Dülfer/Fiechtl-Weg - Hochiss

Klettern
Leicht
(2)

Toureninfo

2. Seillänge
Diff.
Schwierigkeit 5-
Absicherung
AbsicherungMittel
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 375 m  /  400 Hm
4:30 Std.  /  6:30 Std.
Ausrichtung Nord
Ausrichtung Nord
Zustiegszeit
Zustiegszeit 1:00 Std.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 1:00 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Gebirge:
Berg:
Hochiss  (2299 m)
Charakter:

Diese Mehrseillängenroute hat etwas Historisches, denn sie nimmt einem mit auf eine Reise zurück ins Jahr 1911 auf den Spuren von Dülfer & Fiechtl.

Überall dort, wo der Schwierigkeitsgrad hoch ist, ist die Route gut mit vorhanden Material gesichert. Allerdings sind die Abstände teilweise etwas größer, sodass definitiv alpine Erfahrung und Wegfindung erforderlich ist. Die mobilen Sicherungen können einfach und gut platziert werden.

Die Kletterei wird im Mittenteil durch ein langes Band mit Gehgelände unterbrochen. Aber das macht nichts, denn die schwierigen Stellen mit Rissen sind wirklich wunderschön zum Freiklettern. Und die schwierigen Stellen zeugen vom großen Mut und Können der damaligen Erstbesteiger, insbesondere angesichts der damaligen Ausrüstung.

Die Route bietet viel Spaß für erfahrene AlpinistInnen, die eine historische Route schätzen.

Diese Route ist sicherlich eine der längsten Mehrseillängenrouten mit dem geringsten Kletterschwierigkeitsgrad im Rofangebirge.

Die Tour belohnt Kletterer nicht nur mit einer Zeitreise in die Zeit des Kletterns der Pioniere, sondern auch mit einem großartigen Ambiente einer Nordwand und einer wildromantischen Naturlandschaft am Fuße der Route. Alte Almen und ein beeindruckender Fernblick zum Guffert, Wilder Kaiser und den Rofan-Nordwänden runden das Erlebnis ab.

Hinweis: In heißen Wochen trocknet die Wand nach leichten Gewittern/Regenfällen relativ schnell aus, so dass eine Begehung am nächsten Tag teilweise problemlos möglich ist.

Genaue Routenbeschreibung:

siehe Topo & die zusätzliche Beschreibung bei den Fotos.

Erstbegeher / Erstbesteiger:

Erschließer: Johannes Dülfer & Hans Fiechtl am 21. September 1911

Erste dokumentierte Rotpunkt-Begehung inkl. sanfter Sanierung: Roland Laucher & Hanspeter Gärtner am 15. August 2024.

Seillänge: 

2 x 60 m

Expressschlingen: 

12

Klemmkeile: 

ein Satz Klemmkeile

Friends: 

ein Satz Friends

Ausrüstung:

2 x 60m Halbseile, 12 Expressschlingen, Friends & Keile, Helm, ggf. Hammer & Schlaghacken. Hammer & Schlaghacken sind aufgrund der Sanierung derzeit nicht erforderlich, allerdings kann sich das Hackenmaterial im Laufe der Jahre generell verschlechtern, so dass eine Mitnahme nicht schaden kann.

Bemerkung zu den Versicherungen:

Durch die Erschließungen der neuen Routen in dieser Wand, wurde diese Route somit nebenbei auch teilweise saniert. D.h. einige der gebohrten Stände der neuen Routen können nun als Stände oder als Zwischensicherung für diese Begehung verwendet werden. Dadurch ist der alpine Charakter der bestehenden Linie nicht verloren gegangen. Ganz im Gegenteil, dadurch lädt diese Route auch zum Wiederholen ein. Zudem gab es bis dato auch kein Topo dieser Route, sondern nur eine vage Beschreibung.

In der 3. Seillänge führte der original Weg gemäß alter Beschreibung über einen sehr brüchigen und nassen Abschnitt, den sie damals kriechend bewältigt haben. Durch unsere „neue Variante“ (mit kurzer Abkletter-Stelle) über die Route "HARA 110" wird dieser abschreckende Abschnitt deutlich entschärft.

Die 4.Seillänge: rustikaler Körperriss und Verschneidung - schwer abzusichern!

Wir haben auch ein paar neue Schlaghacken in der Tour hinzugefügt.

Ergänzung zur Schwierigkeit:

Wir bewerten die Ernsthaftigkeit der Route mit E2+ gemäß der "Wilden Kaiser Skala".

E2+: Aufgrund des soliden Umgangs mit mobilen Sicherungen und alpiner Wegfindung. Mobile Sicherungen können aber einfach ergänzt und gut platziert werden.

Zustieg zur Wand:

Von der Bergstation der Rofanseilbahn rechts vom Gschöllkopf vorbei und dem Weg in Richtung Hochiss folgen. Am Gamshals (Scharte wo der Klettersteig vom Spieljoch beginnt) steigt man in nordwestlicher Richtung zu den ersten Felsen, die sich am Grat Richtung Hochiss zeigen, auf. (vom Gamshals ca. 70 HM) Dann sieht man eine markante Edelstahltafel mit der Aufschrift "Abseilpiste Hochiss", 3m dahinter ist die erste Standplatzkette zum Abseilen.

Empfehlung für die Abseilpiste mit 2 x 60m Halbseile: Abseilstände von oben: Nr. 1, Nr. 2, Nr. 3 und Nr. 5, d.h. die Abseilstände Nr. 4 und Nr. 6 können übersprungen werden.

Am Ende der Abseilpiste ca. 100m in westlicher Richtung auf dem Band zum Einstieg gehen.

Der Beginn der Route ist deutlich erkennbar durch einen Bohrhacken in ca. 5m Höhe von der 1. Seillänge der Route "Alpine DNA". Der ursprüngliche Beginn der Route befand sich tatsächlich etwa 10 m oberhalb, beim zweiten Band, wo sich ein Schlaghacken befindet.

Siehe Topo für nähere Details.

Höhe Einstieg: 

2050 m

Abstieg:

Vom letzten Stand über den Grat zum Einstieg und über den Zustieg zurück zur Bergstation.

Im Notfall: Abseilen sofern möglich und sinnvoll und unter der Wand ganz nach Osten queren & absteigen. Dann über selten begangenen Steig zum Gamshals steil aufsteigen (tlw. 1, grasig, rutschig, Geröll). Es sind ein paar Wegspuren mit Erfahrung erkennbar, aber es gibt keine Wegmarkierungen.

Infostand: 

20.08.2024

Autor: 

Roland Laucher

Autor (Referenz): 

Ausgangspunkt / Anfahrt

Anreise / Zufahrt:

Auf der A12 nach Wiesing und weiter auf der B181 hinauf zum Achensee bis nach Maurach - rechts der Straße bei der Rofanseilbahn parken. Öffis: Mit der Bahn nach Jenbach und der Achenseebahn bis Maurach - mit der Seilbahn zur Bergstation.

Talort / Höhe:

Maurach am Achensee  - 950 m

Ausgangspunkt / Höhe:

Bergstation Rofanseilbahn  - 1831 m

Bilder (15)

1. Seillänge: Servus vom Start der Route, 
									V.l.n.r.: Hanspeter & Roland, 
										Foto: Roland Laucher

1. Seillänge: Servus vom Start der Route, V.l.n.r.: Hanspeter & Roland, Foto: Roland Laucher

1. Seillänge, 
									Roland startet los., 
										Foto: Hanspeter Gärtner

1. Seillänge, Roland startet los., Foto: Hanspeter Gärtner

2. Seillänge, 
									Hanspeter in Aktion beim Legen eines Friends/Cam (Klemmgerätes) in der zweiten Seillänge., 
										Foto: Roland Laucher

2. Seillänge, Hanspeter in Aktion beim Legen eines Friends/Cam (Klemmgerätes) in der zweiten Seillänge., Foto: Roland Laucher

2. Seillänge, 
									1. Quergang inkl. Abklettern., 
										Foto: Hanspeter Gärtner

2. Seillänge, 1. Quergang inkl. Abklettern., Foto: Hanspeter Gärtner

3. Seillänge, 
									1. Quergang inkl. Abklettern. Die Erstbegeher sind hier kriechend über den rechten sehr brüchigen und nassen Abschnitt gequert. Durch unsere „neue Variante“ (mit kurzer Abkletter-Stelle) über die Route "HARA 110" wird dieser abschreckende Abschnitt deutlich entschärft.
Und weiter vorne links erkennt man bereits den markanten großen Riss der 4. Seillänge. Man kann nun den Stand der Route "Fall Forward" verwenden (Vorteil: zwei Bohrhacken), welcher sich vorne links unterhalb am Band befindet (kurz Abklettern)., 
										Foto: Hanspeter Gärtner

3. Seillänge, 1. Quergang inkl. Abklettern. Die Erstbegeher sind hier kriechend über den rechten sehr brüchigen und nassen Abschnitt gequert. Durch unsere „neue Variante“ (mit kurzer Abkletter-Stelle) über die Route "HARA 110" wird dieser abschreckende Abschnitt deutlich entschärft. Und weiter vorne links erkennt man bereits den markanten großen Riss der 4. Seillänge. Man kann nun den Stand der Route "Fall Forward" verwenden (Vorteil: zwei Bohrhacken), welcher sich vorne links unterhalb am Band befindet (kurz Abklettern)., Foto: Hanspeter Gärtner

5. Seillänge, 
									2. Quergang: langes Band mit Gehgelände, 
										Foto: Roland Laucher

5. Seillänge, 2. Quergang: langes Band mit Gehgelände, Foto: Roland Laucher

8. Seillänge, 
									Es wird wieder steiler. Hanspeter in einer schönen Platte am Start. Danach wird es wieder leichter und nach insgesamt 55m macht man einen Köpfelstand am größten Felsblock., 
										Foto: Roland Laucher

8. Seillänge, Es wird wieder steiler. Hanspeter in einer schönen Platte am Start. Danach wird es wieder leichter und nach insgesamt 55m macht man einen Köpfelstand am größten Felsblock., Foto: Roland Laucher

9. Seillänge: Routenverlauf, 
									Der Routenverlauf ist nicht sofort ersichtlich. Auf dem Foto ganz Links sieht man den Stand von der Route "Alpine DNA". Der Stand von der Dülfer/Fiechtl-Route ist in Bild-Mitte zu finden.
Am besten klettert man vom Köpfelstand leicht linkshaltend hinauf zum Band. Nach ca. 15m vom Köpfelstand findet man nach dem Band an der Felswand einen Bohrhacken (gut ersichtlich, dient vorwiegend als Wegweiser und Verringerung der Seilreibung!) und einen alten Schlaghacken auf dem vorgelagerten Sockel (schwer ersichtlich). Um die Seillreibung zu verringern die Expressschlinge am Bohrhacken unbedingt verlängern und am Besten den alten Schlaghacken aushängen. Nach dem Bohrhacken geht es über den Sockel rechtshaltend zum Stand., 
										Foto: Hanspeter Gärtner

9. Seillänge: Routenverlauf, Der Routenverlauf ist nicht sofort ersichtlich. Auf dem Foto ganz Links sieht man den Stand von der Route "Alpine DNA". Der Stand von der Dülfer/Fiechtl-Route ist in Bild-Mitte zu finden. Am besten klettert man vom Köpfelstand leicht linkshaltend hinauf zum Band. Nach ca. 15m vom Köpfelstand findet man nach dem Band an der Felswand einen Bohrhacken (gut ersichtlich, dient vorwiegend als Wegweiser und Verringerung der Seilreibung!) und einen alten Schlaghacken auf dem vorgelagerten Sockel (schwer ersichtlich). Um die Seillreibung zu verringern die Expressschlinge am Bohrhacken unbedingt verlängern und am Besten den alten Schlaghacken aushängen. Nach dem Bohrhacken geht es über den Sockel rechtshaltend zum Stand., Foto: Hanspeter Gärtner

9. Seillänge, 
									Der Stand mit zwei Schlaghacken (neueres Modell) und einem mobilen Friend/Cam., 
										Foto: Roland Laucher

9. Seillänge, Der Stand mit zwei Schlaghacken (neueres Modell) und einem mobilen Friend/Cam., Foto: Roland Laucher

10. Seillänge, 
									Hanspeter startet in den tollen ersten Riss und freut sich auf das Legen von Friends/Cams. Dann geht die Linie nach rechts, an der Schlüsselstelle findet man zwei alte Schlaghacken und einen neuen von uns., 
										Foto: Roland Laucher

10. Seillänge, Hanspeter startet in den tollen ersten Riss und freut sich auf das Legen von Friends/Cams. Dann geht die Linie nach rechts, an der Schlüsselstelle findet man zwei alte Schlaghacken und einen neuen von uns., Foto: Roland Laucher

10. Seillänge, 
									Roland freut sich über die tolle abschließende Seillänge, wo man auch einige mobile Sicherungen einfach ergänzen kann., 
										Foto: Hanspeter Gärtner

10. Seillänge, Roland freut sich über die tolle abschließende Seillänge, wo man auch einige mobile Sicherungen einfach ergänzen kann., Foto: Hanspeter Gärtner

10. Seillänge: Standplatz, 
									Um diesen toll platzierten Standplatz mit solider Sicherung nutzen zu können, haben wir wie auf dem Bild ersichtlich einen Bohrhacken gesetzt. Zusätzlich kann noch eine mobile Sicherung angebracht werden., 
										Foto: Roland Laucher

10. Seillänge: Standplatz, Um diesen toll platzierten Standplatz mit solider Sicherung nutzen zu können, haben wir wie auf dem Bild ersichtlich einen Bohrhacken gesetzt. Zusätzlich kann noch eine mobile Sicherung angebracht werden., Foto: Roland Laucher

10. Seillänge: Edelweiß, 
									Beim Ausstieg aus der Route finden wir auf dem Grat noch ein paar wunderschöne Alpen-Edelweiß., 
										Foto: Roland Laucher

10. Seillänge: Edelweiß, Beim Ausstieg aus der Route finden wir auf dem Grat noch ein paar wunderschöne Alpen-Edelweiß., Foto: Roland Laucher

10. Seillänge: Servus vom Ende der Route , 
									Glücksmomente am Ausstieg der Klettertour, v.l.n.r.: Hanspeter & Roland., 
										Foto: Roland Laucher

10. Seillänge: Servus vom Ende der Route , Glücksmomente am Ausstieg der Klettertour, v.l.n.r.: Hanspeter & Roland., Foto: Roland Laucher

Panorama vom Gipfel Hochiss, 
									Hier ist auch der Zustieg vom Gamshals über den Grasrücken des Hochiss zum Einstieg der Route (Abseilpiste) sehr gut erkennbar., 
										Foto: Roland Laucher

Panorama vom Gipfel Hochiss, Hier ist auch der Zustieg vom Gamshals über den Grasrücken des Hochiss zum Einstieg der Route (Abseilpiste) sehr gut erkennbar., Foto: Roland Laucher

Kommentare

Neuer Kommentar
Zum Verfassen von Kommentaren bitte anmelden oder registrieren.

Nach oben