L‘Cianton - Dritter Sellaturm
Toureninfo
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Die Sellatürme dicht oberhalb der Passstraße des Sellajochs, bildet den westlichen Eckpfeiler des gewaltigen Gebirgsstocks. »Unbedeutend die beiden ersten Türme, umso fesselnder und mächtiger aber reckt sich die schlanke Gestalt des höchsten, dritten Turms empor, der mit dem Haupt das Plateau der Sella überragend, im Blau des Himmels sticht«, schrieb in seiner Chronik Hans Kiene, der sich gut aufs Beobachten verstand. Und dass diese Reihe an etwas vorgelagerten Felszinnen Mal als Modeberge die Gunst der Kletterer erlangen werden hatte Karl Berger – Erstbesteiger des Dritten Turms bereits anno 1900 erkannt.
Der direkte Kantendurchstieg – »L‘Cianton« bedeutet nämlich Kante – bietet die längste Route an den Sellatürmen. Dabei handelt es sich um eine anspruchsvolle Kletterei mit klassischer Absicherung und eindrückliche Passagen. Der Fels ist meist gut, mit lediglich einigen noch nicht gesäuberten Stellen im oberen Drittel. Während die schwierigsten Passagen relativ gut abgesichert sind, lässt die Hakendichte in den leichteren Abschnitten merklich nach und erfordert einiges an Sicherungstechnischer Eigeninitiative sowie Spürsinn für den günstigsten Wegverlauf. Das »Spiralband« auf etwa halber Wandhöhe bietet eine Fluchtmöglichkeit zum Abstieg. Noch relativ wenig begangen, veranschaulicht diese logische Linie aufs Beste wie auch an überaus häufig aufgesuchten Wänden noch sinnvolle Nacherschließung in den Jahren 2000 noch möglich ist.
siehe Topo!
Ivo Rabanser und Stefan Comploi, 5. August 2002
10
Kletterausrüstung, ein Satz Cams (bis Nr. 3) sowie Stopper erforderlich. Dazu sind Sanduhrschlingen und ein paar Haken für Notfälle durchaus ratsam.
Standplätze mit Haken eingerichtet und auch die meisten Zwischenhaken sind vorhanden. Zur weiteren Absicherung ist ein Satz Cams (bis Nr. 3) sowie Stopper erforderlich. Dazu sind Sanduhrschlingen und ein paar Haken für Notfälle durchaus ratsam.
VII- (drei Stellen), VI+ (in einer Seillänge), recht anhaltend VI und V+
Vom Sellajoch (2242 m), westlich des Hotel »Maria Flora, auf den Zustiegsweg des »Pößneckersteigs« bis bei den ersten Felsböcke, wo ein schmaler Geröllpfad rechts ansteigen unter den Sellatürmen führt. Weiter nach links queren und um die Kante des Dritten Turms. Einstieg bei einer schmalen, weißen Verschneidung, kurz vor dem höchsten Punkt des Schuttkegels (¾ Stunde vom Sellajoch).
2300 m
Der Abstieg verläuft über den »Normalweg«. Vom Gipfel nordseitig auf Steigspuren nach links zur Abbruchkante. 1. AS: Von einem Abseilring 20 m abseilen. Nordseitig über Rinnen und steile Felsstufen, den Steigspuren und verblichenen Farbmarkierungen folgend, auf das markante »Spiralband« abklettern (2 und 3). Auf der Rampe abwärts, an einem Durchschlupf zum schmalen Band und ums Eck, weiter linkshaltend über das schräge Band bis in die Schlucht zwischen Drittem und Zweiten Sellaturm. An der linken Schluchtwand auf ein überdachtes Band weiterqueren und auf einer Kanzel zu Inox-Ring aufsteigen (1, 2, Stelle 3). 2. AS: 20 m in eine Rinne abseilen. 3. AS: 25 m abseilen. 4. AS: 25 m abseilen. 5. AS: 25 m abseilen. 6. AS: 25 m abseilen zum Fuße der Schlucht und nach links zum Einstieg. Auf Pfadspuren die Schutthalde hinab und zurück zum Sellajoch (2½ Stunden).
01.08.2017
Ivo Rabanser
Ausgangspunkt / Anfahrt
Brennerautobahn > Ausfahrt Klausen > Gröden > Sellajoch. Parkplatz am Sellajoch beim Hotel Maria Flora. Beschränkte Parkmöglichkeiten an der Passstraße.
Wolkenstein - 1540 m
Selljajoch Alberger Maria Flora - 2244 m
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