Blaueisumrahmung
Toureninfo
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Das Blaueis im Kar unterhalb des Hochkalters ist der nördlichste Gletscher der Alpen. Durch die geschützte Lage im hintersten Winkel zwischen den hohen Steilflanken konnte sich der Gletscher trotz der geringen Seehöhe bis heute halten. Die Blaueisumrahmung führt über die schroffen Felszacken um den kleinen Gletscher herum und ist neben der Watzman Ostwand einer der alpinen Klassiker in den Berchtesgadener Alpen!
Siehe Topo.
Man folgt der Route durch die Nordostwand (6 Seillängen, Stellen 4, aber meist um 3, siehe extra Topo) hinauf auf die Schärtenspitze. Von dort nur kurz den Klettersteig etwas hinunter, dann links zum Weg der in die Eisbodenscharte (2049 m) führt. Diesem Pfad, tlw. Stahlseilversicherungen bis in die Eisbodenscharte folgen. Von der Scharte im Schutt zum Vorbau (Steinmänner), diesen an der rechten Kante überklettern und im leichten Gelände zum Beginn einer Rinne. Links oder deutlich besser rechts der Rinne aufwärts (1-2 und gehen) bis man oben - in der Höhe von Türmchen rechts vom ersten Turm - auf ein breiteres Band kommt (einige Steinmänner auf dem Band). Auf diesem, teilweise ausgesetz, an der Ostseite um den ersten Turm herum. Man kommt unter die Scharte zwischen ersten und zweiten Turm (Drahtschlingen-Sanduhr und Haken). Dort aufwärts in die Scharte (2-3) und links hinauf zum AV-Ring. Vom Ring auf dem Grat (3) zu einer Platte mit AV-Ring, noch etwas weiter zum AV-Ring rechts von einem Zacken an einer Wand. Vom Ring nach rechts leicht ansteigend zu einem Band (3) und auf diesem scharf links zum AV-Ring. Vom Ring etwas nach links, dann aber gerade weiter hinauf (4) zum AV-Ring, links vom Ring an Rissspur gerade zum Standplatz (AV-Ring) unterhalb des Spaltes. Zuerst an der linken Kante hinauf zum altem Ringhaken (evtl. mit Fixkeil), dort dann zum freistehenden Pfeiler spreizen und kurz komplett an den Pfeiler. Vom Pfeilerkopf bei leichtester Möglichkeit wieder an die linke Wand (Haken) und dort steil hinauf zum AV-Ring. Im leichten Gelände (2) auf den 2. Turm, an der Rückseite hinunter und an der Ostseite an Zacken (2), dann auf Bändern etwas aufsteigen. Bei einem Flachstück wechselt man auf die Westseite und geht im Schutt leicht absteigend um eine Kante. Noch vor einer tiefen Rinne steigt man im gestuften Gelände (2) höher, hält sich oben rechts und erreicht so den 3ten Turm (2). An der Rückseite absteigen (Steinmänner), dann steiler (2) hinunter, unten hinauf zu einem Felsspalt und durch diesen auf die Ostseite. Man steht vor einem Kamin mit 2 Klemmblöcken. Entweder im Kamin (4) oder rechts bei Haken (4+) aufwärts und oben dann links auf dem Grat (2) weiter. Stand an Köpfl. Das Gelände wird flacher, man erreicht die Blaueisspitze (2481 m, Gipfelkreuz). Vom Kreuz auf Pfadspuren absteigen (meist gehend) bis man in die Blaueisscharte kommt (ca. 2400 m). Dort bei einer weißen Markierung links (Südseite) in einer Rinne aufwärts 1-2, die Rinne wird etwas schmaler (2, Kaminrinne). Danach leicht rechtshaltend, dann aber wieder links im Kantenbereich aufwärts (immer 1-2; aber nicht nach rechts in die gelbliche große Rinne). Oben dann rechtshaltend, man kommt in eine Rinne und an deren rechten Kante klettert man gestuft (1-2) bis zum Gipfelkreuz des Hochkalters (2607 m).
Nordostwand Schärtenspitze: Brandstein im Jahr 1925 (solo)
Nordgrat auf die Blaueisspitze: W. von Frerichs und R. von Below im Jahr 1899
1 x 50 m
8
Grundsort.
1 X 50 m Seil, 8 Expressschlingen, Klemmkeile Grundsortiment
Die Nordostwand der Schärtenspitze ist sehr gut abgesichert - der Rest der Umrahmung ist ein alpines Abenteuer (beim zweiten Turm sind die Standplätze mit AV-Ringen ausgestattet, dazwischen nur vereinzelt historische Haken).
Eine Passage 4+, mehrere Passagen 4 - das Meiste ist aber 1-2 und Gehen.
Auf dem markierten Wanderweg über die Schärtenalm in ca. 2 Stunden zur Blaueishütte. Von der Blaueishütte dem Wegweiser in Richtung Steinberg folgen. Man kommt zum Fuß der Plattenwand (dort Helm aufsetzen) und folgt dann dem Steig durch die Platten in Richtung Steinberg. In einer Schuttpassage (Steinmann) zweigt man rechts zur Scharte unter der Schärtenspitze ab. Am Ende klettert man steiler (2-3, tlw. Klebehaken) ca. 100 m hinauf in die Scharte.
Vom Gipfel des Hochkalters auf dem markierten Steig in Richtung Blaueishütte. Man überquert den Kleinkalter. Vor dem "Schönen Fleck" ist eine kurze (15 m) hohe Wandstufe, die man entweder abklettern (3) oder abseilen (AV-Ring) muss. Unterhalb eines Sattels (markanter Wegweiser) muss man östlich steil an Platten mit Latschen hinunter ins Kar klettern (2, ca. 80 m). Im Kar den Markierungen abwärts bis zur Blaueishütte folgen, von der Hütte auf dem Aufstiegsweg zurück ins Tal.
Anm.: Bei unsicherem Wetter auf dem Gipfel steigt man besser südlich ins Ofental ab (man ist bei dieser Variante deutlich schneller im Gehgelände). Im Schutt dann das Ofental hinunter bis nach Hintersee und entlang der Straße zurück zum Hüttenparkplatz.
Alpenvereinskarte Bayern Nr. 20, Lattengebirge, Reiteralm
Vom Tal aus eine sehr anstrengende Angelegenheit - besser man nächtigt auf der Blaueishütte (urige Kletterhütte, man kann ja am Anreisetag noch was klettern).
Die Tour erfordert etwas Spürsinn für die richtige Route im leichten Gelände - sehr oft sieht man aber Steinmänner die den Weg weisen. Die Route ist aber gut zu finden.
Bei Nässe oder gar Schneelage ist die Tour nicht zu empfehlen, auch sollte man einen wetterstabilen Tourentag auswählen.
Wer den Steinberg (vor der Nordostwand der Schärtenspitze) und den Rotpalfen (beim Abstieg) noch mitnimmt, kommt auf 6 Gipfel.
Anm.: Die "original" Blaueisumrahmung geht von der Schärtenalm (1362 m) direkt zum Steinberg (Steig) und von dort zur Nordostwand der Schärtenspitze. Der Grat zwischen Steinberg und Schärtenspitze wird aber nur selten begangen, man steigt den Wanderweg etwas ab und dann beim Schuttfeld zur Scharte unter der Nordostwand auf.
Axel Jentzsch-Rabl
Ausgangspunkt / Anfahrt
Von Berchtesgaden auf der Bundesstraße Richtung Westen 7.5 km nach Ramsau. Die Bundesstraße nach links verlassen und durch den Ort Ramsau durch. Weiter den Wegweisern Richtung Hintersee folgen. Am Gasthof Datzmann vorbei und nach 500 m erreicht man den Parkplatz "Staatsstraße" auf der rechten Seite.
Öffis: Mit der Bahn nach Berchtesgaden und mit dem Bus zum Hintersee.
Ramsau b. Berchtesgaden - 670 m
Wanderparkplatz an der Staatsstraße - 780 m
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