Il piccolo Bruco Maisazio - Jof Moz
Toureninfo
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Sieht man den Jof Moz vom Parkplatz, so ist er als kleiner Trabant des riesigen und komplexen Jof Montasio kaum zu erkennen. Auch die Wand wirkt eher klein im Vergleich - wandert man jedoch im so gut wie nie besuchten Val Rotta (es gibt dort kaum Anzeichen menschlicher Aktivität, geschweige denn einen Weg) aufwärts, so gerät die Nordwand des Jof Moz immer mehr ins Bilckfeld. Die "Il piccolo Bruco Maisazio" (übersetzt "Die kleine Raupe Nimmersatt") benutzt dabei im unteren Wandteil einen der schwarzen Wasserstreifen, um nach einer Flachpassage den oberen Wandteil über die einzige Schwachstelle im Überhang zu Beginn zu erklimmen. Die Kletterei erfolgt in sehr griffigem Dolomit meist guter bis sehr guter Felsqualität (auch wenn sich die Route natürlich immer noch in den Julischen Alpen befindet). Die Stände sind gebohrt und die Route ist zum Abseilen eingerichtet (was zwar aufgrund des supergriffigen Dolomits nicht immer lustig, aber immer noch besser als der sehr komplizierte Normalabstieg ist) - ansonsten steckt aber bis auf 2 Normalhaken nichts. Für eine Alpinroute ist die Tour "normal" abzusichern, wobei die zweitschwierigste Stelle 3-4 m ungesichert über einem Band geklettert werden muss, bis ein Cam gelegt werden kann.
Alles in allem eine schöne Tour in beeindruckender sehr einsamer Landschaft mit einem gewissen Abenteuercharakter - eine ideale Sommertour, da die Wand gar keine Sonne sieht.
Siehe Topo.
Stefan Lieb-Lind & Hannes Lexer am 27.09.2023
2 x 60 m
11
Satz Keile
1 Satz C3 (o.ä. - kleine Cams) und 1 Satz C4 bis Nr. 3 (0,5 - 1 doppelt)
Normalhaken werden nicht unbedingt benötigt, können jedoch zusätzlich eingesetzt werden
Ggf. ein paar Seilschlingen, falls die Abseilschlingen schon zu alt sind
Die Stände sind gebohrt, als Zwischensicherungen haben wir nur 2 Normalhaken belassen.
Die Schlüsselstelle ist mit einem Normalhaken ganz gut abgesichert - die zweitschwierigste Stelle (6+) muss 3-4 m über einem Band ohne Sicherung geklettert werden (dann kommt ein Placement).
Bei der Zacchi-Kapelle im hinteren Dognatal (1005m, Auto entlang der Straße parken) startet man. Entlang der Forststraße zunächst etwas abwärts für ca. 1,2 Kilometer in südlicher Richtung (eine links abzweigende Forststraße wird dabei ignoriert). Auf der Geraden nach der markanten Kurve geht es nach links die Böschung hinauf. Hier (Steinmänner auf der Straße bzw. Beschriftung am Felsen) zweigt der Dognaweg von der Forststraße ab. Es geht recht steil in Serpentinen den Buchenwald steil hinauf, man findet immer wieder Markierungen an Bäumen bzw. Steinmänner (Achtung: bei einem Steinman und Markierung darf die Abzweigung nach rechts vom verwachsenen Karrenweg nicht übersehen werden). Über einen Waldrücken gelangt man ins Bachbett des Val Rotta. Einige alte Seilversicherungen erlauben eine Querung des Bachbetts nach rechts. Gleich am Ende der Seilversicherungen verlässt Du den markierten Zustiegsweg zur Via Dogna und Du wanderst ab nun weglos durch gut gangbaren Wald in das Val Rotta. Wo die Latschen dichter werden steigst Du einige Meter rechts an, bis Du an Felswänden anstehst. Nun entlang der Felswände (bzw. am rechten Rand des Val Rotta) weiter weglos bzw. auf schwachen Wegspuren aufwärts, bis eine Felsstufe Kletterei bedeuten würde. Hier querst Du durch Latschen ins Bachbett des Val Rotta und steigst dieses (bzw. knapp links davon) weiter auf. Bald siehst Du schon den Einstieg, den Du einfach aber weglos durch das Kar erreichst. Der Einstieg befindet sich bei eine 15 m hohen spitz zulaufenden Platte im 3. Schwierigkeitsgrad, die unter einem kleinen Überhang endet.
1580 m
Abseilen über die Route an den gebohrten Ständen (siehe Topo). Der Abseilstand zwischen drittletzter und vorletzter Abseillänge befindet sich in Fallinie auf einem Podest abseits der Route.
Achtung: aufgrund des supergriffigen Dolomits bleibt das Seil leicht hängen und ist das Abseilen zeitraubend - deshalb ausreichend Zeit dafür einplanen.
Die Seilstücke in den Ständen (durch die das Seil gezogen wird) sind ggf. nach ein paar Jahren auszutauschen.
Tabacco Karte 1:25.000 Blatt 019 "Alpi Giulie Occidentali Tarvisiano"
27.09.2023
Stefan Lieb-Lind
Ausgangspunkt / Anfahrt
Von Tarvis auf der A23 nach Pontebba und weiter auf der SS13 nach Dogna und hier ins Dogna Tal bis zur Zacchi-Kapelle im hinteren Dognatal. Hier entlang der Straße parken.
Dogna - 420 m
Zacchi-Kapelle im hinteren Dognatal - 1005 m
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