Comici-Fabjan - Kaltwasser-Gamsmutter Nordostkante

Die Comici-Fabjan, in Kärnten auch als Comici-Kante bekannt, ist eine klassische Julische Alpintour. Klassisch bedeutet, dass sie für den Schwierigkeitsgrad recht fordernd ist und dass der Fels kein Dachsteinkalk ist. Gerade in den leichteren Längen liegen lose Steine herum. Die schwierigeren Längen sind recht kompakt und lassen sich gut absichern. Insgesamt stecken in der Route wenige Haken, oft, gerade im oberen Teil, muss man auch die Stände selbst einrichten.

Vor einigen Jahren wurde die Tour von der österreichischen Bergrettung mit Bohrhaken saniert, jedoch wurden diese von den Italienern mit wenigen Ausnahmen wieder herausgeschlagen/abgeflext. Jedoch dienen sie oft als Orientierungshilfe bzw. kann man manche mit einem Klemmkeil als Zwischensicherung oder Standerweiterung verwenden. Haken und Hammer sollte man auf jeden Fall mitführen.

In Summe handelt es sich aufgrund der Kletterlänge, des wilden Charakters, des langen Zu- und Abstiegs um eine fordernde Tour, die man nicht unterschätzen sollte. Für Fans und Kenner der Julischen Alpen ein absolutes Muss, Zugereiste sollten sich erst mit dem Fels vertraut machen. Benachbarte Touren, wie etwa die Deye-Peters oder die Krobath-Metzgerhaben deutlich besseren Felsen.

Die Orientierung ist im allgemeinen nicht sehr schwierig, wenn man sich an das Topo hält. Etwas ungut ist die 2. Seillänge der Querung, da dort keine Haken stecken und man nicht in Sichtweite ist.

Siehe Topo!

Emilio Comici und Giordano Bruno Fabjan, 29.06.1929

Komplette Alpinkletterausrüstung, Satz Friends bis Größe 3; Satz Keile, ausreichend langes Schlingenmaterial, Hammer zum Nachschlagen und 5 Haken (Drehmoment- und Messerhaken)

alpin; Haken als Zwischensicherungen an den schwierigen Stellen, R4: Schwer abzusichern, mit schlechten oder unzuverlässigen und weit entfernten Zwischensicherungen, die nur einen kurzen Sturz halten würden. Lange zwingende Kletterpassagen. Potentielle Sturzlänge beträgt bis zu 15 m mit der Möglichkeit, dass Zwischensicherungen herausbrechen. Sturz hat wahrscheinlich Verletzungen zur Folge.

Von der Parkmöglichkeit parallel zur Straße bzw. am Parkplatz (ca. 860m, Brücke über die Straße bzw. Einfahrt zur Agritur Prati Oitzinger) geht/fährt man über die Forststraße mit der Wegnummer 616 zum Lifthäuschen der Seilbahn des Rifugio Pellarini (mit dem E-Bike ca. 30min). Nun über den teils versicherten Steig (noch immer Weg Nr. 616) steil in ca. 45 Minuten zum Rifugio Pellarini (1499m). Kurz nach der Hütte zweigt der Weg Nr.618 nach links zur Carnizza-Scharte (Sella Carnizza) ab, der der Übergang ins Kaltwassertal ist. Bevor der Steig steil wird, quert man nach rechts ins offene Gelände aus und steigt weglos zum Wandfuss über Felshalden und schlussendlich über eine Schuttmoräne auf. Von der Hütte ca. 30-40 Minuten.

Die Zustiegszeit zur Wand von knapp 2 Stunden lässt sich nur realisieren, wenn man ein E-Bike hat und bis zur Liftstation des Rifugio Pellarini fährt. Alternativ kann man am schönen Rifugio Pellarini übernachten.  Zustiegszeit zur Hütte zu Fuss 2,5-3 Stunden). Die Hütte ist ein idealer Ausgangspunkt für zahlreiche andere schöne Klettertouren, wie etwa die „Krobath-Metzger“ im Kaltwassertal.

Grundsätzlich gibt es mehrere Möglichkeiten:

a.) Abstieg über das Kaltwassertal: Gängige Variante. Vom Götterband (Steinmänner) nach Osten (links), bis das ausgeprägte Götterband endet. Hier befindet man sich nun in der Ostwand des Berges und blickt ins Kaltwassertal. Rechts in der Wand befindet sich direkt neben dem Band der erste Abseilstand (2 Normalhaken mit Seil und Rapid-Gliedern). Nun seilt man 5 mal ab (siehe Topo) und gelangt so ins Kaltwassertal. Abseilen mittels Doppelseil jeweils zwischen 50 und 55 Meter. Die Stände sind mit roten Punkten markiert!

Vom Wandfuss im Kaltwassertal steigt man den markierten Weg Anita Goitan (A.G.627, rote Punkte, grauslicher Schutt zu Beginn) ab. Er führt der Wand entlang nach links, dann wieder über den 618 Weg etwa 100 HM hinauf zur Carnizza- Scharte (Sella Carnizza, 1767m) und zurück zum Rifugio Pellarini. Im Bereich der Scharte gibt es Stahlseilversicherungen. Dauer: Vom Ausstieg der Tour bis zur Hütte ca. 2,5 Stunden.

b.) Abstieg über die Nordost-Schlucht (Gola NE) des Wischberg: Diese Variante ist eine weiteres kleines Abenteuer, teils sehr ausgesetzt und erfordert absolute Trittsicherheit. Außterdem erst spät im Jahr machbar, da oft noch Schnee liegt. Vom Götterband quert man nach Westen (rechts) und quert dabei die Innominata (dt. Kleinspitz, Stahlseilversicherung bzw. Bohrhaken) bzw. den Gamsmutterturm (Torre delle Madri dei Camosci). So gelangt man in die Schlucht. Diese ist teilweise mit kurzen Klettersteigpassagen versichert. Gleich bei der Einmündung vom Götterband in die Schlucht beginnt (Blickrichtung Hütte) rechts ein Versicherter Abschnitt. Der Weg durch die NO-Schlucht verlangt Aufmerksamkeit und Konzentration - Absturzgefahr! Markierungen und Seilversicherungen sind ständigem Schneedruck ausgesetzt und können beschädigt sein. Nach schneereichen Wintern kann lange Schnee liegen- Steigeisen und Pickel mitnehmen! Abstiegszeit bis zur Hütte ca. 3-3,5 Stunden.