Kl. Winkelkogel Nordwest - NW Pfeiler
Toureninfo
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Der Kleine Winkelkogel mit der westl. vorgelagerten Schartenspitze gehört zu den schönsten und beliebtesten Kletterbergen des ganzen Hochschwabgebietes. Der NW-Pfeiler ist eine oft begangene Tour in größtenteils festem Fels. Die Route wurde mit Klebehaken saniert. Jedoch stecken auch gelegentliche alte Normalhaken. Der untere Teil führt von li. nach re. ansteigend an die Pfeilerkante. Dieser Teil beinhaltet die schwierigen Seillängen und das sind Riss- und Verschneidungsklettereien. Die Tour startet mit einer ausgesetzten Re.-Querung. An Ende der 2. SL befindet sich die Schlüsselstelle. Der obere Teil leitet knapp re. der Pfeilerkante in – für den Hochschwab klassischem – Vierergelände empor.
Wegen der NW-Expositur und dem anspruchvollen Start (Morgenkälte) wird der Anstieg auch oft in Verbindung mit einer Tour auf die Schartenspitze am Nachmittag begangen.
Der Einstieg befindet sich li. oberhalb einer riesigen höhlenartigen Nische bei einer kleinen Nische mit roter Erde – Bühlerhaken. Die Tour beginnt mit einer ausgesetzten Querung nach re. an gut griffiger Wand (der 1. H. ist etwas versteckt) und führt über einen Riss zu schmalem Band (35 m, 5 bis 6-). Nun steil li. hinauf zu der Rissverschneidung. Durch diese, an dessen Ende befindet sich die Schlüsselstelle, und dann re. über plattigen Fels zu Stand (30 m, 5- a0 oder 6 wenn frei). Jetzt waagerecht nach re. um eine Kante, ein wenig runter und wieder rauf zu einem großen Köpfl. Dahinter hinab zu Stand (30 m, 5- / 3, Seilreibung!). Vom Stand den weißen Riss empor und an einer Schuppe li. ansteigend, später eine Rampe nutzend zu luftigen Stand an der Pfeilerkante (25 m, 5- / 3). Von hier 3 SL re. der Pfeilerkante empor auf gr. Absatz (105 m, 3 bis 4+). ACHTUNG: Das kleine Band nach re. nicht verpassen – li. vielleicht in Summe weniger schwierig, jedoch keine Haken und kaum gute Risse zum Legen von Klemmkeilen. Es empfiehlt sich den von Türmchen und Absetzen gegliederten letzten Abschnitt in 2 SL zu bewältigen. Im Zweifelsfall eher re. haltend zur Gipfelwiese ansteigen.
siehe Topo
Raimund Schinko, Adolf Bischofberger, am 11.8.1932
2 x 50 m
7
Mittl. Größen
Gr. 2 bis 3
7 Express-Schlingen, mind. eine lange und mehrere kurze dünne Bandschlingen, bei Bedarf Klemmkeil Grundsortiment, Einfachseil, Doppelseil ist bequemer.
Alle Standplätze mit Bühler-Klebehaken ausgestattet. Dazwischen sind die Absicherungen gemäß dem Schwierigkeitsgrad (weit im leichten Gelände, ausreichend im klassischen Teil). Für weniger Geübte sind mittlere Keile (z.B. Stopper) sowie auch Friends zweckmäßig.
Entweder auf dem Weg Nr. 861 (ca. 4,9 km ab P2, ab Klamm durchgehender Güterweg) oder dem Weg Nr. 860 über den Bierschlag (ca. 4,1 km, 60% davon Waldpfad) zur Fölzalm.
Da ich kein Fahrverbot für Radfahren entdecken konnte, und ich dort schon vielen Mountainbikern begegnete, kann die Zustiegszeit durch ein MTB erheblich verkürzt werden. Bis unter die ehem. Schlagalm, dort wo der Güterweg nach links dreht und steiler bergan führt ist es die halbe Entfernung (2,45 km), d.h. mit MTB nur 1 - 1 ¼ h, sonst 1 ½ - 1 ¾ h oder länger. Ebenso Zeitersparnis beim Rückweg.
A C H T U N G in der Klamm – fast immer rutschige Holzbrücke!
Der Einstieg liegt relativ hoch, d.h. der beste Weg dorthin ist, den Abstiegspfad hinter der Herzerhütte durch die Latschengassen zu nehmen und stets auf gut ausgetretenem Pfad unter den Gr. Winkelkogel W-Abstürzen zum Wandfuß des Kl. Winkelkogels re. hinüber zu gehen.
1530 m
a) Vom Ausstieg etwa 120 m nach NO über die Wiese hinab in einen sanften Sattel. Hier li. (westl.) 50 m in eine geröllerfüllte, schluchtartige Rinne (Steigspur, Steinschlag), welche abrupt ins Kar abbricht (Achtung bei Nässe oder Schnee). Dort re. Abseilhaken. Das Abseilen ist auch mit Einfachseil möglich.
b) Wer nicht zu Einstieg zurück muss (z.B. wegen Depot) oder das Seil (die Seile) schonen möchte, steigt vom Sattel steil li. haltend hinauf zum Gr. Winkelkogel. Dann geht es li. (westl.) der Gipfelkuppe die felsige Wiese oberhalb der W-Abstürze entlang nordwärts. Man erreicht nach etwa 10 Minuten den Wegweiser in die Ertl-Schlucht. Durch diese (Steigspur, I) direkt hinab zu den Hütten der Fölzalm.
Zugabe: Für Kletterer, denen dieser Anstieg zu wenig ist, die können:
• Zuvor eine Tour an der Schartenspitze unternehmen (W-Kante, N-Wand-„Schinko“,
„Bruckerweg“, „Traxler-Führe“ (altes Material), u.v.a.m.) oder:
• Die N-Verschneidung (V+, alpin) gleich li. danach noch durchsteigen oder:
• Etwas ganz und gar exotisches, wie z.B. Gr. Winkelkogel, einer der Westwandtürme
Sepp-Bauer-Weg (V-, A1) oder Chibin-Pfeiler (V) klettern.
22.06.2008
Harald Robert
Ausgangspunkt / Anfahrt
Vom Mürztal ab Kapfenberg auf der B20 in Richtung Mariazell, zwischen Thörl und Aflenz links „In die Fölz“ abbiegen, 2 gebührenpflichtige Parkplätze (Parkscheinautomat nur bei P1), oder weiter bis zum Schwabenbartl (ehem. Gh, privat, parken auf eigenes Risiko).
Thörl - 638 m
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