Mansarda - Planja
Toureninfo

Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
„Mansarda“ bedeutet übersetzt, wenig überraschend, Mansarde. Im Duden steht dazu folgendes: „Raum im ausgebauten Dachgeschoss mit schräger, vom Dach gebildeter Wand.“ Hat man den Stand der vorletzten Seillänge erreicht, weiß man schließlich, wie die Erstbegeher zu diesem Routennamen gekommen sind. Die 17 im Durchschnitt etwa 40 Meter langen Seillängen weisen eine sehr gute Felsqualität auf. An den schwierigsten Stellen findet man Normalhaken vor, jedoch kann die Tour nicht als übersichert bezeichnet werden. Die Route folgt logischen Strukturen im Felsen, die Orientierung ist recht einfach. Im oberen Teil der Route wundert man sich aber, warum die Erstbegeher nicht der logischen Linie in der Rissverschneidung gefolgt sind (Variante Skok-Zavrtanik), sondern über rechts ausgewichen sind. Der Zustieg und teilweise auch der Abstieg erfolgen über nicht markierte Wege bzw. querfeldein, ein wenig Orientierungssinn ist nicht schlecht. Nach schneereichen Wintern kann im letzten Teil des Zustiegs noch Altschnee liegen. Entweder Steigeisen einpacken oder erst im Spätsommer einsteigen. Alles in allem eine der besten Alpintouren der Julischen Alpen, aber die Stirnlampe nicht vergessen!
siehe Topo!
Danilo Cedilnik und Boro Krivic, 1969
2 x 60 m
10
Kletterausrüstung, 1 Satz Cams bis Größe 3, 1 Satz Keile, Schlingenmaterial, Hammer und kleines Hakensortiment
R3 Schwer abzusichern, mit nicht immer guten Zwischensicherungen, die weit voneinander entfernt sein können. Lange zwingende Kletterpassagen. Potenzielle Sturzlänge kann über 10 Meter betragen und ein Sturz kann Verletzungen zur Folge haben.
Hinter dem Haus beginnt eine Forststraße, die in Richtung Mlinarica (Tal und Bach) führt. Etwa 60 Meter nach dem Schranken befindet sich ein Steinmann, der den Weiterweg nach links oben einleitet. Man folgt dem schönen Waldpfad, der immer nach Nordosten und oberhalb des Bachs führt. Steinmänner markieren an den wichtigsten Stellen den Weiterweg, der im Bereich der Latschen auch ausgeschnitten ist. Auf ein einer Höhe von ca. 1300m verlässt man den Wald und gelangt ins schottrige und ausgetrocknete Bachbett der Mlinarica. Hier sieht man bereits die Wand. Zunächst gibt es noch Steinmänner, schließlich verläuft sich der Weg aber im Schotter. Ab dann sucht man sich einen Weg in östlicher Richtung zum Einstieg. Die letzten 150 Höhenmeter sind schon recht steil und vor allem nach schneereichen Wintern kann noch Altschnee liegen!
Nach der letzten Seillänge in einer rechts-links-Schleife über Schrofen zum Westgipfel (ca. 120Hm). Weiter über den Felsgrat nach Osten zum mittleren Gipfel (P2446m). Von dort in die Scharte absteigen (etwas rechts des Grats) und anschließend ca. 30 Höhenmeter zum Planjagipfel (2453m, Gipfelbuch). Vom Ausstieg der Klettertour bis zum Gipfel ca. 45 Minuten, Schrofengelände 1-2. Hier beginnt der markierte Normalweg. Über diesen in die Scharte zwischen Planja und Razor (Planjasattel, 2349m; ca. 20 Minuten). Weiter in nördlicher Richtung über den markierten Steig (teilweise versichert) Richtung Prisank. Nach etwa einer Stunde erreicht man wieder das Mlinaricatal. Dem Steig weiterfolgen, bis sich der Weg Richtung Prisankgipfel oder Vrsic-Pass teilt (Felsblock beschriftet). Links, Richtung Vrsic-Pass weiter. Nach ca. 500 Metern, wenn der Weg eben weitergeht, verlässt man diesen und steigt über Wiesen und kleine Schotterrinnen in südlicher Richtung ab. Man gelangt so in das zentrale Bachbett des Mlinaricatals. Über die großen weißen Felsblöcke kann man gut absteigen und erreicht so wieder den Weg, den man im Aufstieg genommen hat (ca. 1 Stunde vom Verlassen des Wegs bis hier). Ab dem Waldweg bis zum Auto ca. 30 Minuten, ergibt in Summe vom Planjagipfel bis zum Auto ca. 3 Stunden.
05.07.2015
Stefan Lieb-Lind
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