Nordwand - Kleiner Zunderkopf
Toureninfo
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Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Trotz Sanierung eine Route mit sehr ernstem Gepräge, ohne dabei richtig gefährlich zu sein. Es muss in jeder Seillänge eine Passagen in brüchigem Gestein und nicht absicherbarem Steilgras geklettert werden. Die Kletterei im großen Dach ist eine der luftigsten Seillängen in den Ammergauern, brüchig, dafür aber extrem rau, schmerzhaft und wird so oder so lange in Erinnerung bleiben. Der Fels ist nur in wenigen Passagen wirklich gut, dort dann dafür dreckig. Bei Nässe ist die Route absolut unbegehbar und gefährlich. Die vorhandenen Schlaghaken sind nahezu alle nicht mehr zu gebrauchen.
H. Loderer, H. Waitl 1960, Sanierung und neuer Ausstieg M. Lutz, W. Kirchmann 1996, erste rotpunkt Begehung M. Feistl 2020
2 x 50 m
8
Camalot #0.5 bis #1
Risshandschuhe und 1 Knee-Pad zur erheblichen Erleichterung, aus solidarischen Gründen Hammer und Haken.
Klassische Route, die nachträglich 1996 von Marcus Lutz mit Bohrhaken ausgestattet wurde.
9 im großen Dach, eine Passage 7+, der Rest anhaltend entweder im 6. bis 7. Grad oder steilstes Gras, das sich der UIAA-Skala völlig entzieht. Der große Dachüberhang wurde 2020 erstmals rotpunkt geklettert und auf glatt 9 geschätzt. Alternativ A1 an Bohr- und Schlaghaken möglich. Mit einem Knee-Pad und vor allem Risshandschuhen wahrscheinlich deutlich leichter.
Von Hohenschwangau am Schloss Neuschwanstein vorbei auf asphaltierter Straße 4,5 km bis in die Bleckenau. Von dort der teilweise asphaltierten Forststraße taleinwärts in Richtung «Bächhütte» folgen, bis sie sich zu einem Karrenweg verschmälert und weiter bis in eine kleine Einsattelung 5 Minuten vor der Bächhütte. Bis hierhin auch mit dem Fahrrad möglich und sinnvoll. Von der Einsattelung wenige Meter einen angedeuteten Rücken hoch und bald unter Felsabbrüchen auf einem deutlichen Pfad bis unter die Wand queren. Die restlichen 50 Höhenmeter weglos zur Wand, wobei der Pfad mit wenigen Metern Gegenanstieg weiter bis zur großen Wiese unterhalb der Nordwand des Großen Zunderkopfs führt, wo er in den Normalweg von der Fritz-Putz-Hütte kommend, mündet. Der direkte Aufstieg aus den Böden des „Rotmoos“ ist nicht zu empfehlen. Der eigentliche Einstieg wird vom rechten Wandfuß durch ein in einer hinter Tannen verstecktes ansetzendes und ausgesetzt links in die Wand führendes Grasband (2) erreicht, wo sich am linken Rand zwischen Graspolstern versteckt ein einzelner Einschlaganker befindet. Insgesamt ca. 1 Stunde ab Bleckenau.
1500 m
Vom Ausstieg am höchsten Punkt des Kleinen Zunderkopfes kurz rechtshaltend absteigen, einen kurzen Felsabbruch links umgehend auf die Weideböden. Am Rande des vorher umgangenen Felsabbruches rechtshaltend zu steiler, grasiger Rinne. Diese am Anfang am orographisch rechten Rand, später mittig absteigen, bis man nur wenige Meter rechtshaltend zum Rucksackdepot gelangt. Griffige Schuhe können stark von Vorteil sein.
Bei einem Freikletterversuch gilt es abzuwägen zwischen einer trockenen Schlüssellänge eher früh im Jahr und eher einfacher zu kletterndem saftigen Gras später in der Saison.
10.04.2020
Martin Feistl
Ausgangspunkt / Anfahrt
Hohenschwangau - 800 m
Parkplatz Hohenschwangau - 800 m
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