zustiegszeit 4:00 Std.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 3:00 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Berg:
Olperer  (3476 m)
Charakter:

Der Nordgrat des Olperers ist eine sehr schöne Aufstiegsmöglichkeit auf den dritthöchsten Gipfel der Zillertaler Alpen. Die Kletterei auf dem Nordgrat ist anhaltend gleichmäßig schwer, mit der "Schlüsselstelle" an einem kurzen Steilaufschwung (3-). Vom Olperer Gipfel hat man dann eine perfkete Fernsicht auf die bekannten Zilltertaler Eisriesen.

Genaue Routenbeschreibung:

Siehe Topo. Im direkten Aufstieg von der Geraer Hütte, die in wilder Umgebung liegt (mit Blick auf den Fußstein und die Sagwand;) geht es zuerst über Almwiesen und eine Gletschermoräne zum Olperergletscher. Man quert unter einem eindrucksvollen Gletscherbruch in die Wildlahnerscharte und steigt von dieser den markanten Grat zum Gipfel auf. Nordgrat - siehe Topo.

Erstbegeher / Erstbesteiger:

Otto und Emil Zsigismondy im Jahr 1879 (im Abstieg). Auf dem Olperer Gipfel wurde laut Überlieferung unter anderem von den beiden Nordgrat-Erstbesteigern zum ersten Mal der Gipfelgruß "Berg Heil" verwendet.

Seillänge: 

1 x 50 m

Expressschlingen: 

6

Klemmkeile: 

Grundsort.

Friends: 

Keine

Ausrüstung:

Einfachseil und ein paar Expressschlingen oder Karabiner (zum Einhängen in die Versicherungen). Für den Zustieg ist komplette Gletscherausrüstung nötig, auch kann der Grat vereist sein - dann ist der Aufstieg eine sehr ernste Angelegenheit!

Bemerkung zu den Versicherungen:

Auf dem Nordgrat und auch auf dem Riepengrat sind einige Eisenbügel (Entenschnäbel) angebracht. Obwohl der Nordgrat teilweise versichert ist, ist Kletterei im unteren dritten Grad zwingend (ohne Verwendung der Eisenklammern "Entenschnäbel" vermutlich im 4 bzw. 5. UIAA-Grad).

Ergänzung zur Schwierigkeit:

Teilweise mit Klammern versichert.

Zustieg zur Wand:

Vom Parkplatz Touristenrast ca. 2¾ bis 3 Stunden bis zur Geraer Hütte vom Gasthaus Touristenrast (am besten Nächtigung auf der Hütte).

Von der Geraer Hütte ca. 4 Stunden bis zum Beginn der Felsen: Von der Geraer Hütte über Almwiesen, Gletschermoräne, Olperergletscher in die Wildlahnerscharte. Dort westlich vom Grat auf dem Gletscher bis zum Einstieg rechts vom Nordgrat aufsteigen; bei geeigneter Stelle über steiles Blockgelände hinauf auf den Nordgrat. Man kann die Überschreitung auch von der Geraer Hütte aus machen, als Rückweg zur Geraer Hütte bietet sich auch die Alpeiner Scharte an.

Höhe Einstieg: 

3254 m

Abstieg:

Wie Aufstieg.

Gute Bergsteiger können bei sicherem Wetter auch die Überschreitung mit Abstieg über den Südostgrat "Riepengrat B/2" machen und dann über das Skigebiet wieder zur Wildlahnerscharte aufsteigen (Mehraufwand 1 - 2 Stunden).

Olperer Überschreitung: Die wird in der Regel aber von der Olpererhütte aus gemacht. Dort steigt man in Richtung Riepengrat auf, quert dann aber rechts zum Tuxer Ferner und stiegt zur Wildlahnerscharte auf. Dann über den Nordgrat (der etwas anspruchsvoller als der Riepengrat ist) hinauf zum Gipfel und über den Riepengrat wieder hinunter zur Olperer Hütte.

Stützpunkt:
Bemerkungen:

Kletterlänge ca. 350 Hm, von der Wildlahnerscharte braucht man ca. 1 bis 1½ Stunden bis zum Gipfel (bei viel Betrieb oder schlechten Verhältnissen etwas länger).

Infostand: 

20.06.2023

Autor: 

Axel Jentzsch-Rabl

Autor (Referenz): 

Ausgangspunkt / Anfahrt

Bilder (14)

Kommentare

28.07.2024 - 20:32

AW: Olperer Nordgrat

2024-07-27: gegenüber dem Topo sind ein paar neue Bolts aufgetaucht: gleich über der Schlüsselstelle (Expansionshaken mit Lasche), zum Nachsichern geeignet, Abseilen über die Schlüsselstelle mit Materialverlust möglich; weiters ein Kettenstand (!) nagelneu am Beginn der letzen Länge. Dazu gibt es noch in der im Topo dritten Länge, dort wo man sich rechts vom Grat bewegt, einen zum Abseilen eingerichteten Bolt, mit dem man bei ausreichender Schneelage (!) direkt ( in Abstiegsrichtung links) auf das Firnfeld abseilen und sich so zweieinhalb Längen Abstieg ersparen kann. Allerdings darf man dazu nicht ( so wie wir) Steigeisen und Pickel unten beim Einstieg deponieren. 

Damit ergibt sich für den Abstieg ein recht einfaches Abklettern bis zur Schlüsselstelle,  und - bei ausreichend Schnee - zwei mal Abseilen auf das Firnfeld, sicher in einer Stunde vom Gipfel bis zur Scharte machbar. Ich vermute, dass die Option bei aperem Eisfeld nicht hilfreich ist, und es besser ist bis zum Einstieg am Fels zu bleiben, aber das muss jeder vor Ort beurteilen. 

27.05.2020 - 13:10

AW: Olperer Nordgrat

Servus,

In dem Topo lässt sich nachlesen, dass es außer den triangelförmigen Stahlstangen noch weitere vorbereitete Standplätze gibt. Wie sehen die aus? Sind das Bohrhaken / Klebehaken / Köpfel? Mir ist klar, dass man an jedem der Stahlstangen einen Stand bauen kann und es vermutlich viele Köpfel auf der Tour geben wird. Dennoch wäre es schön zu erfahren, wie die Stände aussehen, die im Topo eingezeichnet sind?

Vielen Dank und Grüße

02.08.2023 - 09:33

AW: AW: Olperer Nordgrat

Hallo,

Ich habe im Juni 20223 einige zusätzliche Bohrhaken gefunden. Aufgrund der erheblichen Menge an Schnee waren bestimmt nur sehr wenige frei, meine aber min. 3 bis zur Schlüsselstelle gesehen zu haben.

Grüße Jojo

30.07.2019 - 19:50

AW: Olperer Nordgrat

Am 21.07.2019:

Überschreitung (Zamsereck – Olperer Hütte – Wegweiser vor Riepenscharte – SO-Grat (oberer Riepengrat) – Schneegupf – Ostgrat – Olperer – Nordgrat – Wildlahnerscharte – Riepensattel – Schmelzsee Riepenkees – Olperer Hütte – Zamsereck)

Tourenbeginn bei 11°C (im Tal) unter sternenklarem Himmel mit Morgenrot. Ab 09:30 Uhr zog allerdings rasch dichter Nebel auf, der jedoch kurze Sichtfenster zwischendurch gestatte. Da war ich jedoch schon im Ostgrat unterwegs und hatte mich bis dahin bei Sicht orientieren können. Im Abstieg dann über Riepensattel und Großes Riepenkees im Nebel und Regen. Fast schon white out. Man sah nicht mehr von Holzstange zu Holzsstange am Rand der Abfahrtspiste. Aber sie dienten als Orientierung hinab zum restlichen Schneefeld auf dem spaltenfreien Gletscher in seinem mittleren Bereich, der im Winter die Skipiste Nr. 5 ist hinab zur Talstation des 3er Sessellifts „Schlegeis“ vom Hintertuxer Skigebiet. Ab dortigem Schmelzsee klarte es auf und ab Olperer Hütte war wieder eitel Sonnenschein.

Sessellift „Olperer 1“ lief noch. Sommer-Skibetrieb herrschte nur noch an Gefrorener Wand. Mehr als 10 Pistler sah ich dort nicht. SO-Grat ist bis auf 2 Stellen schneefrei. Allerdings liegt unter diesen Stellen das Sicherungsseil, so dass man nach rechts die Passage über Blocksteine überklettern musste. Im Schneegupf liegt guter Trittschnee, für den keine Steigeisen erforderlich waren. Eispickel war nicht erforderlich. Alle Grate sind eisfrei.

Der Nordgrat ist nicht versichert. Es gibt nur die triangelförmigen Eisengriffe, die sich auch zum Abseilen eignen.

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