Oblivion - Überschreitung Festlbeilstein - Mühlkarturm - Karlspitz
Toureninfo
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Die Überschreitung der Festlbeilsteine (Tourenbeschreibung) ist landschaftlich eine der schönsten Touren im Hochschwabgebiet. Dank der Sanierung durch Tom Richter und Gef. wird die Tour trotz des im Verhältnis langen Zustiegs regelmäßig geklettert und vor dem Vergessen gerettet. Die Gesamtüberschreitung dieses Gratkammes bis hin zum Karlspitz wurde jedoch nur sehr selten geklettert – Grund war die fehlende Absicherung und das am Originalweg häufig schlechte Gestein. 2018 wurde die Route ab dem Ostgratsattel bis hin zum Karlspitz aus der Vergessenheit geholt und modern eingerichtet. Die Route verläuft dabei nur an wenigen Stellen auf jener der Erstbegeher und weist tolle Kletterstellen auf. Von einem vorgelagerten Gratturm muss ebenso wie vom Gipfel des Mühlkarturms abgeseilt werden, was der Tour einen alpinen Charakter verleiht. Die finale 70m Platte auf den Karlspitz lässt das Herz jedes Kletterers noch einmal höher schlagen – die Kletterei ist traumhaft! Dann folgt der landschaftlich schöne, jedoch lange Abstieg.
Die Gesamtüberschreitung ist eine wunderschöne und in Region einmalige Bergfahrt. Die gesamte Tour ist lange und alpin – entsprechend rasches und effizientes Vorankommen ist unbedingt notwendig (Stirnlampe einpacken).
Siehe Topo! Kletterzeit für die gesamte Überschreitung 4-7h.
Vom Ostgratsattel führt eine Schrofenrinne (Stelle 2) nach Süden hinab zum Jagdsteig unter den Südwänden. Diese Variante kann sowohl als Abbruchmöglichkeit als auch als Zustieg genutzt werden, wenn nur der zweite Teil der Gesamtüberschreitung geklettert werden soll.
Kleiner Festlbeilstein Westgrat: Gerbing, Oszkaitis 1922 – Saniert und begradigt durch Tom Richter und Gef. 2004
Großer Festlbeilstein Westgrat: Meyer, Neureiter 1932 – Saniert und begradigt durch Tom Richter und Gef. 2004
Mühlkarturm Westgrat: Kleinhans, Höfele, Goriupp, Glanwell – Neue Routenführung durch Matthias Pilz 2018
Karlspitz Westplatte: Matthias Pilz 2018
1 x 50 m
11
50m Einfachseil, 11 Expressschlingen, 2 Zackenschlingen, Stirnlampe
(S2), gut-sehr gut mit Klebehaken (bis Ostgratsattel) bzw. NIRO-Expansionsankern (ab Ostgratsattel). Die Absicherung ist für ein alpines Gelände sehr gut, im leichten Gelände gibt es aber auch weitere Abstände. Mobile Sicherungsmittel sind kaum sinnvoll einsetzbar.
Vom GH. Bodenbauer folgt man dem Weg Richtung Hochschwab, bis der Wanderweg bei einer Tafel nach links über den Trawiesbach führt. Bei dieser Tafel verlässt man nun den markierten Weg und folgt dem alten Forstweg geradeaus weiter. Nach einer Kehre leitet der schon stark verwachsene Steig zurück zu einer gut ausgebauten Forststraße. Dieser folgt man nun nach links aufwärts, bis man nach kurzer Zeit zu einer Gabelung bei einer Kehre kommt. Hier folgt man nun der rechten Straße und quert nun sehr lange zu einer Kehre, von wo man erstmals einen freien Blick auf die Tour hat. Von der Kehre am Forstweg weiter nach links bis zum Ende der Straße.
Von hier führt nun ein gut erkennbarer Jadgsteig durch den Wald aufwärts. Die Felsen des Reidelsteins werden am Wandfuß nach rechts hin umgangen, um zuletzt durch eine steile Schrofenrinne aufzusteigen und so den Wald zu erreichen. Auf dem nun wieder gemütlich Steig erreicht man den Reidelsteinriedel und folgt dem Weg bis zum Fuß des Kleinen Festlbeilsteins. Einstieg unter steilem Wulst bei einer nach links oben führenden Rampe. Der Einstieg ist bei einem BH (Bühler).
1700 m
a) Landschaftlich am schönsten, jedoch mit anderem Talort: Vom Gipfel des Karlspitz (in der ÖK Käfereck) folgt man der Abbruchkante kurz aufwärts (Steinmann). Hier tut sich nun der Blick auf den Mühlbachboden auf. Diesen überquert man nun rechtshaltend, um auf die wenig markante Kuppe des Mühlbachkogels zu gelangen. Von hier führen nun Gamssteige nach Osten hinab zur Jagdhütte im Karlgraben (in ÖK nicht verzeichnet, unmittelbar neben der eingezeichneten Quelle im „Karl“). Von hier folgt man dem nun deutlichen Steig durch den Karlgraben hinab, im unteren Teil wird im blockigen Bachbett abgestiegen. Auf ca. 1300m verlässt man das Bachbett nach rechts und folgt dem hier wieder deutlichen Steig ins Karlschütt. Hier nun auf einem der Forstwege oder Spazierwege zurück zur Straße und per Autostopp oder Zweitauto zurück zum Bodenbauer (Fußweg ist sehr mühsam). (2h)
b) Landschaftlich ebenso reizvoll, etwas mehr Aufstiegsmeter, dafür mit gleichem Talort: Vom Gipfel des Karlspitz (in der ÖK Käfereck) folgt man der Abbruchkante kurz aufwärts (Steinmann). Hier tut sich nun der Blick auf den Mühlbachboden auf. Diesen überquert man nun stets linkshaltend hinauf zum von weitem sichtbaren Karlhochkogel (Gipfelkreuz). Von hier führt ein gut ausgetretener Pfad in den Trawiessattel. Nach Westen querend erreicht man die Quelle des G’hacktbrunn. Nun am gut markierten Wanderweg nach SW durch das Trawiestal hinab und so zurück zum GH. Bodenbauer. (2,5h)
c) Für Abenteurer: Vom Gipfel des Karlspitz (in der ÖK Käfereck) folgt man der Abbruchkante kurz aufwärts (Steinmann). Hier tut sich nun der Blick auf den Mühlbachboden auf. Diesen überquert man nun rechtshaltend bis kurz vor die wenig markante Kuppe des Mühlbachkogels. Hier (47,59627°N 15,14938°E) zweigt nun ein Jadgsteig nach Süden ab, welcher unterhalb der Felswände des Karlspitz / Käfereck zurück nach Westen quert. Man erreicht auf diesem Steig stets querend wiederum den Einstieg der Tour und folgt dem bekannten Zustiegsweg zurück zum P. (2,5-3,5h)
Alternativ ist noch der Zustieg über den Wallmerinsteig zu nennen, welcher vom P. Karlschütt aus gegangen werden kann. Eine waagrechte Querung leitet hier zuletzt nach Westen zum Einstieg. Als Abstieg kann dann der Abstieg a oder c genutzt werden, letzterer vereinigt sich unter dem Käfereck wieder mit dem Wallmerinsteig.
03.07.2018
Matthias Pilz
Ausgangspunkt / Anfahrt
Vom Mürztal Richtung Aflenz bis nach Thörl, nun links nach St. Ilgen abbiegen und zum Bodenbauer.
Thörl - 638 m
Ghf. Bodenbauer - 884 m
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