Dülfer/Fiechtl-Weg - Hochiss
Toureninfo
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Diese Mehrseillängenroute hat etwas Historisches, denn sie nimmt einem mit auf eine Reise zurück ins Jahr 1911 auf den Spuren von Dülfer & Fiechtl.
Überall dort, wo der Schwierigkeitsgrad hoch ist, ist die Route gut mit vorhanden Material gesichert. Allerdings sind die Abstände teilweise etwas größer, sodass definitiv alpine Erfahrung und Wegfindung erforderlich ist. Die mobilen Sicherungen können einfach und gut platziert werden.
Die Kletterei wird im Mittenteil durch ein langes Band mit Gehgelände unterbrochen. Aber das macht nichts, denn die schwierigen Stellen mit Rissen sind wirklich wunderschön zum Freiklettern. Und die schwierigen Stellen zeugen vom großen Mut und Können der damaligen Erstbesteiger, insbesondere angesichts der damaligen Ausrüstung.
Die Route bietet viel Spaß für erfahrene AlpinistInnen, die eine historische Route schätzen.
Diese Route ist sicherlich eine der längsten Mehrseillängenrouten mit dem geringsten Kletterschwierigkeitsgrad im Rofangebirge.
Die Tour belohnt Kletterer nicht nur mit einer Zeitreise in die Zeit des Kletterns der Pioniere, sondern auch mit einem großartigen Ambiente einer Nordwand und einer wildromantischen Naturlandschaft am Fuße der Route. Alte Almen und ein beeindruckender Fernblick zum Guffert, Wilder Kaiser und den Rofan-Nordwänden runden das Erlebnis ab.
Hinweis: In heißen Wochen trocknet die Wand nach leichten Gewittern/Regenfällen relativ schnell aus, so dass eine Begehung am nächsten Tag teilweise problemlos möglich ist.
siehe Topo & die zusätzliche Beschreibung bei den Fotos.
Erschließer: Johannes Dülfer & Hans Fiechtl am 21. September 1911
Erste dokumentierte Rotpunkt-Begehung inkl. sanfter Sanierung: Roland Laucher & Hanspeter Gärtner am 15. August 2024.
2 x 60 m
12
ein Satz Klemmkeile
ein Satz Friends
2 x 60m Halbseile, 12 Expressschlingen, Friends & Keile, Helm, ggf. Hammer & Schlaghacken. Hammer & Schlaghacken sind aufgrund der Sanierung derzeit nicht erforderlich, allerdings kann sich das Hackenmaterial im Laufe der Jahre generell verschlechtern, so dass eine Mitnahme nicht schaden kann.
Durch die Erschließungen der neuen Routen in dieser Wand, wurde diese Route somit nebenbei auch teilweise saniert. D.h. einige der gebohrten Stände der neuen Routen können nun als Stände oder als Zwischensicherung für diese Begehung verwendet werden. Dadurch ist der alpine Charakter der bestehenden Linie nicht verloren gegangen. Ganz im Gegenteil, dadurch lädt diese Route auch zum Wiederholen ein. Zudem gab es bis dato auch kein Topo dieser Route, sondern nur eine vage Beschreibung.
In der 3. Seillänge führte der original Weg gemäß alter Beschreibung über einen sehr brüchigen und nassen Abschnitt, den sie damals kriechend bewältigt haben. Durch unsere „neue Variante“ (mit kurzer Abkletter-Stelle) über die Route "HARA 110" wird dieser abschreckende Abschnitt deutlich entschärft.
Die 4.Seillänge: rustikaler Körperriss und Verschneidung - schwer abzusichern!
Wir haben auch ein paar neue Schlaghacken in der Tour hinzugefügt.
Wir bewerten die Ernsthaftigkeit der Route mit E2+ gemäß der "Wilden Kaiser Skala".
E2+: Aufgrund des soliden Umgangs mit mobilen Sicherungen und alpiner Wegfindung. Mobile Sicherungen können aber einfach ergänzt und gut platziert werden.
Von der Bergstation der Rofanseilbahn rechts vom Gschöllkopf vorbei und dem Weg in Richtung Hochiss folgen. Am Gamshals (Scharte wo der Klettersteig vom Spieljoch beginnt) steigt man in nordwestlicher Richtung zu den ersten Felsen, die sich am Grat Richtung Hochiss zeigen, auf. (vom Gamshals ca. 70 HM) Dann sieht man eine markante Edelstahltafel mit der Aufschrift "Abseilpiste Hochiss", 3m dahinter ist die erste Standplatzkette zum Abseilen.
Empfehlung für die Abseilpiste mit 2 x 60m Halbseile: Abseilstände von oben: Nr. 1, Nr. 2, Nr. 3 und Nr. 5, d.h. die Abseilstände Nr. 4 und Nr. 6 können übersprungen werden.
Am Ende der Abseilpiste ca. 100m in westlicher Richtung auf dem Band zum Einstieg gehen.
Der Beginn der Route ist deutlich erkennbar durch einen Bohrhacken in ca. 5m Höhe von der 1. Seillänge der Route "Alpine DNA". Der ursprüngliche Beginn der Route befand sich tatsächlich etwa 10 m oberhalb, beim zweiten Band, wo sich ein Schlaghacken befindet.
Siehe Topo für nähere Details.
2050 m
Vom letzten Stand über den Grat zum Einstieg und über den Zustieg zurück zur Bergstation.
Im Notfall: Abseilen sofern möglich und sinnvoll und unter der Wand ganz nach Osten queren & absteigen. Dann über selten begangenen Steig zum Gamshals steil aufsteigen (tlw. 1, grasig, rutschig, Geröll). Es sind ein paar Wegspuren mit Erfahrung erkennbar, aber es gibt keine Wegmarkierungen.
20.08.2024
Roland Laucher
Ausgangspunkt / Anfahrt
Auf der A12 nach Wiesing und weiter auf der B181 hinauf zum Achensee bis nach Maurach - rechts der Straße bei der Rofanseilbahn parken. Öffis: Mit der Bahn nach Jenbach und der Achenseebahn bis Maurach - mit der Seilbahn zur Bergstation.
Maurach am Achensee - 950 m
Bergstation Rofanseilbahn - 1831 m
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