Große Zinne Normalweg
Toureninfo
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Die Große Zinne, ein Berg mit Mythos an dem Alpingeschichte geschrieben wurde. Vor allem die Nordwand war Ziel von extremen Bergsteigern, welche dort die Latte bei Kletterleistungen immer höher legten. Der bekannteste Dolomitenberg ist eine Erhebung wie aus dem Bilderbuch und deshalb wird die höchste der drei Zinnen auf dem Normalweg von zahlreichen Bergsteigern bestiegen. Der Anstieg im oberen dritten Schwierigkeitsgrad sollte aber nicht unterschätzt werden, vor allem die Orientierung ist ein ernst zunehmendes Problem, denn es ist nicht immer leicht den richten Weg durch die schrofige Wandflucht zu finden. Wer aber den "glatten Kamin" und den "bösen Block" erfolgreich gemeistert hat, kann Luft oberhalb der 3000er Marke atmen - bei einer Gipfelhöhe von 2999 m sollte der Kopf darüber sein, außer man ist ein Zwerg - und den perfekten Ausblick von diesem perfekten Dolomitenzapfen genießen. Auf dem Gipfel geistig abschließen oder sich von der Höhenluft zu sehr einnebeln lassen wäre nicht zu empfehlen, denn es geht den selben Weg wieder zurück ins Tal (einige Abseilstellen erleichtern aber das Vorankommen).
Über eine Rampe (1) in den Grund einer Kaminrinne (1, ca. 40 m) und durch den Kamin oder an dessen linker Wand (2+) bis in die 1. Scharte zwischen Südwand und dem pyramidenartigen Vorbau (2, ca. 60 m). Die Scharte verlässt man nach rechts leicht ansteigend zu einer kleinen Plattform (2). Weiter durch eine Rinne (2) bis zu deren Ende in der 2. Scharte. Dann weiter links im leichten Gelände durch breite Schlucht (1) aufwärts in die 3. Scharte.
Die Scharte leicht rechtshaltend über eine steile Wand (3) verlassen und dann den deutlich erkennbaren Spuren (teilweise Steinmänner) über Rampen (max. 2+) zu zwei Gedenktafeln folgen. Durch eine der Rinnen aufwärts (max. 2+) und anschließend auf Schuttbändern gegebenenfalls nach links queren bis an die Rinne, die oben in eine schräg geneigte riesige Platte mündet. Nun links neben der Rinne den Pfeiler hinaufklettern (max. 3-). Recht mühevoll, da sehr glatt durch den rechts hinter einer Platte befindlichen Kamin (3+, Schlüsselstelle) in eine Scharte klettern. Aus dieser links die steile Wand (3) bis zu einem Ring aussteigen. Vom Ring ein Stück hinauf (3-) und auf einem guten Band mit einem großen Block nach links in einen kleinen Kessel queren (2). Diesen an der Wand oder über einen Riss (1, wird nach oben immer leichter) auf das obere Terrassenband (Ringband) verlassen.
Dem Terrassenband nach links zu einem Steinmann folgen, von dem deutliche Aufstiegsspuren (1) Richtung Gipfel führen. Die Spuren führen in einer kurzen glatten kaminartigen Rinne (3-). An dessen Ende links ansteigend durch eine Rinne, nach ihr rechts weiter und eine Querung um einen glatten Block (3-; "Böser Block"). Nach einer kurzen Verschneidung in gestuftes Gelände (1-) und über dieses zum Gipfel.
Der Wiener Alpinist Paul Grohmann mit seinen beiden Führern Franz Innerkofler und Peter Salcher am 21. August 1869. Da Franz Innerkofler schon davor die Route erkundet hatte, brauchten die drei Alpinisten nur ca. 3 Stunden bis auf den Gipfel.
1 x 60 m
Grundsortiment
1 x 60 m Seil, Kletterausrüstung und Helm; evtl. ein Grundsortiment an Klemmkeilen.
Einige Abseilhaken vorhanden, sonst alpines Gelände, nur wenige alte Haken und Schlingen sind zu sehen.
Eine Stelle 3+, einige Stellen 3 (oft glatt), oft 2 und leichter.
Vom Parkplatz des Rifugio Auronzo einen halben Kilometer dem breiten Wanderweg Richtung Rifugio Lavaredo folgen. Nun den Weg nach links auf Steigspuren verlassen und Richtung der Scharte zwischen Großer und Kleiner Zinne aufsteigen. Der Einstieg ist bei einem schrägen Rinnen-/Schluchtsystem, welches von der Ostseite der Großen Zinne herunter zieht. Einstiegshöhe ca. 2580 m.
2580 m
Wie Aufstieg.
Tabacco-Karte Nr. 10, "Sextener Dolomiten", 1:25000
Die Orientierung ist das Hauptproblem dieses Anstieges - wenn man aber genau hinsieht, erkennt man die Begehungsspuren (abgekletterter Fels, steigspuren im Schutt, div. Steinmännchen). Die Kletterzeit hängt auch stark davon ab, wie schnell man den richtigen Weg findet. Wegkundige Bergführer brauchen mit ihren Gästen ca. 2 Stunden bis auf den Gipfel. Wer den Anstieg ohne Bergführer macht, sollte den oberen 3ten Grad sehr gut beherrschen und alpine Erfahrung (Sicherungstechnik und Gehen am kurzen Seil...) mitbringen. Im Frühjahr oder Herbst liegt oft Schnee in den Rinnen. Bergführer: Alpinschule Sexten - Drei Zinnen
Dieter Wissekal
Ausgangspunkt / Anfahrt
Von Norden: Über Lienz oder Brixen nach Toblach. Dort nach Süden abbiegen und auf der SS 51 nach Schluderbach. Weiter auf der SS 48b bis zum Ortsbeginn von Misurina. Auf der Drei-Zinnen-Straße bis zum Parkplatz des Rifugio Auronzo fahren (mautpflichtig). Von Süden: Über Vittorio-Veneto nach Cortina d’Ampezzo und weiter über den Passo Tre Croci bis zum Ortsende von Misurina. Weiter siehe oben. Öffis: Mit der Bahn nach Toblach und weiter mit dem Bus direkt zum Rifugio Auronzo.
Misurina - 1756 m
Parkplatz Rifugio Auronzo - 2320 m
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