Astapowo 1910 - Gottesfinger
Toureninfo
Topos
Standort / Karte
Tourenbeschreibung
Der Gottesfinger erhebt sich westlich über die Langkofelscharte als deutlich vorspringender Felsturm am Fuße der beliebten »Daumenkante«. Trotz der unmittelbarer Nähe zur Demetzhütte bzw. zur Talstation der Goldelbahn, von wo man die jeweiligen Einstiege überaus komfortabel in wenigen Minuten erreichen kann, werden die Route an dieser kühnen Zinne kaum begangen, zumal sie unter dem Klettervolk noch weitgehen unbekannt sind. Bei der »Astapowo 1910«, mitten durch die schmale Nordwand, handelt es sich um eine anspruchsvolle Kletterei mit eindrücklichen Passagen. Die Hauptschwierigkeiten sind in den ersten drei Seillängen konzentriert und erfordern ein bedächtig-athletisches Steigen an sehr gutem sowie griffigem Fels. Im oberen Teil lassen die Schwierigkeiten nach – aber auch die Qualität des Gesteins, der noch kaum abgeklettert ist. Zu den vorhandenen Haken und den bereits gefädelte Sanduhren wird Eigeninitiative gefordert, zumal die Absicherung teilweise etwas dürftig ausfällt. Trotz der relativ geringen Länge sollte der Anstieg nicht unterschätzt werden.
«Es ist ein kleiner schwarzer Punkt,
wo nie etwas passiert ist,
wo es schwer vorstellbar ist,
dass jemand jemals aus dem Zug gestiegen ist»
Vladimir Pozner
Astapowo ist ein Bahnknotenpunkt in Zentralrussland, wo am frühen Morgen des 20. November 1910, im Hause des Bahnhofvorstehers der Schriftsteller Lew Tolstoi verstarb – umlagert von der Weltpresse.
Siehe Topo!
Ivo Rabanser, Stefan Comploi und Antonella De Biasio, 4. Juli 2010
1 x 50 m
10
1 x 50 m Einfachseil, 10 Expressschlingen, Satz Cams (bis Nr. 3) und ein paar Haken für Notfälle
Standplätze mit Haken eingerichtet und auch die meisten Zwischenhaken sind vorhanden. Zur weiteren Absicherung ist ein Satz Cams (bis Nr. 3) sowie Stopper erforderlich. Dazu sind ein paar Haken für Notfälle durchaus ratsam.
VII+ (zwei Passagen), VII und VI+; im oberen Teil V+ und V (obligat VII)
Sellajoch mit der Gondelbahn zur Langkofelscharte (Betriebszeit vom 18. Juni bis 2. Oktober, täglich ab 8:17 bis 17 Uhr), oder zu Fuß auf markiertem Weg (1¼ Stunden). Von der Demetz-Hütte (2685 m) entlang der Pfadspur die Schutthalde queren und durch die Geröllrinne hinab unter die schmale Nordwand hinab. Einstieg bei Standhaken.
Vom Gipfel über den luftigen Grat etwa 15 m abklettern, zu gebohrtem Ringhaken hinter den Gratturm (III). 1. AS: 20 m abseilen. Nun auf den zerklüfteten Grat in südlicher Richtung, wobei ein Gratturm westseitig über eine brüchige Rampe umgangen wird (II und III). Man erreicht die Scharte am Fuße der »Daumenkante« und steigt ostseitig über eine schräge Rinne und gestufte Felsen hinab zu einer Schuttrampe, die sich zuletzt zu ein schmales Band verengt, zu gebohrtem Ringhaken (II und I). 2. AS: 20 m zu weitem Ringhaken. 3. AS: 10 m zu Wandfuß abseilen. In wenigen Minuten zurück zur Demetzhütte bzw. zur Station der Gondelbahn
04.07.2010
Ivo Rabanser
Ausgangspunkt / Anfahrt
Auf der Brennerautobahn nach Klausen und dort weiter nach Gröden. Von dort hinauf auf den Sella Pass - westlich unterhalb des Sellapasses bei der Seilbahn zur Langkofelscharte parken. Öffis: Mit der Bahn nach Klausen und mit dem Bus bis zur Talstation der Seilbahn zur Langkofelscharte. Gebührenpflichtiger Parkplatz am Sellajoch Mountain Resort.
Wolkenstein - 1563 m
Talstation Seilbahn Langkofelscharte - 2180 m
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