Heiligkreuzkofel - Mittelpfeiler

Klettern
Schwer
(1)

Toureninfo

Oblinger Variante (c) Tobais Bailer
Diff.
Schwierigkeit 8
Absicherung
AbsicherungAlpin
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 255 m
6:00 Std.  /  9:15 Std.
Ausrichtung Südwest
Ausrichtung Südwest
Zustiegszeit
Zustiegszeit 1:15 Std.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 2:00 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
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Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Gebirge:
Berg:
Heiligenkreuzkofel  (2908 m)
Charakter:

Der Heiligkreuzkofel (2907 m) ist der große Blickfang hoch über dem Gadertal und über Alta Badia. In seiner imposanten Westwand wurde mehrfach Klettergeschichte geschrieben. Über den mittleren von drei prächtigen Pfeilern verläuft einer der absoluten Klassiker dieser Wand, der „Mittelpfeiler“. Erstbegangen von keinen geringeren als Reinhold und Günther Messner im Jahre 1968. Einen fast schon magischen ja legendenhaften Ruf hat die sogenannte „Messner-Platte“ und es ranken sich viele Geschichten und Vermutungen darum. Es wurde schon viel über diese 4 Meter geschrieben, gestritten und diskutiert. Insbesondere eine Rotpunkt-Begehung der heute mit VIII (Ivo Rabanser) bewerteten „Messner-Platte“ ist das große Ziel vieler guter Alpinkletterer. Früher wie heute! Reinhold Messner hat hier somit bereits 1968 (!!!) das Tor zum VIII Grad im alpinen Gelände aufgestoßen. Mit dicken Bergschuhen...!

Die 2. Begeher um Heinz Mariacher umgingen 1978 die Messner Platte und eröffneten die etwas leichtere „Mariacher Variante“ (VII+).

Was allerdings komischerweise keiner der heutigen und auch früheren Protagonisten so richtig erwähnt, ist das nicht viel kleinere Freikletterproblem des Messnerschen- Pendelquergangs eine Seillänge vorher. Für eine stilreine Rotpunktbegehung der Tour muss hier sehr unangenehm 6-7 Meter ab geklettert werden. Im Bereich des Pendelquergangs eröffnete Jürgen Oblinger 2017 die in diesem Bereich logische Freiklettervariante. Die „Oblinger Variante“ (VIII) umgeht die glatte Pendelquergangstelle etwas tiefer durch einen exponierten Quergang. Zwei Normalhaken (belassen) und drei Friends dienten zur Absicherung dieser Variante.

Die Tour wird relativ regelmäßig wiederholt und wurde 2015 in die Neuauflage von „im extremen Fels“, einem der wohl größten Klassiker der Alpin Literatur, aufgenommen (Panico Verlag).

Genaue Routenbeschreibung:

siehe Topo

Erstbegeher / Erstbesteiger:

 Reinhold Messner, Günther Messner 6.-7. Juli 1968

Seillänge: 

2 x 50 m

Expressschlingen: 

12

Klemmkeile: 

siehe Ausrüstung

Friends: 

siehe Ausrüstung

Ausrüstung:

Zwei 50m Halbseile, diverse Bandschlingen und Kevlarschlingen. 12 Exen.

Camalots: Ein Satz von 0,3 bis 3. Den 2er und 3er evtl. für die Mayerlverschneidung doppelt. Klemmkeile. Hammer und Haken im Rucksack dabei zu haben kann sicher nicht schaden.

Bemerkung zu den Versicherungen:

Die Tour darf für Dolomitenverhältnisse als relativ gut abgesichert angesehen werden. Die Stände sind mit Normalhaken ordentlich eingerichtet und auch die Normalhaken der Zwischensicherungen haben einen guten Eindruck gemacht. Mobile Zwischensicherungen können bis auf die Messner-Platte meist problemlos zusätzlich gelegt werden. Ab dem Stand nach der „Messner-Platte“ stecken unverständlicherweise sogar immer wieder Bohrhaken am Stand!

Ergänzung zur Schwierigkeit:

Originalführe: VIII

Mariacher Variante: VII+

Oblinger Variante: VIII

Mayerlverschneidung (unterer Teil):

1. SL (V+, 30 m)

2. SL (VI-, 35 m)

3. SL (VI-, 15 m)

4. SL (VI+, 45m, Zwischenstand möglich aber ungemütlich)

Zustieg zur Wand:

Auf dem Weg Nr. 7 Richtung Heiligenkreuzkofel. Zu Beginn des letzten flachen Wegstückes unterhalb der Scharte nach links zum Wandfuß queren.

Der Mittelpfeiler startet auf dem großen Band in der Mitte der Heiligkreuzkofel Westwand. Um dort hin zu kommen gibt es mehrere Möglichkeiten.
Derzeit am üblichsten ist der Zustieg über den unteren Teil der Mayerlverschneidung, da er den dankbarsten Weg aufs große Band darstellt.

1. Mayerlverschneidung: Auf dem Weg Nr. 7 in Richtung Heiligkreuzkofel bis der Vorbau erreicht wird. Über den Vorbau in teils wildem Zick Zack und viel hin und her immer den zahlreichen Steinmännchen folgend zum Einstieg am Fuße der sehr markanten Mayerlverschneidung.

2. Gabloner-Route: Nähere Beschreibung siehe Ivo Rabanser Führer. Die Route ist zum Teil extrem brüchig. Die Gebrüder Messner und auch die 1. Wiederholer um Heinz Mariacher sind allerdings standesgemäß auf diesem Weg zugestiegen!!!

Höhe Einstieg: 

2300 m

Abstieg:

Dem Kamm nach rechts (Süden) folgen und auf dem Weg Nr. 7 (teiweise) versichert zurück zum Ausgangspunkt.

Bemerkungen:

Ernste alpine Tour.

Einen Bericht und viele weitere Bilder finden sich im Rocksports Forum unter folgendem Link. forum.rocksports.de/showthread.php

Infostand: 

17.10.2017

Autor: 

Tobias Bailer

Ausgangspunkt / Anfahrt

Anreise / Zufahrt:

Im Pustertal bei St. Lorenzen ins Val Badia und bis nach Abtei, dort zum Sessellift Heiligkreuz, bei der Talstation parken. Danach Auffahrt zur Bergstation (2000 m) kurz unterhalb der Kirche mit dem Hospitz.

Talort / Höhe:

Abtei  - 1324 m

Ausgangspunkt / Höhe:

Bergstation Sessellift Heiligenkreuzkofel  - 2000 m

Bilder (7)

Gesamtübersicht Heiligkreizkofel (c) Tobias Bailer

Gesamtübersicht Heiligkreizkofel (c) Tobias Bailer

Oblinger Variante (c) Tobais Bailer

Oblinger Variante (c) Tobais Bailer

Mayerlverschneidung als Einstieg (c) Tobias Bailer

Mayerlverschneidung als Einstieg (c) Tobias Bailer

Heiligkreuzkofel - Mittelpfeiler, Wandbild mit Route

Heiligkreuzkofel - Mittelpfeiler, Wandbild mit Route

Oblinger Variante (c) Tobais Bailer

Oblinger Variante (c) Tobais Bailer

Die legendäre Messner-Platte (c) Tobais Bailer

Die legendäre Messner-Platte (c) Tobais Bailer

Ausstiegsriss (c) Tobais Bailer

Ausstiegsriss (c) Tobais Bailer

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