Lafatscher - (Riesen)verschneidung
Toureninfo

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Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Die Bilderbuchverschneidung im Karwendel - jedoch eine sehr alte, klassische Route (die Holzkeile von der ersten Winterbegehung (Bernd Hollaus und Josef "Hoss") sind noch zu sehen). Für das Karwendel sehr kompakte Route, im oberen Teil etwas brüchig. Die Route fand sogar Aufnahme in den legendären Pause Auswahlführer.
Siehe Topo! Die Routenführung geht immer ganz in der Verschneidung bis zum Wandbuch, von dort leicht nach rechts zu einer Scharte und von dort wieder gerade hinauf (noch ca. 80 m), ist aber nicht mehr so schwer.
Auckenthaler/ Pirkner 1929
2 x 60 m
10
Stopper Gr. 4
Div. Cams
10 Expressschlingen, Klemmkeile und BD Camalot 0.3, 0.4, 0.5, 0.75, 1, 2, 2x3, 2x4; 2 x 60 m Doppelseil, einige lange und kurze Bandschlingen und evtl. Stopper (BD Größe 4) und auf jeden Fall einen Helm!
An den Ständen gibt es fast immer einen Bohrhaken und einen Klebehaken, sonst nur alte Haken, und noch zwei Holzkeile von den Erstbegehern.
Helm und Bandschlingen sind wichtig.
Durch das Halltal (am besten mit dem MTB - das erleichtert den Rückweg ungemein), bis zu den Herrenhäusern. Dann weiter die Forststraße höher und rechts kurz hinunter in den Talkessel. Bikedepot im Talgrund beim Issanger (1626 m) bei der Abzweigung zum Stempeljoch. Von dort auf dem gut markierten Steig zum Lafatscherjoch/Hallangerhaus. Auf der Nordseite des Joches dann wieder hinab. Unterhalb einer Felsstufe, schon fast auf Höhe des Hallerangerhauses (auf der linken Seite ist die Verschneidung sehr gut zu sehen) zweigt ein Pfad links ab, diesem zum Einstieg folgen. Eine Felsstufe unterhalb des Einstiegs ist mit einem Fixseil gesichert, dann hinauf auf das Schuttfeld unterhalb der großen Verschneidung.
2200 m
Vom Ausstieg zuerst etwas bergauf, dann wird oberhalb einer Schlucht nach Süd gequert, Steinmänner. Der Gipfel muss nicht bestiegen werden. Man kommt wieder zum Lafatscher Joch und steigt von dort zum Bikedepot beim Issanger oberhalb der Herrenhäuser ab.
An schönen Sommertagen kann es auch vorkommen, dass mehrere Seilschaften die Verschneidung klettern - dann herrscht Steinschlaggefahr.
06.10.2014
Einkemmer Norbert
Kommentare
AW: Lafatscher - (Riesen)verschneidung
Neuer Abstieg ist gut eingetreten und markiert. Abseilstelle 1x29m wenn man nach links hält. Danach dem Fixseil und den Markierungen folgen. Fixseil in sehr gutem Zustand aktuell.
AW: Lafatscher - (Riesen)verschneidung
ABSTIEG- Zweite Möglichkeit: Beim Ausstieg den roten Punkten BERGAB Richtung Südosten folgen bis zur Abseilstelle (1x40 oder 2x 20 m). Weiter über steile Schrofen (Fixseil) und Schutt runter bis zum Wanderweg Lafatscher Joch.
Anmerkung: Diese Möglichkeit ist kürzer…
AW: Lafatscher - (Riesen)verschneidung
Nachdem wir vor drei Jahren vom Halltal aus zum Einstieg gefahren und gelaufen sind, haben wir es gestern (23.07.2019) bei schönstem Wetter (Innsbruck 33 Grad Celsius) aus der anderen Richtung probiert. Von Scharnitz sind zwar 17.6 km mit dem Fahrrad zu bewältigen, dafür werden ungefähr 550 Hm im Vergleich zur Halltalvariante gespart. Wunderschön sind beide Zustiege. So wird aus dieser Klettertour (ohne Taxi, E-Bike oder Hütte,) ein kompletter Triathlon – fahren, laufen, klettern.
Fahren:
Beim Start in der Dunkelheit in Scharnitz war es noch herrlich kühl. So waren die >15kg Zuladung auf dem Fahrrad hinten, auch gut bis zur Kastenalm zu bringen. Dort wird die Forststraße sehr steil und die nächsten 260 Hm wurde dann geschoben. Oberhalb wird es wieder flach genug zum fahren. Es lohnt sich wegen dem Rückweg auf jeden Fall das Fahrrad mit hoch zu nehmen. Nach der Abzweigung zur Hallerangeralm haben wir in einer Linkskurve Richtung Hallerangerhaus die Fahrräder hinter den Latschen abgestellt.
Laufen:
Vom Fahrraddepot sind wir nicht direkt zum Einstieg gelaufen, sondern haben das Latschenfeld sicherheitshalber in östlicher Richtung umlaufen. Dadurch steigt man 40 Hm an, die man nach Westen wieder herunterlaufen muss, bevor es zum Einstieg hochgeht. Vielleicht gibt es auch einen direkten Weg durch das Latschenfeld. Vor dem Einstieg war noch Morgensonne und Zeit für eine verdiente Pause mit Käsebrötchen.
Klettern:
(Alle Angaben beziehen sich auf das Topo von bergsteigen.com). Wir haben uns vor der nullten Seillänge angeseilt. Am nullten Stand (Einstieg) war dann auch schon so ein Brummen mit anschließendem Aufschlag zu hören. Es ist erstaunlich, daß der kleine Lafatscher noch so groß ist, wenn da so viel herunterkommt. Die erste Seillänge empfand ich psychisch am anstrengendsten – wenig Absicherungsmöglichkeiten, brüchig und doch schon schwerer. Unsere 50m Halbseile haben nicht ganz gereicht (1 Meter zu wenig), das ist aber nicht schlimm. Die zweite Seillänge war dann schon etwas besser und die dritte gar leichter. Die Vierte ist dann fordernd aber wunderschön. Da kann man alles (klemmen, spreizen, piazzen) ausprobieren. Wirklich erleichtert war ich schon hier durch den 6er (sechser) Camalot (548g) der diesmal mit dabei war. Der wandelt ein paar Angststellen in der Verschneidung in puren Kletterspaß um (macht aber blaue Flecken auf dem Oberschenkel). Die fünfte Seillänge ist schwer, aber es löst sich alles gut auf. Die Sechste macht genauso viel Freude. Am sechsten Stand (das ist der ohne Bohrhaken) hat jemand einen Stopper spendiert. Dankeschön, der sitzt prima. Die Schuppe in der siebten Seillänge habe ich beim letzten mal aus Furcht nicht berührt. Dieses mal konnte ich das entspannt durch den 6er Camelot austesten. Wenn man ganz zart ganz links und dann ganz zart ganz rechts auf die Schuppe tritt hält sie wohl – im Moment. Dann kommt das Wandbuch. Unsere 50m-Seile wären ungefähr 2 Meter zu kurz gewesen, um die sechste und siebte Seillänge zusammenzufassen. Die achte Seillänge ist Schotter. Die neunte Seillänge ist Bruch. Die zehnte Seillänge ist fester und steiler, aber immer noch etwas brüchig.
Sehr nett war die Seilschaft mit den beiden jungen Männern hinter uns, die immer etwas gewartet hatten, um Abstand zu halten. Vielen Dank. Sie hatten wenig Material dabei. Sie waren leicht und schnell unterwegs – und mit E-Bikes.
Ausrüstung:
Zeit:
Zusammenfassung:
Die Variante von Scharnitz aus gefällt mir besser. Trotz der vielen Pausen beim Abstieg und der Rückfahrt, waren wir über 3h Stunden schneller als beim letzten mal. Ganz viel Freude hat auch der 6er Camalot beim Klettern gebracht. Da war ich überrascht, dass das so viel ausmacht. Bei einem heißen Tag wie gestern, ist das Klettern im Dauerschatten der Nordostwand des Kleinen Lafatschers sehr angenehm gewesen.
AW: Lafatscher - (Riesen)verschneidung
Gemacht am 10.09.18. Sehr schöne Tour, wenn auch die Kletterei eigenartig ist. In den schweren Längen kann man trotz Verschneidung nicht gut ausspreizen, da die Wand sehr glatt ist und keine Tritte vorhanden sind. Man hat den (meist recht breiten) Riss, und einige wenige Griffe und Tritte rechts davon.
In der 7.SL ist eine große Schuppe in der glatten Wand die mit großer Wahrscheinlichkeit kurz vor'm ausbrechen ist. Ich habe mich nicht getraut drauf zu steigen, sie ist sehr stark eingerissen. Geht auch, ist aber schon schwerer. Der Nachsteiger hat es auch nicht riskiert.
Die Bewertungen hatte ich ein wenig anders im Gefül als in den Topos verzeichnet: 1.SL: 4+, 2.SL: 4, 3.SL: 3 mit ganz kurzer 4er stelle am Schluss, 4.SL: 5+, 5.SL: 6, 6.SL: 5+, 7.SL: 6, 8.SL: Gehen, 9.SL: 3+, 10.SL: 5 (kurze Stelle)
Wir sind um 5:45 mit dem Taxi ins Halltal gefahren und haben die Räder mitgenommen (Taxibus, Taxi Peter Tel. 0676-9205620, 26.-€), dann ab 6:00 ca. 30 min. mit dem Rad (steil!) zum Issjöchl und ein Stück runter bis der Weg ungeeignet wird für das Fahrrad. Dann 1h zum Lafatscher Joch (8:00) Rucksackdepot, um 8:45 Kletterbeginn, um 12:00 am Ausstieg. Wir wollten bis zum Gipfel des kleinen Lafatschers aber der Grat vom Lafatscher Rosskogel zum kleinen Lafatscher schaut grausig brüchig und kleinsplittrig aus, also sind wir wieder zurück zum Abstieg (Steinmänner). Wir waren um 14:45 beim Auto.
Wir haben SL 6 und SL 7 zusammengehängt, das geht sich mit einem 60 m Seil locker aus. Lt. dem hier bereitgestelltem Topo würde es sich nicht ausgehen. SL 7 hat max. 30m.
AW: Lafatscher - (Riesen)verschneidung
Gestern wurde die Verschneidung von mindestens 5 Seillschaften gemacht. Wir haben die Beschreibung und auch das Topo aktuallisiert (danke den beiden Postern für die gute Info!).
AW: Lafatscher - (Riesen)verschneidung
Wir sind die schöne Tour am 30.7.2016 als letzte von drei Seilschaften bei perfektem Wetter hochgeklettert. Das Topo hier auf bergsteigen.com ist veraltet. Es sind nun 10 Seillängen eingerichtet. Und hier möchte ich ein großes Lob an den/die Sanierer aussprechen, die die Stände wirklich toll platziert haben (Abstand und Lage) und auch hier und dort einen neuen Normalhaken gesetzt haben. Man kann noch richtig den "Flair" der Route spüren und ist doch durch die gebohrten Stände vor einem kompletten Seilschaftsabsturz geschützt. Danke. *good*
Das Topo von dieser Seite www.sirdar.de/Tourenbuch/over500/Bilder/topo_lafatscher.pdf hat bis auf ein paar Kleinigkeiten perfekt gepasst. Die folgende Zählweise bezieht sich auf dieses Topo. Wir sind jede Seillänge einzeln gegangen und haben nichts zusammengelegt. Unsere 50m-Halbseile haben immer gereicht (manchmal knapp, aber gereicht). Auch die 8. Seillänge ist nur knapp unter 50m lang. Der 6. Stand (vor der 7. Seillänge), ist der einzige Stand der nicht saniert ist. Er liegt ungefähr 2m rechts vom Verschneidungsriss entfernt, und besteht aus zwei rostigen Normalhaken. Der Stand lässt sich aber super mit drei Camalots (0.3, 0.4, 0.5) zusätzlich absichern. Der Riss ist in der 7. Seillänge so breit, dass ein 4er Camalot bereits zu klein ist. Dort braucht man vermutlich schon einen 6er Camalot (aber der wiegt halt ein halbes Kilo). Vielleicht nimmt ja jemand mal einen Holzkeil in entsprechender Größe mit. Es gibt aber 2 oder 3 (?) Normalhaken in der 7. Seillänge. Am Ende der 7. Seillänge kann man piazen, wobei sich der grosse Block am Ende der 7. Seillänge beim letzten Piazgriff bei mir bewegt hat. Die 8. Seillänge ist Gehgelände. Man kann es aufgrund der Bandneigung fast nicht verhindern hier Steine zu lösen. Und diese Steine fallen dann entlang der Route hinab. Das muss einem bewusst sein - unten wie oben. Ich hatte viele Steinsplitter im T-Shirt von den Steinen die irgendwo in meiner Nähe zerplatzt sein müssen.
Ausrüstung:
2x50m Halbseile
Camalot 0.3, 0.4, 0.5, 0.75, 1, 2, 2x3, 2x4
7x120cm Bandschlinge
6x60cm Bandschlinge (als Express-Set)
Keile? (nur einmal BD Stopper Größe 4 verwendet)
Abstieg:
Der Abstieg ist wie im anderen Kommentar beschrieben nicht über den Gipfel gewesen, sondern ist maximal auf ca. 2300NN hochgegangen. Man quert nach dem Ausstieg leicht aufwärts nach Süden und dann über die Rinnen hinweg.
Zeit:
4:25 Uhr Aufbruch mit Fahrrädern am Parkplatz im Halltal (780NN)
5:40 Uhr ohne Fahrräder weiter über Issanger (1280NN)
8:45 Uhr am Lafatscher Joch (2040NN)
11:15 Uhr am Einstieg (vor der 1. Seillänge)
17:15 Uhr am Ausstieg (nach der 10. Seillänge)
19:15 Uhr wieder am Lafatscher Joch
21:45 Uhr wieder am Parkplatz im Halltal
AW: Lafatscher - (Riesen)verschneidung
Hallo, wir sind die Tour am Wochenende gegangen, zum Topo und der Beschreibung einige Anmerkungen:
* die Route wurde von Heinz Zak und Mitstreitern mit Standplätzen aus jeweils zwei Bohrhaken ausgestattet, der Routencharakter ist ansonsten aber erhalten, heißt: Eigeninitiative zur Absicherung ist gefragt, ansonsten gibts die zwei Holzkeile und diverse Normalhaken unterschiedlicher Qualität
* Material: je 2-3 Bandschlingen 60cm und 120cm mitnehmen, es gibt mehrmals Klemmblöcke wo sich eine 120er-Schlinge drüberwerfen lässt, dazu einige Karabinerbrecher-Schlaghaken. Klemmgerät eher groß und dem eigenen Wohlbefinden reichhaltig wählen, ihr klettert oft am knapp 10cm breiten Riss wo sich zwei 4er-Friends gut unterbringen lassen. Auch richtig großes Zeug wie ein #3 Bigbro (knapp 20cm) lässt sich unterbringen, also: viele eher großere Friends.
* Seil: Doppelseil (Rückzugsmöglichkeit über die Route). Nehmt eher 60m, die Seillängenangaben im Panico-Führer sind teilweise ziemlich daneben, weiterhin bezweifle ich die Existenz des Stands zwischen der 6. und 7.SL (Panico Topo).
* Ausstiegsbeschreibung: ihr geht nicht auf einen Gipfel! Es geht erst etwas bergauf, dann wird oberhalb einer Schlucht nach Süd gequert, Steinmänner, aber nix Gipfel!
* Das Wandbuch ist mit einem starken Fernglas von der Hütte aus zu sehen, es ist direkt oberhalb der Verschneidung an der Nordwand, die in diesem Bereich markant gelblich ist. Achtet bei der anschließenden Querung drauf, nichts runterzuwerfen (Seil aufnehmen)
Viel Spaß in der Route, Alexander