Alte Westwand - Hoher Göll

Klettern
Leicht
(1)

Toureninfo

In der ersten Seillänge.
Diff.
Schwierigkeit 3+
Absicherung
AbsicherungAlpin
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit
Kletterlänge / Gesamthöhe / Kletterzeit / Gesamtzeit 550 m  /  450 Hm
3:30 Std.  /  5:45 Std.
Ausrichtung West
Ausrichtung West
Zustiegszeit
Zustiegszeit 0:45 Min.
Abstiegzeit
Abstiegzeit 1:30 Std.
Kondition:
Kraft:
Erfahrung:
Landschaft:
Beste Jahreszeit:
Jan
Feb
Mär
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Nov
Dec

Standort / Karte

Tourenbeschreibung

Regionen:
Berg:
Höher Göll  (2522 m)
Charakter:

Die "Alte Westwannd" ist eines der Klassiker am Hohen Göll und eines der leichteren Touren im fanstastischen Felskessel im Scharitzkehl. Die Tour ist ein alter Weg, der das Ziel hatte am einfachsten den Ausstieg links des "Großen Trichters" (gewaltiger Felsspalt) zu erreichen. Neben anregenden Kletterpassagen im unteren und im oberen Wandteil gibt es aber auch längere grasige Stellen und Gehgelände im mittleren Wandteil.

Genaue Routenbeschreibung:

Siehe Topo. Ganz unten ist die Tour mit roten Punkten markiert. Ab der zweiten Seillänge wird die Orientierung schwieriger, wir haben uns aber bemüht ein vernünftiges Topo zu zeichnen.

1. SL: Vom ersten Standhaken ca. 5 Meter nach rechts zu einer großen Schuppe, dort steckt ein Bohrhaken. Beim Bohrhaken leicht links haltend gerade hinauf über griffige Platten aufwärts. Später leicht nach rechts hinauf auf ein grasiges Band (roter Punkt), dort gerade oder leichter über rechts zum Stand auf einem Band (kurz vor dem ersten Band ist in der Platte rechts ein Abseilstand).

2. SL: Vom Stand ganz kurz nach links, dann gerade hinauf zu Bohrhaken (Bohrhaken vom Stand aus zu sehen). Auf einer Rampe nach links zu 2 Bohrhaken (man hängt nur den rechten Bohrhaken ein, den linken Bohrhaken braucht man nicht!). Dort aber leicht rechts hinauf zu einem Normalhaken und dann auf einer Plattenrampe zum Stand (nicht bei den 2 Bohrhaken nach links auf einen grasigen Absatz!).

3. SL: Vom Stand nach links in einer grasigen, steinigen Rinne hinauf zu Grasabsatz mit Stand.

4. SL: Vom Stand direkt, also gerade in grasigem Gelände hinauf zu Haken unter einer Plattenwand, dort scharf nach links in einen kleinen Kessel. Vom Kessel ein paar Meter im grasigen Gelände gerade hinauf zu Standhaken (im kleinen Kessel nicht links auf einer steileren Rampe mit Begehungsspuren weiter!)

5. SL: (diese kann man auch gleich an die 4te SL anhängen): Gerade hinauf (zwei Sanduhren) zu kleiner Höhle (größere Sanduhr). Dort scharf nach links zu Stand.

6. SL: Eine erdige Rinne hinauf, dann auf einem Band nach rechts gehen. Bevor das Band wieder stark abfällt ist etwas unterhalb, links des höchsten Bandpunktes ein Standplatz bei zwei Sanduhrschlingen.

7. SL: Nach dem höchsten Punkt auf dem Band steiler hinunter gehen, an einem Abseilstand vorbei zu einer waagrechten ebenen Schuttfläche, der Standplatz zum weiterklettern ist etwas rechts oben auf dem Band.

8. SL: Vom Stand links aufwärts zu Bohrhaken, dann gestuft aufwärts an zwei Bohrhaken vorbei zu Zwischenstand, weiter über leichter werdendes Gelände hinauf zum Stand im großen Kessel.

9. SL: Nach links aufsteigend gehen, dort wo das Gelände steiler wird gerade hinauf zu einem Standplatz (Metalltafel am Stand: links Alte Westwand, gerade Jubiläumsweg).

10. SL: Gestuft, links ansteigend auf einer leichten Grasrampe zu einem Zwischenstandplatz in einer engen Rinne (unterhalb einer kaminartigen Steilstufe). Vom Zwischenstand leicht links haltend hinauf zu einem alten Haken, dann aber wieder nach rechts steiler aber griffig hinauf zum Standplatz.

11. SL: Leicht rechts haltend auf grasigem Gelände hinauf zu einem Absatz vor einer Steilstufe, dort ist ein Standplatz. Auf der selben Höhe ist auch der Standplatz des Jubiläumsweges rechts bei Wasserrillen.

12. SL: Vom Stand nach rechts zu Pfeiler links von den Wasserrillen, diesen leicht hinauf (SU und alter Haken) bis zu einem Zwischenstand auf einem flachen Absatz. Dort folgt man nun dem Jubiläumsweg durch eine enge Rinne (zwei Bohrhaken) hinauf zum letzten Standplatz

Erstbegeher / Erstbesteiger:

Brandenstein, 1920, saniert vom Alpenverein.

Seillänge: 

2 x 60 m

Expressschlingen: 

8

Klemmkeile: 

Grundsort.

Ausrüstung:

8 Expressschlingen, KK-Grundsortiment und 2 x 60 m Doppelseil zum Abseilen (geht aber auch mit einem 60 m Einfachseil, dauert halt länger beim Abseilen).

Bemerkung zu den Versicherungen:

Die Standplätze sind mit Bohrhaken (ein Klebehaken) gesichert, dazwischen nur vereinzelt Bohrhaken, oft alte Schlaghaken und Sanduhren.

Ergänzung zur Schwierigkeit:

Ganz oben 3+, sonst selten 3, meist leichter.

Zustieg zur Wand:

Vom Parkplatz Scharitzkehlalm auf einer Forststraße, später Asphaltstraße bis zu einer Kehre. Dort gerade weiter auf einem markanten Steig an die Felsen im Talschluss und rechts über eine Schutthalde - vorbei an einem Schneefeld - unter das Einstiegsband. Am rechten Rand auf das Band und auf diesem nach links bis zu einer Tafel (Wunderwelt/Jubiläumsweg) gehen (Rucksackdepot). Von dort dann noch ein paar Meter nach links, bei einem roten Pfeil und Punkten hinauf zu einem Standhaken, dort ist der Einstieg.

Höhe Einstieg: 

1500 m

Abstieg:

Am besten abseilen über bzw. bei der Tour - die Abseilhaken sind meist mit gelben Pfeilen markiert. Wer etwas Erfahrung hat braucht 1 Stunden zum Abseilen, dann geht man noch ca. 30 Minuten zurück zum Parkplatz.

Fußabstieg (ist aber heikel): Vom Ausstieg ca. 100 m aufwärts zum "Jägerwiesensteig" (markiert). Diesem folgt man auf- und absteigend nach links ca. eine halbe Stunde bis zu einem markanten Baum. Dort weiter, erst nach einem Gegenanstieg (ca. 50 Hm) steigt man dann in einer Rinne hinunter zum Wandfuß.

Kartenmaterial:

Alpenvereinskarte BY 22, Berchtesgaden, Untersberg

Bemerkungen:

Nach starken Regenfällen besser einen trockenen Tag abwarten - vor allem oben ist die Tour oft nass (letzte Seillänge).

Den oberen 3ten Grad sollte man solide klettern und das Abseilen sollte man gut beherrschen.

Ausgangspunkt / Anfahrt

Bilder (16)

Kommentare

16.09.2022 - 18:44

AW: Alte Westwand - Hoher Göll

Weiß zufällig jemand ob sich das Abseilen mit 50 m Halbseilen auch ausgeht?

16.09.2019 - 14:26

AW: Alte Westwand - Hoher Göll

Hinweis zum Abstieg via Jägerwiesensteig:

Ab dem letzten Stand für ca. 100hm gerade aufwärts bis Wegspuren linkerhand zu einem markanten Baum führen. Ab diesem Baum beginnt die Querung (immer wieder mit leichte Auf- und Abstieg – in aller Regel ist dem einfachsten Weg zu folgen) für ca. 45 Minuten. Steinmänner markieren recht gut den Weg, Pfadspuren sind erkennbar. Während der Querung findet in Summe kein nennenswerter Höhengewinn oder -verlust statt.

Zwei größere markante Bäume sind der nächste wesentliche Anhaltspunkt in der Querung – dieser wird nach ca. 30 Minuten erreicht. Am unteren Baum findet sich ein größerer Steinmann.

Ab hier wird weiter gequert bis zu einer kurzen (ca. 10m) drahtseilversicherten Stelle. Nach der drahtsteilversicherten Stelle auf dem leichtesten Weg gerade aufwärts steigen bis zu einer orange/schwarzen Markierungsstange.

Von der orange/schwarzen Markierungsstange in eine Rinne absteigen und erneut auf Pfadspuren weiter queren.

Der Quergang endet an einer kurzen Abkletterstelle (ca. 3m). Direkt im Anschluss folgt noch eine Abkletterstelle (ca. 3m) mit Metallstab und einem alten „Sauschwanz“ in eine Rinne. Dieser Rinne auf Pfadspuren abwärts folgen bis zum Wandfuß (auf dem letzten Teilstück bis zum Wandfuß finden sich vereinzelt weitere Metallstifte und -ringe.

Wegfindung also insgesamt recht offensichtlich und auch immer wieder mit Steinmännchen markiert. Vereinzelt finden sich auch Schlaghaken und im letzten Teil des Abstiegs auch Metallstifte und Metallringe.

Der Abstieg selber ist teilweise etwas heikel, da mitunter brüchig/wiesendurchsetzt im absturzgefährdeten Gelände zu gehen ist. Einige kurze Abkletterstellen (I/II) im nicht immer festen Fels müssen bewältigt werden. Bei Bedarf könnten manche der delikaten Stellen auch (mobil) gesichert werden.

Bei Nässe ist der Abstieg allerdings definitiv nicht zu empfehlen.

29.06.2019 - 11:10

AW: Alte Westwand - Hoher Göll

Supergute Beschreibung der Tour, Topo sehr hilfreich.

Jedoch finde ich die Beschreibung des Abstiegs über den Jägerwieselsteig sehr knapp. Haben gestern ziemlich lange rumgesucht... vor allem die Formulierung "... Dort weiter, erst nach einem Gegenanstieg (ca. 50 Hm) steigt man dann in einer Rinne hinunter zum Wandfuß." hat uns auf eine falsche Fährte geführt. Vielleicht meint der Autor noch eine ander Möglichkeit, aber wir sind immer nur an extrem steile Wandabrüche geraten. Daher aus dem Gedächtnis ein paar Ergänzungen:

Fußabstieg (ist aber heikel): Vom Ausstieg ca. 100 m aufwärts zum "Jägerwiesensteig" (spärlich markiert mit Steinmännern), hier ist der erste markante Baum. Diesem folgt man auf- und absteigend nach links ca. eine halbe Stunde (eher 45 min), eigentlich immer oben haltend, bis zu einem weiteren markanten Baum. Dort weiter, zu einem Gegenanstieg (ca. 50 Hm). Nach dem Anstieg weiter, bis man zu Drahtrseilversicherung kommt, auch hier noch NICHT links in die Rinne sonder weiter geradeaus leicht kletternd bergauf. Oben sieht man eine orange-schwarze Markierungsstange, bis zu dieser aufsteigen. JETZT steigt man dann in einer Rinne hinunter zum Wandfuß.

Eine Zeitschätzung ist schwierig, weil wir uns in großer Hitze oft verstiegen haben. Aber ich würde sagen, dass man circa 2 Stunden vom Jägerwiesel bis ganz nach unten braucht (vielleicht sogar eher länger). Der Abstieg ist ziemlich anstrengend, es muss oft abgeklettert werden. Bei Nässe oder Dunkelheit unmöglich. Hätte lieber Bergstiefel als Zustiegsschuhe dabei gehabt. Glaube nicht, dass ich mir den Steig nochmal antue.

13.06.2017 - 16:47

AW: Alte Westwand - Hoher Göll

super schöne tour in beeindruckender kulisse mit festem gestein

rote makierungen helfen bei den orientierung

der ausstiegs"kamin" ist tatsächlich der knackpunkt und kommt erst ganz zum schluß - für solo wäre mir das zu heikel

03.09.2015 - 23:03

AW: Alte Westwand - Hoher Göll

Bin mir nicht ganz sicher was Du meinst. Falls  die Verbindung vom letzten Stand der Alten Westwand zum Steig gemeint ist, gehts einfach ca 100m im Gehgelände durch eine Rinne

zur besagten markanten Lärche, ist nicht zu verfehlen.

03.09.2015 - 12:18

AW: Alte Westwand - Hoher Göll

Ist schon mal jemand den alten Ausstieg weitergegangen und in den Jagerwieslsteig gequert?

Wir sind ja letztens den Eisenkendlsteig gegangen, der ident mit dem Jagerwieslsteig sein dürfte, hat da jemand Infos dazu?

 

www.dogehtsauffi.at/2015/09/eisenkendlsteig.html

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