Melzergrat und Melzerkante - Platteinspitze
Toureninfo
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Großartige, sehr lange Gratkletterei an der Hinteren Platteinspitze. Vor allem im Mittelteil klettert man sehr luftig und steil direkt an einer fantastischen Gratrippe. Diese lange Grattour hat – wegen der spärlichen und bis dato recht ungenauen Topoinformation – relativ wenig Bekanntheitsgrad, obwohl das Potential zum langen Gratklassiker durchaus vorhanden ist. Wer eine lange, schöne, mittelschwere und ab dem Mittelteil wirklich aufregende Gratkletterei sucht, ist am Melzergrat genau richtig!
Siehe Topo. Ab der 7 x 20 m Abseilpiste wird die Gratroute deutlich alpiner. Wir – und vermutlich viele andere – haben von einem Gratzacken (siehe Topo - Abseilschlingen mit Karabiner) in das Schuttfeld 1 x 25 m abgeseilt (die folgenden zwei kurzen, etwas brüchigen Gratzacken können natürlich auch noch direkt überklettert werden). Im Schuttfeld steigt man etwas auf, über eine kurze leichte, helle Felsstufe gelangt man ansteigend links haltend wieder in Schutt. Auf diesem bis in eine markante, enger werdende Rinne aufsteigen. Dort rechts, an anfangs heller Felsstufe ca. 30 m im unteren 3ten Grad aufwärts, man erreicht das Flachstück vor dem Gipfel und schlussendlich das Gipfelkreuz.
Otto Melzer um 1900
Mit Bohrhaken saniert von Peter Schillfahrt, Kurt Bubik und Alfred Flür
1 x 60 m
8
Keine
Keine
1 x 60 m Einfachseil, Kletterausrüstung, 8 Expressschlingen und Helm. Ein paar Bandschlingen (Köpfl) für die leichten Gratpassagen, evtl. eine kleines Klemmkeilsortiment.
Die Tour ist für eine lange Mehrseillängentour in diesem Schwierigkeitsbereich vor allem im unteren Teil gut gesichert. Aber Achtung: Nach der 7 x 20 m Abseilpiste (die man auch als Abstieg nutzen kann) stecken nur noch 2 Bohrhaken in der 3+ Verschneidung.
Einige Stellen 5- an der Melzerkante - meist bewegt man sich aber im 2ten und 3ten UIAA-Schwierigkeitsgrad.
Von der Muttekopfhütte (diese erreicht man in ¾ Std. von der Bergstation) weiter auf dem Weg in Richtung Imster Klettersteig. Über das Guggersattele in das Scharnitzkar und nach der Bachquerung noch kurz auf dem Weg Richtung Klettersteig. Anschließend auf Pfadspuren zur großen Schlucht. Gleich rechts der Schlucht beginnt der Melzergrat. Der Einstieg ist etwas oben auf dem Vorbau - man erreicht diesen in einem kleinen Rechtsbogen. Es steckt ein Bohrhaken auf einem Absatz, den folgenden Bohrhaken sieht man auch schon.
Vom Gipfelkreuz der Hinteren Platteinspitze steigt man auf dem markierten und tlw. versicherten Nordwestgrat ab. Dann entlang der roten Markierung zur sog. Sparketscharte und in das Engelkar absteigen. (Achtung, nicht zu früh absteigen, sondern erst wenn die rote Markierung nach unten führt!!). Im Engelkar auf dem markierten Weg zurück zur Muttekopfhütte.
Alternativer Abstieg ist die 7x20 m Abseilpiste. Man erreicht das Schuttkar und steigt in diesem hinunter zum Zustiegsweg und auf diesem erreicht man wieder die Hütte.
Alpenvereinskarte 3/4 Lechtaler Alpen - Heiterwand, 1:25.000
Der obere Teil - ab der 7 x 20 m Abseilpiste - ist alpin und verlangt etwas Spürsinn für die richtige Routenführung. In der letzten 3+ Verschneidung sieht man die Bohrhaken nicht sofort, links, ganz oben steckt ein Bohrhaken in einer Platte. Man klettert aber die Verschneidung ganz rechts hinauf (2 Bohrhaken, Standmöglichkeit danach an kleinem Klemmblock).
Es sind über 900 (!) Klettermeter die man bewältigen muss - diesen Umstand sollte man bei der Tourenplanung (sicheres Wetter, ausreichend Kondition, etwas alpine Erfahrung für den oberen Teil etc...) immer im Hinterkopf behalten.
Kletterzeit haben wir mit 6 Stunden angegeben - wer Passagen seilfrei oder am laufenden Seil klettert, ist naturgemäß schneller. Wer sich im 2-3er Grad nicht zügig bewegt, braucht aber vermutlich länger (8-9 Stunden) bis zum Gipfel.
Axel Jentzsch-Rabl
Ausgangspunkt / Anfahrt
Auf der A 12 bis zur Ausfahrt Imst und weiter ins Stadtzentrum von Imst. Links Richtung Hochimst abzweigen und kurvenreich zum großen Parkplatz bei der Talstation der Imster Bergbahnen fahren. Mit der Bergbahn bis zur Bergstation (Endstation der 2ten Sektion). Von dort geht man auf dem sog. Drischlsteig in ca. 30 Minuten ohne große Steigungen bis zur Muttekopfhütte. Mit Öffis: Mit der Bahn bis Imst-Pitztal, weiter mit dem Postbus ins Zentrum von Imst. Von dort mit Wanderbus-Coasterexpress nach Hochimst.
Imst
Muttekopfhütte - 1934 m
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