Im Rausch der Tiefe - Alpawand
Toureninfo
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Sehr steile Plattenkletterei an wasserzerfressenem Fels. Die ersten fünf SL führen über steile Platten, die sehr wasserzerfressen und deshalb höchst genußvoll sind. Die dritte SL sucht sich den sichersten Weg durch eine Bruchzone. Die vierte SL überwindet ein imposantes Dach an seiner Schwachstelle (A0 möglich, als Piaz evtl. leichter). Dann folgt eine teilweise schrofige Verbindungsseillänge zur wiederum sehr steilen "Headwall", in der der Fels nicht mehr so extrem wasserzerfressen ist (deshalb auch schwerer als unten). Hier kann man "Platten-" und "Tiefenrausch" erleben. Im 8er-Wandl steckt ein zusätzlicher A0-Bolt. Die 10. SL ist die anspruchsvollste (ständig schwer (7+)). Insgesamt eine außergewöhnlich schöne Tour in einer steilen und eindrucksvollen Wand.
Die Tour ist im gesamten deutlich (1/2 - 1 Grad) anspruchsvoller als die benachbarten Wassersymphonie und Best of Genuss!
Mit Hornhaut an den Fingern machts mehr Spaß!
siehe Topo!
Fritz Amann und Josef Brüderl am 16.08.2003. Nach 5 Tagen Vorarbeiten, bei denen auch Franz Mitterer und Rudi Wallner halfen. Die Route wurde von unten erstbegangen.
2 x 55 m
13
13 Express (auch lange) sind nötig, Keile werden nicht benötigt, dafür herrscht aber Helmpflicht !!
Mit 125 gebohrten Zwischenhaken gut gesichert. 7+ obl.
8- zwei Stellen, (7+ obl.) meist um 7-
Von der Schranke in Reit (600 mNN) dem Alpasteig folgen (Weg Nr. 470, im Foto als "Wanderweg" bezeichnet).
Vorbei am Schild „Achtung Felssturz“ in mehreren Kehren hoch. Wo der Alpasteig die linken Ausläufer der Alpawand fast erreicht (10 m unterhalb des oberen Felssturz-Schildes) ist Rucksackdepot (1100 mNN, 500 Hm; 1 Std.). Nun in den lichten Wald queren. Eine steile Schuttreise queren, wieder in Wald, bis man zu einer Grasrinne vor einem steilen Grasvorbau gelangt (10 Min., hier Einstieg "Holländer"). Nun den steilen Grasvorbau queren und immer auf Pfadspuren unter der Wand weiterqueren. Wo der Wald aufhört, ein paar Meter zur Wand hoch. Hier Einstieg des "Rausch". (1170 mNN, 600 Hm; insgesamt 1,5 Std.).
Am Einstieg steckt ein Bühler.
1150 m
Abseilen möglich, aber nicht zu empfehlen, wenn weitere Seilschaften unterwegs sind.
Viel besser vom Ausstieg über wunderschöne, vergessene Almböden zur Alpaalm absteigen: Erst leicht ansteigend in den Almboden queren, dann leicht linkshaltend in eine Senke, die man am linken Rand quert, die Steilstufe am besten auf Pfad nach rechts hinab (rote Markierungen). Dann auf dem Alpasteig zum Rucksackdepot und weiter zum Schranken.
Insgesamt sehr luftig und ausgesetzt, heikler Schrofenzustieg. Leute ohne Erfahrung in langen alpinen Routen sollten die Finger davon lassen. Die ersten sechs SL liegen in einer "Entwässerungszone" der Wand. Deshalb ist die Tour nach anhaltendem Schlechtwetter länger nass. Dann muss man einige schöne Tage abwarten. Nach einem Gewitterregen genügt ein Tag. Die Wand kommt nur am Abend kurz in die Sonne.
28.06.2004
Andreas Jentzsch
Ausgangspunkt / Anfahrt
Von Saalfelden, Kitzbühel, Bad Reichenhall oder Berchtesgaden nach Lofer. Von Lofer nach Reith und dort zum Beginn des Alpasteiges (im Ort links halten, ist an Holztafeln auch angeschrieben) zum Parkplatz Neue Traunsteiner Hütte
Reit bei Lofer - 578 m
Parkplatz Neue Traunsteiner Hütte - 600 m
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