Friedrichswand - Mödling
Toureninfo
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Standort / Karte
Tourenbeschreibung
70 m hohe, geneigte, größtenteils brüchige Plattenwand aus Algenschuttkalken und Hauptdolomit in Mödling in einem alten, aufgelassenen Steinbruch. Große Steinschlaggefahr, Wandfuss bei Unwetter unbedingt meiden: Felssturzgefahr! Ausrüstung: HELM, Einfachseil (In einigen Routen 70m - Seil vorteilhaft ), Expresssets, Bandschlingen. Klemmgeräte kaum zusätzlich verwendbar!
Bereits in den 30er - Jahren des vorigen Jahrhunderts beklettert; Alois Wildenauer baute hier einen seiner ersten Eisenwege, natürlich schon längst verfallen! In den letzten 3 Jahrzehnten wurden auch einige alte Routen für den Vorstieg eingerichtet bzw. saniert und viele Neutouren hinzugefügt. Auch die Östliche Platte ( Routen 25 - 28 ) ist jetzt ( Stand März 2018 ) geputzt; die Absicherung wurde dem Zeitgeist angepasst.
ACHTUNG! Die Friedrichswand ist als alpines Klettergebiet einzustufen. Mit objektiven Gefahren wie Steinschlag, brüchigem Fels und beeinträchtigter Haltbarkeit der Sicherungspunkte im Gestein ist zu rechnen! Routencharakter: Hauptsächlich stark geneigte Plattenkletterei, unterbrochen durch senkrechte bis stark überhängende, in den schweren Routen dachähnliche Plattenkanten. Öfters splittrig und brüchig; manchmal auch feste Platten. In den Routen wurden, besonders in den brüchigen Bereichen, speziell dafür gefertigte Klebehaken gesetzt. Jedoch sind diese nicht vor einem Ausbröckeln des umgebenden Gesteins sicher! Der Wandfuß ist besonders bei Regen und Unwettern UNBEDINGT zu meiden! Die Absicherung und die Beschreibung der Routen erfolgte nach besten Wissen und Gewissen; trotzdem kann keinerlei Haftung übernommen werden, da jeder Kletterer die Verantwortung für Routenauswahl und das Einschätzen der persönlichen Leistungsfähigkeit selbst übernehmen muß!
Siehe Topo!
1. NEUE WESTLICHE PLATTE IV / IV+ 42m, K. Berthold, R. Jascha. Anfangs schwarze KH, dann den rostfreien KH folgen. Im oberen Teil identisch mit dem alten Anstieg „Westliche Platte“ v. B. Hristovski (einst mit 1nem BH abgesichert!). Vom Stand schräg rechts abwärts abseilen zur Schutthalde (25m) und auf dem Band zum Einstieg. Sehr lohnende Route, im oberen Teil allerdings auch brüchige Stellen. Kombination mit Ausstieg v. 1a empfehlenswert!
1a. KOBALTKOBOLDE IV / IV + 45m, 2SL: 1. SL 25m, 2. SL 20m, K. Berthold. Kreuzt im oberen Teil die benachbarte Route; schwarze KH. Abseilen wie bei 1., 30m!
2. AB DURCH DIE MITTE V35m, 2 SL: 1. SL 25m, 2. SL 10m, K. Berthold. Nach dem leichten, aber brüchigen Metern zum 1. Haken recht fester Fels, gesuchte Linienführung! Gut in einer SL zu klettern; Lohnend!
3. RECHTER ANSTIEG V- / V 40m, 2SL: 1. SL 20m, 2. SL 20m, EB unbekannt. Schwarze KH. Alter, sehr schöner und lohnender Anstieg, der (alte Wegführung entlang des grasigen Risses) mit 2 NH abgesichert war. Nach der Sanierung Genusstour mit gesuchter, den festen Passagen neben der Rißspur folgender Linienführung. Vor dem Stand das Handaufleger - Finale auf den schönen, welligen Strukturen! Ein Runout zwischen ersten und zweiten KH im 2er – Gelände sollte den Plattenfuchs ( oder Fehe! ) nicht abschrecken! Beim Begehen in einer SL 1. u. letzten KH nach d. Zwischenstand ev. verlängern ( Seilreibung! )
4. WILDERERSTEIG II 2 SL, 1. SL 20m, 2. SL 50 m. Alter, netter alpiner Anstieg, der öfters Solo begangen wurde ( und noch wird ). Neu ausgeschnitten, geputzt und abgesichert; recht guter Fels mit Gehpassagen. Einige Schlingen für Bäume und Latschen mitnehmen! Vom Standbaum ( markanter, waagrechter Ast links! ) einige Meter hinauf zum Weg; auf ihm in wenigen Minuten nach links abwärts zum Wandfuß. Die lohnende Variante 4a „Gustl III+“ ( 3 KH + 2 Baumschlingen ) führt über einen kl. Grat zu einer boulderartigen Linksquerung, die in den Orginalweg mündet. Der untere Teil v. 4a ist brüchig, steinschlaggefährlich und unlohnend!
5. SIMONAPLATTE IV+ 14m, R. Jascha. Variante zu 4. Sehr schöne, für Vorstiegaspiranten eng abgesicherte Reibungskletterei. Crux beim 1. KH! Weiterweg über 4.
6. VIA FRATELLI KAMMLANDER IV 25m, R. Jascha. Zum Gewöhnen an die geologischen Verhältnisse - -Ein großes Dankeschön den beiden Materiallieferanten!!!
7. DIREKTE SCHWIBBOGENPLATTE IV 25m, R. Jascha. Überraschend leichte Kletterei über die Kante.
8. NEUE SCHWIBBOGENPLATTE IV+ 45m, 2 SL: 1. SL 25m, 2. SL 20m. EB unbekannt, neue Wegführung R. Jascha. 3. BH verlängern! Der alte Routenverlauf ist durch einen Felssturz eliminiert worden; die neue Wegführung verläuft ( mit zwingend zu kletternder Schlüsselstelle ) über manchmal recht guten Fels. Sehr lohnende Route, etwas weiter gesichert. 2. SL, 20m: Über splittrige Platte zu Baum auf Schuttstufe, anschließend auf schmalem, geputzten Felsstreifen zum Standbaum. Noch ca. 20m Gehgelände zum Weg. Der Vollständigkeit wegen eingerichtet!
9. SCHWARZE VERSCHNEIDUNG III+ 60m, 2SL,1. SL 25m, 2. SL 35m. Sehr schöner Wienerwaldklassiker, ausgezeichnet gesichert! Fester Fels, nur die letzten 15 Meter zum Ausstieg sind Schutt. Schlingen für Bäume und Latsche mitnehmen! 10. KUHSCHELLE IV ( III+ A0 ) 23m, R. Jascha. Nette Plattenschleicherei mit Schlüsselstelle am Anfang! ( Nicht links in den Schutt ausweichen, sondern über die Platte gerade hoch! ) Nach dem Band sehr schöner Fels! 11. VIA MARIA III+ 30m, M. Jascha. Nach dem 3. BH der 2. SL nach links ( brüchige Stelle, vorsichtig ausspreizen! ) auf die schöne Platte.
12. ONKEL KARL III / V+ 27m. Alte Toprope - oder Soloroute, jetzt, bis auf den brüchigen Beginn, nette Einstiegsvariante zu 9. Links am Aufschwung III, etwas brüchig; rechts vom Haken V+. Vorsicht auf Steinschlag beim Ablassen!
13. PLATTIGER PFEILER III – IV Ca. 60m. Unübersichtlich, früher mit III bewertet; der jetzige Vorschlag bezieht sich auf die leichtmöglichste Wegführung! Schlingen für Latschen und Haken ( ! ) hilfreich; Vorsicht, sehr steinschlaggefährdet; besonders die Plattenkanten sind sehr brüchig und selten gut abzusichern!
14. GÜNTHER II – III 60m. Schotterrinnen, brüchigst u. tw. verwachsen, nicht mehr begangen, unlohnend!
15. VIA DIMENTICATA ( Vergessener Weg) V+ 3 SL, 1. SL 25m, 2. SL 20m, 3. SL 15m, K. Berthold u. R. Jascha, 2009. Teils lohnende Route, ab dem Zwischenstand GEFÄHRLICH BRÜCHIG! Die 1. SL bietet nach dem kurzem Schuttzustieg (gleich links vom Strauch die splittrige Platte hoch) elegantes Reibungsklettern auf fester ( ! ) Rampe, nach dem Stand wird`s sehr alpin und anspruchsvoller! Auf die brüchigen Aufschwünge folgt der steile Ausstiegspfeiler. Wer hier nach links oder rechts in den Bruch auskneift, gefährdet sich und den Sichernden!!! Den Klebehaken folgend vorsichtig rechts vom Baum (LOCKERE BLÖCKE!) zum Abseilstand (Kette am Baum). Ausstieg brüchig halblinks (I,anschließend Gehgelände) zum Weg empfohlen!
16. STATIKMISCHERPUSTER VI Einstiegsvariante, 25m, K. Berthold u. R. Jascha, 1. RP: R. Jascha 2009. Anfangs splittrig; überraschend schwere, aber feste Schlüsselstelle bei der Plattenkante! Der 5. Haken wurde nachträglich gesetzt. Der Routenname entstand beim Einbohren – Raimund`s Lungenkapazität war gefordert! 17. HAUPTRISS ( Ohne Bewertung ) 70m, nicht mehr begangen, verwachsen, unlohnend und gefährlich ( Immer wieder Felsstürze )!
18. IM HERZEN JUNG – MARIA V 2 SL, 25m / 17m, R. Jascha, 1. RP M. Jascha, 2008. Neue Route, gut gesichert; 5. BH unbedingt verlängern, da in diesem Gebiet oft die Felsqualität die Position der Sicherungspunkte bestimmt! In der 1. SL noch splittrig, ab dem ersten Aufschwung wird die Felsqualität besser; abwechslungsreiche Kletterei!
19. WEG DER JUGEND VI/VI+ 2 SL, 25m / 30m, B. Hristovski und M. Simek. 3. BH der 1. und 1. BH der 2. SL unbedingt verlängern! Letzte Sanierung 2008 v. M + R. Jascha. Extremklassiker, gut gesichert. Der Schwierigkeitsgrad sollte auch im Bruch beherrscht werden! Unzuverlässiges Hakenmaterial ( Hacker – Haken ) und massive Griff – und Trittausbrüche machten eine erneute Sanierung mit tief im Gestein verankerten Rippenstahlbügel notwendig. Nach Ausbruch einiger Griffe in der ersten Schlüsselstelle wurde (nach Absprache mit M. Simek) ein künstlicher Griff gebohrt. Abseilen 1X 20 und 1 X 30m ( Neue Abseilpiste! )
20. LINKE AUSSTIEGSVARIANTE VII- / VII Früher VI; durch Felssturz jetzt schwerer. 1. RP nach Sanierung Robert Gruber.
21. 70ER – VARIANTE IV Ab dem Zwischenstand ca. 35m, sehr gut gesichert. Raimunds Geburtstagsgeschenk für seine Maria. Der leichteste Ausstieg zum Weg; immer wieder schöne, meist sogar feste Kletterstellen. Beim Ausstieg ( AS ) steht eine kleine Rastbank mit Widmung der NF – Ortsgruppe Mödling für die unermüdliche Miterschließerin dieses „Schönsten Schutthaufens der Welt“! Achtung! Neue Abseilpiste: Vom „70er Bankerl“ 2 x 30m abseilen!
22. TERRASSENDIAGONALE IV+ 3 SL, 1. SL 33m, 2. SL 32m, 3. SL 18m, EB: M + R. Jascha, Herbst 2010. Neue, lohnende und sehr gut gesicherte, alpine Route, die die 3 kompaktesten Plattenfluchten miteinander verbindet: Die Platte in der 3. SL ist vermutlich mit dem Ausstieg des nicht mehr begangenen, gefährlichen „Karwendelpfeilers“ identisch. Einstieg bei Bäumchen mit Seilschlinge. Meist plattiger, einigermaßen fester Fels; nur in der 2. SL sind 6m ( brüchiger, flacher Pfeiler im Wald ) „ausgegraben“! Die Stände u. tw. auch Zwischensicherungen sind Bäume; daher mindestens 2 – 3 Bandschlingen mitnehmen! Der Standbaum beim Ausstieg ist nach dem Weg; Abstieg am besten nach rechts auf ihm; zum Abseilen kurz links aufwärts zum AS der 70er – Variante! Keine Anfängerroute; Trittsicherheit notwendig! 23. ABSTIEGSWEG IEin Bändersystem führt bis zum Wandfuß. Deutliche Begehungs – und Befahrungsspuren!!!
24. OSTVERSCHNEIDUNG III 40m, Sicherung mit Schlingen ( Latschen ). War einmal recht beliebt, jetzt aber gefährlich brüchig. Toprope lebensgefährlich - Steinschlag durch Seilbewegungen! 25. TEILS….TEILS IV+ / V- ( Neue Plattenkante ) 33m, Zwischenstand nach 20m möglich, sehr gut gesichert. Ab dem schrägen Band im ersten Teil sehr schöne Plattenkletterei; der zweite Teil ist bis zur kleingriffigen und festen Schlüsselstelle brüchig. Insgesamt sehr lohnend! STBH beim Einstieg. Direkter Einstieg beim Baum brüchig, 1 KH. 26. WEBERKNECHT V 20m, sehr gut gesichert! Neuer, schönerer Einstieg, 1. KH gemeinsam mit Nr. 25; bewusst so gesetzt, damit die Seilreibung bei einem Sturz erhöht wird. Sehr schöne, feste Reibungskletterei! STBH gemeinsam mit Nr.
25. 27. JOHANN KARLOWATZ - STEIG V 17m, STBH beim Einstieg. Anno 2015 im Zuge der umfangreichen Sanierungs – und Putzarbeiten entstanden. Gewidmet dem guten Geist des Kinderspielplatzes beim Parkplatz. Nicht von den ersten splittrigen Metern abschrecken lassen, lohnend! STBH beim Einstieg. 28. ZWA ZÜGE V 13m, Kurzroute. War einst nett, wird aber unten immer brüchiger! 1. KH sehr hoch gesetzt - im Schutt hält nix! STBH b. E
Ja
keiner
1 x 70 m
In den eingerichteten Routen HELM, Expresssets, mind. 50m - Seil; in einigen Routen 70m - Seil von Vorteil! Einige Bandschlingen unterschiedlicher Länge zum Verlängern der Sicherungspunkte und für den Standbau werden benötigt.
In den nicht eingerichteten Routen diverse Keile und Schlingen für Latschen und Bäume, ev. kl. Hakensortiment; Vorsicht mit Friends! ( wegen deren Sprengwirkung! ) In einigen Routen wurden Normalhaken geschlagen, deren Qualität jeder selbst beurteilen muß. Beim Seilabziehen immer mit Steinschlag rechnen!
Die meisten der 28 Routen mit speziellen Verbundhaken abgesichert; deren Haltbarkeit aber durch Ausbröckeln des umgebenden Gesteins beeinträchtigt sein kann
Durch den Kinderspielplatz in 5 Min. zum rechten Sektor; Lagerwiese am Wandfuß.
250 m
Ablassen bzw. absteigen, siehe Topo!
Gut im Frühjahr und Herbst. Im Sommer sehr heiß!
09.05.2021
Ausgangspunkt / Anfahrt
In Mödling, auf der Gumpoldskirchnerstraße an der HTL vorbei, nach Linkskurve rechts in die Prießnitzgasse bis zum Parkplatz.
Mödling - 246 m
Waldgasthof Ende Prießnitzgasse - 240 m
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