Grosse Wehrgrubenspass
Toureninfo

Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Klassische „Loferer Kletterei“ über von Bändern und Schuttterrassen unterbrochene Wand- und Plattenstufen mit einer für die herrschenden Wandverhältnisse sehr schönen Linienführung auf den wohl markantesten Gipfel des Loferer Steinbergs. Die Kletterei bewegt sich durchgehend auf sehr festem Gestein. Allerdings in einer für Kletterer im ersten Moment nicht sehr einladend wirkenden Wandstruktur. Eindrucksvoll die Kulisse der Grossen Wehrgrube mit den sie umrahmenden Gipfeln sowie der stetige Tiefblick zur Schmidt-Zabierow-Hütte. Insgesamt gesehen eine sehr lohnende Unternehmung.
Siehe Topo (Hinweis: Das Topo ist aus der Sicht von der Hütte gezeichnet; also von links gesehen. Durch die Wandneigung scheint die Route nach links zu ziehen. In Wirklichkeit ziehen die Seillängen meist nicht nach links, sondern gerade in Falllinie hinauf.) Dort wo die Schlucht zwischen Eiskogel (Kl.Reifhorn) und Kreuzreifhorn nach unten verlängert im höchsten Punkt des Geröllfeldes der Gr. Wehrgrube ausläuft, befindet man sich in etwa der Gipfelfalllinie des Kreuzreifhorns. Die schwierigere, aber auch schönere Einstiegsvariante benützt den zentralen Teil der hier rechts ansetzenden, ca 50m hohen, kompakten Felswand als Durchstieg. Die leichtere Einstiegsvariante umgeht diesen Felsabbruch auf seiner linken Seite über eine leicht zu durchsteigende Schlucht und eine aus ihr nach rechts führende Rampe. Danach in meist gerader Linienführung auf den NO-Grat und in ca 50m zum Gipfel.
1. Beg. über die schwierigeren Varianten durch A.Stocker am 29.08.2006
2. Beg. und Einrichtung der Route mit Bohrhaken inklusive der leichteren Varianten A.Stocker und L.Würtl am 19.07.2008
2 x 50 m
8
Sortiment
keine
Empfohlen zur Mitnahme sind ein 50m-Doppelseil, 7-8 Express, einige Bandschlingen sowie eventuell ein kleines Sortiment an Stoppern. Helm!!
Die Route ist für ihre Schwierigkeit überdurchschnittlich gut mit Bohrhaken abgesichert. An den Ständen stecken meist zwei Bohrhaken. Die Zwischenhaken sind in den schwierigen Stellen in ausreichenden und in den leichteren Passagen zur Orientierung in etwas weiteren Abständen gesetzt.
Leichtere Variante : 3 und 4 mit zwei Stellen 4+
Schwierigere Variante: Drei Stellen 5 (auch A0 möglich)
Auf den kurzen Terrassenpassagen auch 2 und leichter. Der 4. Grad sollte aber sicher geklettert werden.
Von der Schmidt-Zabierow-Hütte (1966 m) erst absteigend in die Große Wehrgrube und quer durch diese zum Einstieg, auf ca. 2100 m, in Gipfelfalllinie unter der markanten, kompakten Einstiegswand.
2100 m
Vom Gipfel über bezeichnetem AV-Steig (Michael Steiner Weg) kurz nach Süden ins sogenannte Weinschartl und weiter dem Steig folgend erst in der Ostflanke, später in der Westflanke und zum Schluss wieder etwas ansteigend in ca 1 Std. zurück zur Schmidt-Zabierow Hütte.
AV- Karte Loferer und Leoganger Steinberge Blatt Nr. 9
Im Juni und Juli beschert ein steiles Schneefeld und eine Randkluft im Einstiegsbereich der Route einen überaus alpinen Charakter. Dieses kann jedoch orographisch gesehen links über Schrofengelände umgangen werden. Beste Bedingungen sind meist im August und September anzutreffen.
Bei vorauskletternden Seilschaften bzw. für den Nachkletterer ist durch die eingelagerten Terrassen und Bändern mit vom Seil ausgelöstem Steinschlag zu rechnen. Unbedingte Helmpflicht!
Zustieg zur Schmidt-Zabierow Hütte: Vom Loferer Hochtal über den bezeichneten AV-Steig (Nr 601) in 2 Std. 30 Min. zur Schmidt-Zabierow Hütte.
06.08.2008
Adi Stocker
Kommentare
AW: Grosse Wehrgrubenspass
Die 5er-Stelle in der ersten SL ist wirklich ziemlich schwierig, da man mit schlechten Griffen auf Reibung traversieren muss. Man kann die Stelle aber zur Not A0 machen. Die 5er-Stelle in der 7. SL ist dafür nicht ganz so schwer.
Die Angabe die Route sei "für den Schwierigkeitsgrad gut abgesichert" sollte man nicht überbewerten. In den leichteren SL sind die Haken so weit auseinander, dass die Routenfindung teils schwierig ist.
Der viele Schotter in den Bändern kann sehr leicht zu Steinschlag führen. Bei Verhauern können dann durch das Seil schnell viele große Steine herunterkommen.
Die letzte SL kann man ohne Seil gehen, da es eh keine Haken gibt.
Mit einem 50m-Seil wird es in einigen SL schon sehr knapp. Besser ein 60m-Seil nehmen!