Deye-Peters - Gamsmutterturm Nordkante
Toureninfo
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Die Nordkante des Gamsmutterturms, besser bekannt als Deye-Peters, ist eine der wenigen, über die Region hinaus bekannten Touren der Julischen Alpen. Das liegt daran, dass die Route in Walter Pauses Alpinklassiker „Im extremen Fels“ als Tour Nr. 90 zu finden ist. Anmerkung für Pause-Touren-Sammler: Nr. 91, die „Spik-Direkte Nordwand“ ist nur wenige Kilometer entfernt.
Abgesehen davon handelt es sich bei der Route um eine ausgesprochen schöne und abwechslungsreiche Kletterei. Im unteren Teil der Route dominiert Verschneidungs- und Kaminkletterei, oben weiter mischt sich auch Wandkletterei dazu. Der Fels ist durchwegs fest und kletterfreundlich, was in den Julischen Alpen an ein kleines Weltwunder grenzt. In Kombination mit dem fordernden Abstieg ergibt sich ein anspruchsvolles Bergerlebnis.
Idealerweise klettert man die Route im Spätsommer nach einer trockenen Schönwetterperiode, der untere Teil kann sonst unangenehm sein. Außerdem ist ein schneearmer Winter von Vorteil, da der kürzeste Abstieg über die Nordost-Schlucht (Gola Nord-Est) schneefrei sein sollte. Im Zweifelsfall Steigeisen einpacken.
Allgemeines: Die Zustiegszeit zur Wand von 2 Stunden lässt sich nur realisieren, wenn man ein E-Bike hat und bis zur Liftstation des Rifugio Pellarini fährt. Alternativ kann man am schönen Rifugio Pellarini übernachten Zustiegszeit zur Hütte 2,5-3 Stunden). Die Hütte ist ein idealer Ausgangspunkt für zahlreiche andere schöne Klettertouren, wie etwa die „Krobath-Metzger“ im Kaltwassertal (/).
Siehe Topo!
Adolf Deye und Rudolf „Rudl“ Peters, 16. /17.08.1929
2 x 60 m
Komplette Alpinkletterausrüstung
alpin; Haken als Zwischensicherungen an den schwierigen Stellen, R3; Stände meist gebohrt, sonst zumindest 2 Normalhaken. In der 10 Meter langen A0/7a-Länge stecken viele, qualitativ gute Haken.
5+/A0 oder 8
Von der Parkmöglichkeit parallel zur Straße (ca. 860m, Brücke über die Straße bzw. Einfahrt zur Agritur Prati Oitzinger) geht/fährt man über die Forststraße mit der Wegnummer 616 zum Lifthäuschen der Seilbahn des Rifugio Pellarini (mit dem E-Bike ca. 30min). Nun über den teils versicherten Steig (noch immer Weg Nr. 616) steil in ca. 45 Minuten zum Rifugio Pellarini (1499m). Nun den 616er Weg weiter in westlicher Richtung (Richtung Sella Nabois). Nach etwa 700 Metern quert man nun weglos in südlicher Richtung zum Wandfuß, wobei man schließlich auf das Schneefeld trifft. Nun steigt man entweder über eine der beiden Sportkletterrouten ein (45 Minuten von der Hütte; gut zum einklettern!) oder steigt links über das steiler werdende Schneefeld zum Geröllband auf.
1800 m
Grundsätzlich gibt es mehrere Möglichkeiten:
a.) Abstieg über die Nordost-Schlucht (Gola NE) des Wischberg: Diese Variante ist die kürzeste. Vom Götterband quert man nach Westen (rechts) und gelangt in die Schlucht. Diese ist teilweise mit kurzen Klettersteigpassagen versichert. Gleich bei der Einmündung vom Götterband in die Schlucht beginnt (Blickrichtung Hütte) rechts ein Versicherter Abschnitt. Der Weg durch die NO- Schlucht verlangt Aufmerksamkeit und Konzentration- Absturzgefahr! Markierungen und Seilversicherungen sind ständigem Schneedruck ausgesetzt und können beschädigt sein. Nach schneereichen Wintern kann lange Schnee liegen- Steigeisen und Pickel mitnehmen! Abstiegszeit bis zur Hütte ca. 2,5 bis 3 Stunden.
b.) Abstieg über das Kaltwassertal: Vom Götterband noch noch weiter Richtung Gipfel zum folgenden Geröllband. Dieses etwas abschüssige Band nach links bis zum Ansatz des „Finger“ (Turm; Ago dei Camosci, 2440m). Hier trifft man auf den Anita-Goitan-Steig. Über diesen in östliche Richtung bis zur Kalswasserscharte (Forcella die Riofreddo, 2240m), diese absteigen in Kaltwassertal und über die Carnizza- Scharte (Sella Carnizza, 1767m) zurück zum Rifugio Pellarini.
c.) Aufstieg zum Gipfel und Abstieg nach Süden: Vom Götterband klettert man zum Gipfel. Von hier in westlicher Richtung in die Scharte zwischen Hoher Gamsmutter und Gamsmutterturm. Nun durch die Schlucht nach Süden zum Anita-Goitan-Steig. Auf diesem nach Westen, bis man zur Weggabelung entweder zum Wischberg oder zur Corsi-Hütte gelangt. Theoretisch könnte man nochmals zur Nordost-Schlucht gelangen und über diese zur Pellarini-Hütte absteigen. Oder man steigt nach Süden zur derzeit geschlossenen Corsi-Hütte (Rifugio Corsi; Winterraum vorhanden; 1874m, Stand 2022) ab. Von dieser kann man über die Wege 526 und 528 ins Seebachtal (Val Rio del Lago) absteigen. Diese Variante ist eher eine Notvariante, zum Beispiel bei viel Schnee in der Nordost-Schlucht oder wenn man im Seebachtal abgeholt wird.
05.08.2022
Hannes Haberl
Ausgangspunkt / Anfahrt
Von Tarvis auf der Bundesstraße SS 13nach Valbruna (Wolfsbach). Auf der Straße ins Tal bis zu einer Parkmöglichkeit parallel zur Straße (ca. 860m, Brücke über die Straße bzw. Einfahrt zur Agritur Prati Oitzinger) folgen.
PP bei Brücke - 860 m
Valbruna (Woflsbach) - 807 m
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