Auf leisen Sohlen - Karwendel
Toureninfo

Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Alpine, lange Route mitten im malerischen Hinterautal. Die schweren Passagen sind mit Bohrhaken gut abgesichert, dazwischen sind aber auch weite Abstände. Beim Klettern muss man sich auf den Fels konzentrieren - nicht jeder Griff ist fest. Am Standplatz hat man Zeit, die schöne Aussicht in Richtung Lafatscher und Isar-Ursprung zu genießen. Wer das Abenteuer beim Klettern sucht, der hat die Chance, das Abenteuer bei dieser Route zu finden.
Siehe Topo. Nach dem ersten Standplatz geht die Route " Isarflüstern " weiter gerade hinauf. Danach schwungvolle kleinere Dachpassagen und Platten - aber auch durchaus rustikale Kletterpassage an nicht immer ganz festem Fels..
Christoph Martin, Ricarda Spiecker am 20.Juni 2008
2 x 60 m
10
keine
keine
60 m Doppelseil oder mehr, 10 Expressschlingen, Bandschlingen. Klemmkeile lassen sich kaum vernünftig anwenden.
Nur in den schwierigen Stellen mit Borhaken gut aber nicht übertrieben abgesichert, in den leichteren Passagen weite Abstände.
Stelle 7-/7 beim Überhang, unten 7- und 6+. Am "anstrengendsten" ist die Seillänge in der Plattenrinne unter der Schlüsselstelle (brüchig und etwas grasig).
Parkplatz in Scharnitz. Mit dem Rad in das Hinterautal etwa 12 km bis kurz vor den Isar-Ursprung. Auf der linken Seite befindet sich unterhalb des Tratenköpfls die große Plattenflucht. Die Schuttrampe etwa ¼ Std. hinauf und oberhalb der Latschen rechts 200 m am Fels entlang zum Einstieg (Schlagbohrhaken). Weiter rechts befindet sich der riesige, helle Felsausbruch, der gut zu erkennen ist.
Achtung: Es ist ein Fahrrad für den Zustieg erforderlich - wer zu Fuß geht, braucht vermutlich die doppelte Zustiegszeit.
1130 m
Die komplette Route abseilen - siehe Abseilstellen im Topo. Mit 60 m Doppelseil kommt man in ca. 1,5 Stunden wieder zum Einstieg (den Ersten an den flachen Seillängen ablassen, der Zweite seilt ab). Das Band in der Mitte klettert/geht man am besten (gesichert) zum unteren, bekannten Standplatz.
Info Erstbegeher: Alternativ die auffällige Geröllrampe (bei der 7ten Seillänge) in der Mitte bis zum Ende absteigen und dort 25 m abseilen (Abseilhaken vorhanden)
Die Route ist nichts für Plaisirkletter, ist aber ein guter Einstieg in das alpine Abenteuerklettern. Bei manchen Standplätzen steckt nur 1 Bohrhaken - siehe Topo. Auch der Fels ist nicht immer ganz fest, der Vorsteiger sollte also etwas Alpin-Kletter-Erfahrung haben.
Aufgrund der Südwest-Ausrichtung und des plattigen Felses ist die Route relativ schnell trocken. Ideal ist das Frühjahr (z. B. nach einer Skitour im Roßloch) oder der Spätherbst.
Achtung: Einige leichtere Seillängen sind länger als 60 m (siehe Topo), der Seilzweite muss in diesem Fall gleichzeitig nachsteigen (oder man hat ein 70 m Doppelseil), dies geht in der Regel recht gut.
14.10.2019
Axel Jentzsch-Rabl
Kommentare
AW: Auf leisen Sohlen - Karwendel
Im Panico-Buch Karwendel steht, dass die Tour sehr schnell trocknen würde - über Nacht trocknen reicht offensichtlich nicht: Gestern hat es geregnet und heute hätte ich an der Schlüsselseillänge meine Flasche nachfüllen können... Die Route war leider viel zu nass zum Durchsteigen. Kann mir nicht vorstellen, dass sie Morgen schon gehen würde - lieber länger warten.
Übrigens entsteht links davon eine neue Route, die bis dato in einer Verschneidung aufhört. Wenn man dem Topo nach dem Quergang zu weit folgt, verirrt man sich sehr leicht in diese Nachbarroute! Man steigt also in der Traverse nicht beim Abseilstand mit zwei Bohrhaken und Ring, sondern richtig ist man, wenn man an dem einen Bohrhaken mit Schraubglied/Maillon rapide aufsteigt!
Konnte zwar nur die halbe Tour machen, aber hat schon Freude bereitet.
Nur könnte ich "beste Absicherung" nicht unterschrieben - hier und da gibt es 10m Run-Outs.
Aber vielen Dank für die hilfreichen Ergänzungen zum Topo und Abstieg!
AW: Auf leisen Sohlen
Herrliche Tour, beste Absicherung, knieschonender Zu- und Abstieg (8xabseilen), ideal für kühlere oder wolkige Tage. Auch die leichten Längen bieten meist schönen, plattigen Fels. Sehr humane Bewertung, max. 6 wäre auch in Ordnung, aber so freut sich das Tourenbuch. Vielen Dank an die Erstbegeher. Habt uns einen sehr schönen Klettertag geschenkt! Verbesserungsvorschlag zum Topo: 2. SL: Nach der kurzen 7er-Patte (BH) nicht queren, sondern ca. 10m leicht linkshaltend hoch zu BH (nicht im Topo), dann fallende Linksquerung auf Band zu Rippe. Latsche, BH (nicht im Topo). Dort Stand nach etwa 50m. 3. SL: Steigende Linksquerung über Platten und Rinnen zum 1. oder 2. im Topo eingezeichneten BH. Stand am 3. BH. Ca. 55m. 4. SL: Wie im Topo hinauf zum 3. Stand, diesen überklettern und weiter zum Stand nach der kurzen 4. SL. Ca. 35m 6. SL: Kann auch vom Stand links steil über Schichtstufe (ca. 7/7+ oder A0, 3 BH, Schlinge am 3.) und die folgende glatte Platte (mehrere BH) zum Stand unter dem Band geklettert werden. Achtung, an einer weiteren, kurzen Steilstufe liegen mehrere Kubikmeter einer Platte abrutschbereit in der Landschaft. Abseilfahrten für Knielahme bis zum Wandfuß (mit 60m-Seil, wenn unten keiner nachkommt) dauerte bei uns als Dreierseilschaft ohne parallele Abseilerei etwa 1,5 Stunden. Wenn man den ersten ablässt kaum Steinschlag: #1: Ausstieg=>Stand 11: 55m #2: Stand 11=>Stand 10: 50m #3: Stand 10=>Stand 9: 55m #4: Stand 9=> Band etwas unterhalb Stand 7: 60m, kurz frei hängend. Band horizontal queren und griffig abklettern (2) zu Stand 6. #5: Stand 6=>Zwischenstand in der Mitte der Verschneidung (SL 5). 2 BH, einer mit Ring, nicht verbunden: 60m #6: Zwischenstand=>Stand 3 (im Topo): 35m #7: Stand 3=>Stand 2: 60m + Seildehnung, 5m plattig abklettern (2) zu Stand 2 #8: Stand 2=>Wandfuß: 60m